Bittenfeld – Wikipedia
Bittenfeld Stadt Waiblingen | |
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Koordinaten: | 48° 53′ N, 9° 19′ O |
Höhe: | 245 m |
Einwohner: | 4377 |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 71336 |
Vorwahl: | 07146 |
Luftbild 2008 |
Bittenfeld ist seit dem 1. Januar 1975 ein Teilort der Kreisstadt Waiblingen im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Nach dem Ort Bittenfeld wurde die Apfelsorte Bittenfelder benannt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort fließen der Zipfelbach, seine rechten Zuflüsse Horgenbach (am südlichen Ortsrand) und Kleewiesenbach, in dessen unterster Talmulde sich der alte Ortskern erstreckt, sowie der kürzere Lembach, der etwas nach dem Horgenbach von links zuläuft.
Zu Bittenfeld gehört der Aussiedlerhof Böllenbodenhof. Bittenfeld ist der nördlichste Stadtteil von Waiblingen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung Bittenfelds stammt aus dem Jahre 1185. Der Ort geriet wohl schon vor 1250 mit Waiblingen an Württemberg und gehörte seither stets zum Amt und später zum Oberamt Waiblingen. Im Jahr 1574 kam der Ort als württembergisches Lehen in den Besitz des Augsburger Stadtadelsgeschlechts von Herwarth, das sich fortan Herwarth von Bittenfeld nannte.
Der Ort wurde unter anderem durch den Dreißigjährigen Krieg, die Pest und die Napoleonischen Kriege in Mitleidenschaft gezogen.
Ein erhoffter Aufwärtstrend wurde durch die beiden Weltkriege erneut gebremst, bis nach 1945 der Wandel zur Arbeiter-Wohngemeinde einsetzte. Allerdings wird dort auch noch immer Landwirtschaft betrieben.
Am 1. Januar 1975 wurde Bittenfeld in die Kreisstadt Waiblingen eingegliedert.[1]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bittenfeld steht das Geburtshaus von Friedrich Schillers Vater Johann Caspar Schiller.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der 1975 eingegliederten Gemeinde Bittenfeld bildet eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit dem Namen „Waiblingen-Bittenfeld“.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in gespaltenem Schild vorne in Grün einen goldenen, rotbewehrten linksgekehrten steigenden Löwen, hinten fünfmal von Gold über Grün geteilt. Der Löwe wurde einem Siegel entlehnt, das bereits 1850 verwendet wurde. Das Wappen wurde 1951 begeben.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- MSC Bittenfeld im ADAC e. V. – stellte mehrfach den deutschen Meister im Automobilturnier-Sport
- TV Bittenfeld
- DLRG Ortsgruppe Bittenfeld
- Musikverein „Frei Weg“ Bittenfeld
- Obst und Gartenbauverein Bittenfeld
- Schach- und Schützenverein Bittenfeld
- Trecker-Treck Verein Bittenfeld
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitte November veranstalten die Bittenfelder Vereine und Einzelhändler den Martini-Markt.
- Mitte August veranstaltet der Trecker-Treck Verein das „Trecker Treck“, bei dem Traktoren Gewichte ziehen müssen.
- Anfang Juli veranstaltet der TV Bittenfeld das Most- und Rettichfest
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bittenfeld besitzt ein Ortschaftsrathaus, in dem die wichtigsten Dienstleistungen der Verwaltung für die Bürger angeboten werden. Als Sport- und Freizeitstätten finden sich in der Ortschaft die Gemeindehalle Bittenfeld und das Waldfreibad Bittenfeld.
Öffentliche Verkehrsmittel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bittenfeld ist durch eine gute Busverbindung mit Waiblingen, Remseck und Ludwigsburg angebunden.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bittenfeld besitzt eine Grundschule, die Schillerschule. Sie war bis 2011 Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.[2]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Herren-Handball-Mannschaft des TV Bittenfeld spielt seit der Saison 2015/16 in der Handball-Bundesliga. Das Team trägt einen Teil seiner Heimspiele in der Stuttgarter Porsche-Arena aus und hatte in der Saison 2014/15 mit 2210 Zuschauern den höchsten Zuschauerschnitt aller Handballvereine in der 2. Bundesliga. Die meisten Heimspiele finden jedoch in der Scharrena Stuttgart statt.
Im Juni 2015 wurde die Mannschaft in „TVB 1898 Stuttgart“ umbenannt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Bischoff (* 1992), Handballspieler
- Heinz Bühringer (1927–2016), Politiker, von 1953 bis 1971 Bürgermeister von Bittenfeld
- Doris Fischer (* 1962), Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin
- Dieter Fritz (* 1956), Fernsehjournalist
- Alexander Heib (* 1987), Handballspieler
- Johann Caspar Schiller (1723–1796), Offizier und Hofgärtner des Herzogs von Württemberg, Vater des Dichters Friedrich Schiller
- Günter Schweikardt (* 1948), Handballspieler, -trainer und -manager
- Jürgen Schweikardt (* 1980), Handballspieler, -trainer und -manager
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Bittenfeld. In: Johann Gottlob von Kurr (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Waiblingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 26). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1850, S. 121–126 (Volltext [Wikisource]).
- Joachim Peterke (Hrsg.): Bittenfeld. Geschichte eines schwäbischen Dorfes. Peterke, Waiblingen 1985.
- Jörg Heinrich: Kirchenbuch Bittenfeld (Gde. Waiblingen) von 1558 bis 1712. Abschrift mit Ergänzungen. Pro Business, Berlin 2009, ISBN 978-3-86805-352-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bittenfeld bei leo-bw, dem landeskundlichen Informationssystem Baden-Württemberg
- Landesdenkmalamt-Historische Ortsanalyse Bittenfeld
- private Website über Bittenfeld, bittenfelder.com
- zwei 360°-Panoramabilder, beim Schillerhaus und beim Löwenbrunnen
- Website zur Geschichte des unteren Remstals ( vom 4. September 2013 im Internet Archive), lokalgeschichte-unteres-remstal.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 464 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Informationen zu unserer Schule (Archiv 2009–2010) ( vom 8. März 2016 im Internet Archive), Website der Schillerschule, abgerufen am 22. Februar 2016.