Bubeneč – Wikipedia
Bubeneč | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Tschechien | ||
Region: | Hlavní město Praha | ||
Gemeinde: | Praha | ||
Verwaltungsbezirk: | Prag 6, Prag 7 | ||
Fläche: | 444 ha | ||
Geographische Lage: | 50° 6′ N, 14° 24′ O | ||
Einwohner: | 21.267 (31. Dezember 2015) | ||
Kfz-Kennzeichen: | A |
Bubeneč (deutsch Bubentsch) ist ein Stadtteil im Norden Prags. Die 1197 erstmals erwähnte Gemeinde wurde 1904 zur Stadt erhoben und 1922 eingemeindet. Der Stadtteil am linken Moldauufer zählt aufgrund der vielen Grünflächen und der Nähe zum Zentrum zu den beliebten Wohnbezirken in Prag.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bubeneč wurden seit dem 19. Jahrhundert reiche archäologische Artefakte von der Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter gefunden. Die 2011 entdeckten kupfersteinzeitlichen Pflugspuren sind die ältesten Tschechiens und weisen auf prähistorischen Ackerbau hin.[1]
Die Siedlung hieß ursprünglich Přední Ovenec (Vorder Owenetz)[2]. Zadní Ovenec (Hinter-Owenetz) war die Bezeichnung für den benachbarten heutigen Stadtteil Troja. Die erste Erwähnung von Ovenec stammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1197, in welcher es als Eigentum des Stift Tepl geführt ist.[3] Die dem heiligen Gotthard geweihte Kirche ist für das Jahr 1313 belegt.[4]
Im Jahr 1840 erhielt Bubeneč den Status einer unabhängigen Gemeinde. Während dieser ganzen Zeit war das Gebiet rein landwirtschaftlich geprägt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchsen die Prager Vororte im Zusammenhang mit der Industrialisierung und dem Bau von Eisenbahnen. 1891 wurde anlässlich der Jubiläumsausstellung das Prager Ausstellungsgelände errichtet. Es befindet sich zwar formal im Stadtteil Bubeneč, liegt jedoch näher am verbauten Gebiet des benachbarten Holešovice.
Am 26. Oktober 1904 wurde Bubeneč durch Kaiser Franz Joseph I. zur Stadt erhoben und erhielt zugleich ein Stadtwappen.[5] Ein Teil von Prag wurde Bubeneč am 1. Januar 1922 im Zuge der Bildung von Groß-Prag. Gemeinsam mit den ebenfalls eingemeindeten Ortschaften Dejvice, Sedlec, Veleslavín und Vokovice bildete Bubeneč danach den XIX. Bezirk von Prag.
Seit 1960 ist Bubeneč zwischen den Stadtteilen Prag 6 und Prag 7 aufgeteilt. Trotz der Teilung besteht nach wie vor Bezirksidentität.
In den Villenvierteln Bubenečs befinden sich heute einige Botschaften, einschließlich der niederländischen, belgischen, mexikanischen und chinesischen.
Grenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bubeneč grenzt im Norden an den Stadtteil Troja, im Osten und Süden an Holešovice und im Westen an Dejvice. Der genaue Grenzverlauf stellt sich wie folgt dar:
- im Norden: die Insel Císařský ostrov
- im Osten: Za Elektrámou, U Výstaviště
- im Süden: entlang der Bahn, dann Gerstnerova, Kamenická, Veletržní, Letenské náměstí, Milady Horákové, Pelléova, Jaselská
- im Westen: Dejvická, Vítězné náměstí, Jugoslávských partyzánů, Podbabská bis zur Roztocká.
Grünflächen, Parkanlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bubeneč befinden sich große Grün- und Freiflächen wie Letná, Stromovka und das Ausstellungsgelände.
- Lázaro-Cárdenas-Park
- Stromovka
- Stromovka
- Gleisbrache Pod Peckou
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaisermühle
- Pelléova vila
- Bubenečská 35
- Atelier AVU
- Molochov
Museen, Galerien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Muzeum Stanislava Suchards
- Kaffeemuseum Alchymista
- Galerie Villa Pellé
- Galerie AVU
- Veteran car museum of Auto Štangl
- Galerie DOX
- Galerie Scarabeus
- Museum Alte Kläranlage[6]
Statuen im öffentlichen Raum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Donau“ von Břetislav Benda
- Denkmal für den Freiheitskämpfer Simón Bolívar
- Denkmal für den Komponisten Karel Bendl
- „Frieden“ von Karel Hladík
Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte 19 Stolpersteine in Bubeneč zum Gedenken an deportierte und ermordete Bürger des Stadtteils, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft vom NS-Regime verfolgt wurden.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stadtteil verfügt über drei bedeutende Sportstätten:
- Generali Arena, das Heimstadion des FC Sparta Prag sowie Spielstätte der tschechischen Fußballnationalmannschaft
- Tipsport Arena, Eishockeyhalle von HC Lev und HC Sparta
- Athletikhalle Otakar Jandera. Die einzige überdachte Athletikhalle in Prag, unter deren Dach sich ein zweihundert Meter Oval und das Umfeld für technische Disziplinen (Hochsprung, Stabhochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen u. Ä.) befinden.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bubeneč liegt der Blanka-Tunnelkomplex.
Bubeneč verfügt über keinen Metro-Anschluss, ist jedoch über die Straßenbahn-Linien: 5, 8, 12, 17, 24, 25 und 26 sowie städtische Autobus-Linien erschlossen.
Der Bahnhof Prag-Bubeneč wurde 1850 erbaut und war ein bedeutender Halt auf der Strecke Prag–Děčín, die 1851 bis Dresden ausgebaut wurde. Er war, nach Praha Masarykovo nádraží, der zweite Bahnhof, der im heutigen Stadtgebiet von Prag errichtet wurde. Im August 2014 wurde der Bahnhof stillgelegt. Seine Funktion übernahm der neu errichtete Bahnhof Praha-Podbaba.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Hrabě (1816–1870), Kontrabassist
- Karel Bendl (1838–1897), Komponist
- Vilém Flusser (1920–1991), Medientheoretiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Egon Erwin Kisch: Der Fall des Generalstabschefs Redl. In: Ders.: Prager Pitaval. Dt. Ausgabe, Weimar 1986.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- www.bubenec.eu Inoffizielle Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archäologen entdeckten ältesten Nachweis für gepflügte Felder Pražský deník am 17. Januar 2012
- ↑ Vorder Owenetz Digitalisat des Franziszeischer Katasters
- ↑ Wie Troja entstand Offizielle Website des Stadtteils Troja
- ↑ Geschichte der Kirche St. Gotthard Website der Pfarre Bubeneč
- ↑ Geschichte ( des vom 6. Juni 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website des Stadtteils Prag 6.
- ↑ Museum Stará čistírna Tourismusportal der Stadt Prag