Bosnisch-herzegowinische Streitkräfte – Wikipedia

Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina
Oružane snage Bosne i Hercegovine
Оружане снаге Босне и Херцеговине
Führung
Oberbefehlshaber: Vorsitzende des Staatspräsidiums:
Željka Cvijanović,
Željko Komšić,
Denis Bećirović
Verteidigungsminister: Zukan Helez
Militärischer Befehlshaber: Generalleutnant Senad Mašović
Sitz des Hauptquartiers: Sarajevo
Teilstreitkräfte: JTAC BIH
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 12.769
Reservisten: 6.000
Wehrpflicht: 2006 abgeschafft
Wehrtaugliche Bevölkerung: 2.2 Millionen
Wehrtauglichkeitsalter: 18 Jahre
Haushalt
Militärbudget: 390 Mio. Euro
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 0,31 % (2024)
Geschichte
Gründung: 1. Dezember 2006
Ablösung: VFBIH//VRS
Höchste Mannstärke: 110.000

Die Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina (serbokroatisch Oružane snage Bosne i Hercegovine Оружане снаге Босне и Херцеговине), kurz OS BiH/ОС БиХ, wurden 2006 aus der Armee der Föderation Bosnien und Herzegowinas (VFBiH) und der Armee der Republika Srpska (VRS) gebildet. Die Streitkräfte von Bosnien und Herzegowina bestehen aus Heeresverbänden und Luftstreitkräften, wobei die Luftstreitkräfte keine eigene Teilstreitkraft bilden. Marineverbände bestehen nicht. Zu den Streitkräften gehören etwa 12.000 aktive Soldaten, 6.000 Reservisten und 8.000 zivile Angestellte. Die allgemeine Wehrpflicht wurde am 1. Januar 2006 aufgehoben.

Angestrebt wird die Integration der Streitkräfte in europäische und euroatlantische Strukturen und die Beteiligung an UN-Einsätzen. 2006 trat Bosnien und Herzegowina der NATO-„Partnerschaft für den Frieden“ bei.[1] Im Oktober 2010 wurde ein aus 45 Mitgliedern bestehendes militärisches Kontingent zur Unterstützung der International Security Assistance Force (ISAF) nach Afghanistan entsandt.

Die bosnisch-herzegowinischen Streitkräfte gehen auf die drei im Bosnienkrieg gegeneinander kämpfenden Armeen zurück, nämlich der Armee der Republik Bosnien und Herzegowina (ARBiH), dem Kroatischen Verteidigungsrat (HVO) und der Armee der Republika Srpska (VRS). Nach dem Bosnienkrieg lag die Verteidigungspolitik bis Ende 2004 bei den beiden neu gebildeten Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina und Republika Srpska die ihre eigenen Streitkräfte unterhielten.

2006 wurde die Armee der Republika Srpska ebenso wie die (bosniakisch-kroatische) Armee der Föderation Bosnien und Herzegowina aufgelöst und in eine gemeinsame Armee überführt.[2]

Die Ende 2005 begonnene Militärreform wurde im Dezember 2007 weitgehend abgeschlossen.[3] Die gemeinsame Armee untersteht dem Staatspräsidium und dem bereits 2004 geschaffenen Ministerium für Landesverteidigung.

Im Zuge von zunehmenden Spannungen auf dem Balkan haben die bosnischen Serben 2021 die erneute Bildung einer eigenen Armee angedroht.[4] Am Jahrestag der Republika Srpska am 9. Januar 2023 marschierten Einheiten der bosnischen Serben als Teil einer Militärparade im Osten Sarajevos auf.[5]

Operative Kommandostruktur

Das Heer gliedert sich in die drei mechanisierten Infanterieregimenter 4., 5. und 6. Infanterie-Regiment, eine Heeresfliegerbrigade und eine Unterstützungsbrigade, welche dem Operationskommando unterstehen. Dem Ausbildungskommando unterstehen die Ausbildungs- und Logistikeinheit.

Neben den formal integrierten operativen Strukturen bestehen jeweils ein kroatisches, bosniakisches und serbisches Regiment (1., 2. und 3. Infanterie-Regiment), welche die Traditionen der drei historischen Streitkräfte HVO, ARBiH und VRS fortführen sollen.[6] So enthält das Regimentsabzeichen des 3. Infanterieregiment der OSBiH auf den Uniformen eine serbische Fahne.[7][8]

An Ausrüstung ist vorhanden:

Die Heeresfliegerbrigade setzt folgende Luftfahrzeuge ein:[9]

Alle Flächenflugzeuge befinden sich in Lagern.[10]

Symbole (Auswahl)

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Ärmelabzeichen der Traditionsregimenter

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Commons: Bosnisch-herzegowinische Streitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nato: Serbien, Bosnien und Montenegro werden Partner. In: Der Spiegel. 14. Dezember 2006, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Januar 2023]).
  2. Gesetz über die Verteidigung vom 5. Oktober 2005
  3. Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums. 1. Dezember 2007, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. März 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mod.gov.ba (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Balkan: Bosnische Serben planen offenbar Bildung einer eigenen Armee. In: Der Spiegel. 28. September 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Januar 2023]).
  5. Erich Rathfelder: Serbische Nationalisten in Bosnien: Militär provoziert in Sarajevo. In: Die Tageszeitung: taz. 9. Januar 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 15. Januar 2023]).
  6. Rede des Vorsitzenden (Memento vom 12. Juli 2012 im Internet Archive) Nebojša Radmanović am 11. Mai 2007.
  7. Bericht des staatlichen Fernsehens vom 8. Februar 2006.
  8. Aleksandar Sekulić: Istorijski čin, (Memento vom 25. November 2005 im Internet Archive) Artikel der Zeitung Nezavisne novine vom 1. September 2005.
  9. World Air Forces 2021. flightglobal.com, abgerufen am 23. März 2021.
  10. Streitkräfte: Bosnien und Herzegowina. Abgerufen am 15. Januar 2023 (deutsch).