Bobonaro (Suco) – Wikipedia

Bobonaro
Bei der Kirche von Bobonaro
Daten
Fläche 11,83 km²[1]
Einwohnerzahl 1.740 (2022)[2]
Chefe de Suco Abel Noronha dos Santos
(Wahl 2023)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Lactil 1067
Lesigatal 361
Tuluata 496
Der Suco Bobonaro.
Bobonaro (Osttimor)
Bobonaro (Osttimor)
Bobonaro
Koordinaten: 9° 2′ S, 125° 19′ O

Bobonaro (tetum Bobonaru, auch Aubá, Bubo Naro, Babonaro) ist ein Suco im Verwaltungsamt Bobonaro (Gemeinde Bobonaro) in Osttimor. Der Name leitet sich vom Tetum-Wort „Buburbnaru“ ab.[3]

Bobonaro (Suco)
Orte Position[4] Höhe
Bobonaro 9° 2′ 1″ S, 125° 19′ 26″ O 842 m
Bok (Hok) 9° 2′ 28″ S, 125° 20′ 24″ O 537 m
Buigatal 9° 2′ 20″ S, 125° 19′ 13″ O 838 m
Buteri 9° 2′ 12″ S, 125° 19′ 32″ O 786 m
Holital 9° 2′ 14″ S, 125° 19′ 53″ O 671 m
Kulumba 9° 2′ 25″ S, 125° 20′ 15″ O 586 m
Lactil 9° 2′ 12″ S, 125° 19′ 21″ O 807 m
Lalebol 9° 2′ 56″ S, 125° 20′ 39″ O 512 m
Lesigatal 9° 2′ 1″ S, 125° 19′ 5″ O 908 m
Maucugum 9° 3′ 9″ S, 125° 20′ 48″ O 599 m
Mautaloh 9° 2′ 22″ S, 125° 19′ 42″ O 715 m
Tuluata 9° 2′ 31″ S, 125° 19′ 51″ O 676 m
Der Markt von Bobonaro

Der Suco Bobonaro liegt im Zentrum des gleichnamigen Verwaltungsamts. Im Norden liegen die Sucos Ritabou, Malilait und Lourba, im Osten der Suco Lepo, im Südosten Lour, im Süden der Suco Ai-Assa und im Nordwesten der Suco Oeleo.[5] Im Nordwesten entspringt der Fluss Anaslota, der zum Flusssystem des Lóis gehört. Von Nord nach Süd durchfließt der Loumea den Suco.[6] Der Suco Bobonaro hat eine Fläche von 11,83 km²[1] und teilt sich drei Aldeias Lactil (Laktil), Lesigatal (Lesi Gatal) und Tuluata.[5][7] Die Aldeia Tas-Masac wurde 2009 aufgelöst.[8]

Der Ort Bobonaro liegt im Nordwesten des Sucos und reicht in den Süden des Sucos Malilait hinein. Südwestlich von Bobonaro liegen die Orte Lactil und Lesigatal, südöstlich die Dörfer Buteri, Holital (Holtal), Mautaloh und Tuluata. Weiter östlich befinden sich die Ortschaften Kulumba und Bok (Hok) und jenseits des Flusses Loumea die Dörfer Lalebol und Maucugum (Maucugun).[5][6]

Der Markt in Bobonaro hat regionale Bedeutung und gilt touristisch als sehenswert. Die Pfarrkirche Igreja da Imaculada Conceição Bobonaro ist der Kirche ist der Unbefleckten Empfängnis Marias geweiht. Neben der Grundschule in Bobonaro gibt es eine weitere in Maucugum. In Bobonaro steht zudem eine Sekundarschule und eine medizinische Station sowie eine Sendeanlage der Timor Telecom. Die Überlandstraße aus Maliana durchquert den Nordwesten des Sucos und führt weiter nach Ermera.[5]

Der Suco hat 1.740 Einwohner (2022), davon sind 824 Männer und 916 Frauen. Im Suco gibt es 341 Haushalte.[2] Etwa 95 % der Einwohner geben Bunak als ihre Muttersprache an. Unter 5 % sprechen jeweils Tetum Prasa und Kemak, kleine Minderheiten Mambai oder Habun.[9]

Markt von Bobonaro (Dezember 1968)

Während der portugiesischen Kolonialzeit war Bobonaro zeitweise auch die Hauptstadt des damaligen Kreises Fronteira und später des Kreises Bobonaro, bevor Maliana diese Rolle übernahm. Im 20. Jahrhundert hatte die portugiesische Kavallerie in Bobonaro einen Stützpunkt. 1942 operierten in der Region alliierte Truppen in der Schlacht um Timor, im Kampf gegen die Japaner. Am 10. August 1942 bombardierten die Japaner Bobonaro, wo die Australier ein Quartier errichtet hatten. Kurz darauf kontrollierte Japan das Gebiet. Später bombardierten auch die Australier Bobonaro.[10]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die 5. Kavallerieschwadron (ECAV 5) der Portugiesen in Bobonaro stationiert. Im Dezember 1974 wurde sie mit der aufgelösten 6. Kavallerieschwadron aus Atabae zur Kavalleriegruppe Fronteira (deutsch Grenze) zusammengelegt. Bis zum Ende der portugiesischen Herrschaft auf Timor blieb sie in Bobonaro stationiert. Heute befindet sich an der Stelle der Kaserne der Sitz des Verwaltungsamtes Bobonaro (!490.9640285625.3247505Lage).

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Abílio de Araújo zum Chefe de Suco gewählt.[11] Bei den Wahlen 2009 gewann Esteves Barreto,[12] 2016 Domingos Belo[13] und 2023 Abel Noronha dos Santos.[14]

Persönlichkeiten

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Commons: Bobonaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 23. September 2019 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) (PDF) abgerufen am 28. September 2014.
  4. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  5. a b c d Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Bobonaro, abgerufen am 25. September 2022.
  6. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (PDF; 323 kB, portugiesisch)
  8. Diploma Ministerial 9/2004 (Memento vom 29. Mai 2010 im Internet Archive) (PDF, portugiesisch)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bobonaro (PDF; 8,5 MB, tetum)
  10. COMMANDO CAMPAIGN SITES – EAST TIMOR: BOBONARO DISTRICT, MAROBO, 11. Januar 2020, abgerufen am 11. Januar 2020.
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016. (Memento vom 14. August 2021 im Internet Archive)
  14. Portal Municipal Bobonaro: Posto Administrativo Maliana, abgerufen am 1. März 2025.
  15. Sports Reference: Victor Ramos. Abgerufen am 13. September 2013.