Brütten – Wikipedia
Brütten | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Winterthur |
BFS-Nr.: | 0213 |
Postleitzahl: | 8311 |
Koordinaten: | 693160 / 258765 |
Höhe: | 610 m ü. M. |
Höhenbereich: | 504–644 m ü. M.[1] |
Fläche: | 6,60 km²[2] |
Einwohner: | 2186 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 331 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 9,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Fritz Stähli (parteilos) |
Website: | www.bruetten.ch |
Teilansicht des Dorfkerns von Südsüdwesten | |
Lage der Gemeinde | |
Brütten (im einheimischen Dialekt: [ ])[5] ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.
Das Dorf gehört zur Agglomeration der Stadt Winterthur.
Wappen und Fahne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Blau eine silberne Sichel mit goldenem Griff
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
---|---|
1467 | 70 |
1850 | 515 |
1900 | 462 |
1950 | 492 |
2000 | 1802 |
2005 | 1870 |
2010 | 1927 |
2015 | 2006 |
2020 | 2063 |
2022 | 2160 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Brütten sind die FDP.Die Liberalen (FDP), der Politische Gemeindeverein (PGV) und die Schweizerische Volkspartei (SVP) tätig. Gemeindepräsident ist Fritz Stähli (parteilos, Stand 2023).[7]
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Brütten: SVP 37,05 % (+2,04), FDP 18,91 % (+1,50), glp 13,29 % (−1,59), SP 10,45 % (−0,80), Mitte 8,91 % (+2,45), Grüne 4,41 % (−4,36), EVP 2,49 % (−0,83), EDU 1,78 (−0,56).[8]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Herkunft des Namens Brütten (876 als Pritta und 996 als Brittona belegt) ist nicht geklärt. Auf Grund der bereits für Altertum und Frühmittelalter nachgewiesenen Besiedlung wird eine Ableitung eines lateinischen Personennamens Brittus oder Britto ‹der Brite› in Erwägung gezogen.[5]
876 gelangte das Dorf in die Abhängigkeit vom Kloster St. Gallen, etwa vom Jahre 1000 an gehörte es dann dem Kloster Einsiedeln, zu dem bis 1832 Beziehungen bestanden. Im 13. Jahrhundert residierte ein Minestraliengeschlecht «von Brütten», Gefolgsleute des Klosters Einsiedeln, auf der Burg Buch, die sich auf einem Geländesporn des Dättnauerbergs befand. Bis 1832 wählte der Abt des Klosters Einsiedeln die reformierten Pfarrer von Brütten aus einem Dreiervorschlag der Stadt Zürich. 1798 wurde das Dorf nacheinander von französischen, österreichischen und russischen Truppen heimgesucht und schwer geschädigt. Damals soll der österreichische Erzherzog Karl auf dem Brüttemer Buck ausgerufen haben:
- Wär’ ich ein Schweizer, so baute ich mir hier ein Schloss.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brütten liegt zwischen Winterthur und Kloten im Zentrum des Kantons Zürich, so liegt der geodätische Mittelpunkt des Kantons Zürich in Brütten. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der amtlichen Vermessung in der Schweiz wurde am 12. Mai 2012 durch Regierungsrat Markus Kägi der Aussichtspunkt mit dem neuen, vom Teufener Bildhauer Ueli Thalmann gestalteten Vermessungspfeiler der Bevölkerung übergeben.
Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Brütten verfügt über eine eigene Primarschule, in der zurzeit ca. 170 Schüler unterrichtet werden. Die Oberstufe besuchen die Schüler in Nürensdorf (Volksschule) bzw. in Winterthur (Gymnasium).
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2021 eröffnete die Sängerin Rosina Zoppi in Brütten die kleine Studiobühne Z. Regelmässig werden Theatervorstellungen und Liederabende aufgeführt.[9] Darunter auch die jährliche Produktion der Oper im Knopfloch, die grösstenteils im Theater Stok in Zürich auf die Bühne kommt. Zoppi ist die künstlerische Leiterin der 1999 gegründeten Oper im Knopfloch.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die reformierte Kirche[10]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da Brütten zum Bezirk Winterthur im Kanton Zürich gehört, ist das offizielle Publikationsorgan der Gemeinde Der Landbote. Nebenher gibt es noch ein Lokalblatt namens Dorf-BLITZ, das mit den Gemeinden Nürensdorf und Bassersdorf geteilt wird. Für kirchliche und kulturelle Informationen erscheint monatlich das Informationsblatt s’Chilefäischter.
In Brütten steht das erste Mehrfamilienhaus ohne Energieanschlüsse, ein Haus, das seinen Strom- und Wärmebedarf aus der Solar- und Geoenergie selbst decken kann.[11]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann-Conrad Appenzeller (1775–1850), reformierter Pfarrer und Volksschriftsteller, 1809 bis 1817 Pfarrer in Brütten.
- Ettore Cella (1913–2004), Schauspieler und Regisseur, lebte von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 in Brütten.
- Jürg Stahl (* 1968), Politiker (SVP), Nationalrat, im Amtsjahr 2016/17 Nationalratspräsident, wohnt in Brütten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band VII: Der Bezirk Winterthur. Südlicher Teil (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 76). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Birkhäuser, Basel 1986, ISBN 3-7643-1786-8, S. 213–239 (Digitalisat).
- Hans Martin Gubler: Reformierte Kirche Brütten ZH (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 388, Serie 39), zusammen mit der Reformierten Kirchgemeinde Brütten und dem Kanton Zürich. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1986, ISBN 3-85782-388-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Brütten
- Statistische Daten der Gemeinde Brütten
- Ueli Müller: Brütten. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Gabrielle Schmid/Andres Kristol: Brütten ZH (Winterthur). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses / Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen / Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5, und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 194 f.
- ↑ 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Brütten. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
- ↑ Gemeinderat. Website der Gemeinde Brütten.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Sängerin richtet Theater im eigenen Haus ein. Der Landbote, 8. November 2021, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Hans Martin Gubler: Reformierte Kirche Brütten ZH (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 388). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1986.
- ↑ Familie Vogt wohnt im ersten autarken Mehrfamilienhaus der Welt. Ein Eisbär hilft beim schnellen Duschen. In: Blick.ch. 12. April 2022.