Bliss-Symbol – Wikipedia
Bliss-Symbol | ||
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Projektautor | Charles K. Bliss | |
Sprecher | - | |
Linguistische Klassifikation |
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Besonderheiten | Existiert nur in geschriebener Form | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 | – | |
ISO 639-2 | zbl | |
ISO 639-3 | zbl |
Bliss-Symbole sind eine von Charles K. Bliss in ihren Grundzügen in den 1940er Jahren entwickelte Pasigrafie, eine Sammlung von piktografischen und ideografischen Zeichen. Jedes Zeichen steht für einen Begriff, und mehrere Symbole können kombiniert werden, um Sätze zu bilden oder Ideen auszudrücken.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charles Bliss war durch chinesische Schriftzeichen inspiriert, die es Sprechern unterschiedlicher Sprachen erlauben, miteinander zu kommunizieren. Über einen Zeitraum von 40 Jahren entwarf er sein konsequent logisch aufgebautes Kommunikationssystem einer Sonderschrift zur Unterstützung des gegenseitigen internationalen Verstehens und Verständnisses. Dieses grafische Medium sollte einen Beitrag zu besserer Zusammenarbeit und Verständigung auf internationaler Ebene zwischen Menschen verschiedener sprachlicher Herkunft leisten. Diese Absicht, einen Beitrag zur Verständigung zwischen Kulturen zu leisten, hat sich jedoch nicht erfüllt.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bliss-Symbol-System erhielt jedoch in einem ganz anderen Feld der Kommunikation seine Bedeutung und wurde damit weltweit bekannt. Es ist eines der ersten Systeme, die als Hilfsmittel im Rahmen der sonderpädagogischen Methode Unterstützte Kommunikation für Menschen eingesetzt wurden, die infolge von motorischen oder kognitiv bedingten Sprechstörungen nicht oder nur sehr eingeschränkt über die Lautsprache mit anderen kommunizieren können.
Seit seiner erstmaligen Verwendung 1971 im Ontario Crippled Children’s Centre (Toronto, Kanada) erscheinen Bliss-Symbole als Möglichkeit der grafischen Darstellung von Kommunikationsinhalten auf den verschiedensten Arten von Kommunikationstafeln. Auch Computerprogramme und Programme für Sprachausgabegeräte bauen auf dem Bliss-Symbol-System auf.
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Symbole sind im BCI-Standard (BCI = Blissymbolic Communication International) festgelegt und werden aus knapp 120 Grundsymbolen („key symbols“) aufgebaut. Insgesamt werden knapp 4500 Symbole benutzt. Zur Kommunikation wird Bliss mit Hilfe von Symboltafeln eingesetzt. Der Benutzer kommuniziert, indem er der Reihe nach auf Bliss-Symbole zeigt (beispielsweise per elektronischer Auswahl). Der Kommunikationspartner liest die Bedeutungen der Symbole, die darüber in alphabetischer Schrift stehen. Erst vor kurzem wurde in Kanada ein Pilotprojekt zur Verwendung von Bliss im Internet gestartet. Bliss-Texte können nun als elektronische Post versendet werden.
Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispielzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gesicht | Auge | Nase | Zähne | Ohr | Haar |
Gras | Rasen | Getreide | Reis | Busch | Beere |
Beispielsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit einem Beispiel soll hier die Funktionsweise der Bliss-Symbole veranschaulicht werden.
- ich: Zeichen für Person und 1 (für die erste Person Singular, da kein Mehrzahlzeichen angegeben ist)
- möchte: Herz und Feuer + Zeichen für Tätigkeitswörter
- gehen: zwei Beine + Zeichen für Tätigkeitswörter
- Kino: Haus + Film (Filmrolle in einem Behälter)
Fortbewegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von dem Zeichen für Rad leiten sich andere Zeichen ab, wie:
- Mit einem kurzen Strich unterhalb bedeutet es Transport.
- Mit einem langen Strich unterhalb bedeutet es Reise .
- Ein Stuhl über dem Rad macht das Rad zu einem Rollstuhl .
- Versieht man das Rad mit Flügeln, hat man ein Flugzeug .
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V. (Hrsg.): Handbuch der BLISS-Symbole. Julius Groos Verlag, Heidelberg 1995, ISBN 3-87276-719-4.
- Mélanie Maradan: Sätze voller Melodie: Blissymbolics. In: Interlinguistische Informationen (ISSN 1430-2888), Nr. 80 (3/2011), Gesellschaft für Interlinguistik e. V., Berlin 2011.
- Mélanie Maradan: Von einer Pasigraphie zum System für unterstützte Kommunikation. Folien des Vortrags im Rahmen der 21. Tagung der Gesellschaft für Interlinguistik e. V., Berlin November 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Blissymbolics Communication International
- Blissymbol Communication UK
- Blissymbolics Resources
- Das BLISS-System in der Übersicht (PDF; 381 kB)
- Grafische Symbole (Vergleich mit anderen Systemen)