Bruno de Sá – Wikipedia
Bruno de Sá ist ein männlicher Sopranist. Sein Stimmumfang reicht bis zum dreigestrichenen F, dem höchsten Ton der Königin der Nacht.
Leben, Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bruno de Sá ist von Geburt Brasilianer, er wurde am 29. November 1989 in São Paulo geboren und wuchs auch dort auf. Er studierte Musik zuerst an der Universidade Federal de São Carlos (bis 2011), danach an der Universidade de São Paulo (2013–2016). Er debütierte 2015 in seiner Heimatstadt und interpretierte dort Werke von Weill, Joplin, Bach, Mozart, Adams, Wagner und Bernstein. Im folgenden Jahr gastierte er erstmals in Deutschland, in Lübeck übernahm er Sopransoli in Händels Messiah und in Rossinis Petite Messe solennelle.
Er kam nie in den Stimmbruch und ist heute ein männlicher Sopran, kein Countertenor. Seine Stimmlage liegt bedeutend höher als die eines Countertenors. Er erläutert dies selbst so: „Ein Countertenor entwickelt das hohe Register, das Falsetto, aus der Tenor- oder Bariton-Stimme heraus, um dann wie ein Alt oder Mezzosopran zu klingen“, weshalb männliche Sopranstimmen manchmal irrtümlicherweise diesem Fach hinzugerechnet werden. Weiter: „Ein männlicher Sopran ist ein Mann mit einer tatsächlichen Sopranstimme.“[1]
In der Spielzeit 2016/17 war er am Teatro São Pedro von Porto Alegre verpflichtete und war dort als Gherardino (in Gianni Schicchi), als Cherubino (in Le nozze di Figaro) sowie als Erste Dame (in der Zauberflöte) besetzt. In Potsdam und Bayreuth konnte er einen großen persönlichen Erfolg als Aci in Bononcinis Polifemo erringen. Die musikalische Leitung oblag Dorothee Oberlinger. Er war weiters am Theater Basel, an der Oper Halle, im Concertgebouw in Amsterdam und am Theater an der Wien verpflichtet.
2021 trat er erstmalig beim Festival Bayreuth Baroque auf. 2022 war er bei diesem Festival in Leonardo Vincis Alessandro nell’Indie besetzt.[1] Im Mai 2024 gastierte er als Sesto in Mozarts La clemenza di Tito bei den Bayreuther Gluck-Festspielen[2] und als Cleopatra in Hasses Marc’Antonio e Cleopatra beim Klangvokal Musikfestival Dortmund. Es dirigierten Michael Hofstetter (in Bayreuth) und Martyna Pastuszka (in Dortmund).
Er gastierte mehrfach in Österreich. Im Februar 2022 konzertierte er im Brucknerhaus in Linz, im Sommer 2023 war er bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik als Aminta in Vivaldis L’olimpiade zu sehen und zu hören. Im Juli 2024 gastierte er an der Wiener Staatsoper (in Farinelli & Friends) und bei der Styriarte in Graz (mit einem Arienprogramm, begleitet vom Ensemble 1700, dirigiert von Dorothee Oberlinger).
Er steht bei Warner Classics als Exklusivkünstler unter Vertrag.
Wettbewerbe, Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erster Preisträger der 14. Maria Callas Competition in São Paulo
- Erster Preisträger des 19. Concorso Spiros Argiris in Sarzana
- Silber-Gewinner bei der zweiten Manhattan International Music Competition
- 2020 Bester Nachwuchskünstler der Fachzeitschrift Oper!
- Roma Travestita (mit Kastratenarien der Barockzeit)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Styriarte, Kurzbiographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b BR-Klassik: UMJUBELTER SOPRANIST BEI BAYREUTH BAROQUE, 17. Oktober 2022
- ↑ OPERN-NEWS: Mehr Gluck!, 14. Mai 2024
Personendaten | |
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NAME | Sá, Bruno de |
KURZBESCHREIBUNG | brasilianischer Sopranist |
GEBURTSDATUM | 29. November 1989 |
GEBURTSORT | São Paulo, Brasilien |