Blasenfarne – Wikipedia

Blasenfarne

Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Wimperfarngewächse (Woodsiaceae)
Gattung: Blasenfarne
Wissenschaftlicher Name
Cystopteris
Bernh.

Die Blasenfarne (Cystopteris) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Wimperfarngewächse (Woodsiaceae).

Alpen-Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. alpina), Wedel mit Sori von unten
Berg-Blasenfarn (Cystopteris montana)

Die Blasenfarn-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und besitzen ein schwärzliches Rhizom. Sterile und fertile Wedel sind gleich gestaltet: Sie sind gefiedert, zart und haben eine zerbrechliche Rhachis. Die Länge der Blattwedel beträgt maximal 30 Zentimeter, meist sind sie jedoch kürzer. Die Wedel sterben im Winter ab. An der Basis des Blattstieles gibt es zwei Leitbündel. Nach oben vereinigen sich beide zu einem U-förmigen Querschnitt. Die Blatt-Adern enden frei.

Die Sori sind rund und stehen einzeln vom Blattrand entfernt. Der Schleier (Indusium) ist oval und ist seitlich am Sorus angeheftet. Er überwölbt den Sorus blasig, ist zart und zuletzt zurückgeschlagen.

Systematik und Verbreitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Brutknospen-Blasenfarn (Cystopteris bulbifera)

Die Gattung Cystopteris wurde durch Johann Jakob Bernhardi aufgestellt. Der Gattungsname Cystopteris leitet sich aus griechischen Wörtern kystos für Blase und pteris für Farn ab und bedeutet also Blasenfarn, dies bezieht sich auf den blasenartig die Sori überwölbenden Schleier.

Die Gattung Cystopteris ist fast weltweit in den gemäßigten Gebieten verbreitet. Die diploiden Arten haben ihren Schwerpunkt in Nordamerika.

In der Gattung Cystopteris gibt es (je nach Quelle) 12 bis 20 Arten: Die in Europa vorkommenden Arten sind:[1]

  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis (L.) Bernh.): Sie ist in Eurasien verbreitet. Es gibt mehrere Unterarten:
    • Cystopteris fragilis (L.) Bernh. subsp. fragilis
    • Alpen-Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. alpina (Lam.) Hartm., Syn.: Cystopteris alpina (Lam.) Desv.), Verbreitungsgebiet: Europa, Nordafrika, Türkei
    • Zarter Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. diaphana (Bory) Litard., Syn.: Cystopteris diaphana (Bory) Blasdell): Das Verbreitungsgebiet umfasst außer Südwest- und Südeuropa noch die Azoren und Afrika.
    • Runzelsporiger Blasenfarn (Cystopteris fragilis subsp. dickieana (R.Sim) Moore, Syn.: Cystopteris dickieana R. Sim), Verbreitungsgebiet: Europa und Sibirien.
    • Cystopteris fragilis subsp. oromediterranea Pérez Carro & Fern. Areces: Diese Unterart wurde 2023 aus Spanien erstbeschrieben.[1]
  • Berg-Blasenfarn (Cystopteris montana (Lam.) Desv.), Verbreitungsgebiet: Europa, Kaukasus und Sibirien
  • Sudeten-Blasenfarn (Cystopteris sudetica A.Braun & Milde), Verbreitungsgebiet: Europa. Vorder- und Ostasien

Weitere Arten (Auswahl):

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Christopher H. Haufler, Robbin C. Moran, Michael D. Windham: Cystopteris - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 2: Pteridophytes and Gymnosperms. Oxford University Press, New York und Oxford, 1993, ISBN 0-19-508242-7.
  • J. A. Crabbe, A. C. Jermy: Cystopteris Bernh. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 1, 2. Auflage, Seite 24–25. Cambridge University Press 1993, ISBN 0-521-41007-X.
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2: Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c M. Christenhusz, E. von Raab-Straube (2013+): Polypodiopsida.: Datenblatt Cystopteris In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  2. Cystopteris im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. März 2019.
  3. Zhongren Wang, Christopher Haufler: Cystopteris Bernhardi. textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 2–3: Cystopteridaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010, ISBN 978-1-935641-11-7.
Commons: Blasenfarne (Cystopteris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien