Burg Hundshausen – Wikipedia

Burg Hundshausen
Alternativname(n) Fackenburg (1575), Fackenburgk (1579), Vockenburg (1580)
Staat Deutschland
Ort Jesberg-Hundshausen
Entstehungszeit 9. bis 10. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand abgegangen, Wall- und Grabenreste
Geographische Lage 50° 58′ N, 9° 9′ OKoordinaten: 50° 58′ 18,2″ N, 9° 8′ 50,3″ O
Höhenlage 280 m ü. NN
Burg Hundshausen (Hessen)
Burg Hundshausen (Hessen)

Die Burg Hundshausen war eine kleine Wasserburg in der Nähe des Ortes Hundshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Jesberg im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Der Burgstall befindet sich auf 280 m Höhe etwa 500 Meter südöstlich des heutigen Dorfs im Wiesengrund östlich des Hundshäuser Wassers, das südlich von Jesberg in den Treisbach mündet,[1] und der Landesstraße L 3145 von Jesberg nach Schwalmstadt.[2][3]

Die kleine Burg, mit rechteckigem Grundriss, wurde wohl bereits im 10. Jahrhundert angelegt und hatte Wall und Graben. Gebäudefundamente und Grabenreste wurden im Jahre 1876 entdeckt. Bei weiteren Grabungen im Jahre 1968 wurden Keramik- und Ziegelscherben aus dem 10. bis 15. Jahrhundert gefunden. Es handelte sich um eine 45 × 21 Schritt (also etwa 34 × 16 m) große Anlage mit einem 8 Fuß (rund 2,4 m) tiefen Wassergraben und einem an zwei Seiten der Anlage aufgeschütteten Wall, der das Hundshäuser Wasser aufstaute und in den Burggraben leitete. Es soll das befestigte Haus eines gewissen Hunold gewesen sein,[4][5] nach dem auch das Dorf „Hunoldeshuson“ bei seiner Ersterwähnung in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto I. aus dem Jahre 969 benannt war.

Wann die Burg zerstört wurde, ist nicht bekannt; es mag im Hessischen Bruderkrieg 1469 gewesen sein, als Truppen des in Niederhessen herrschenden Landgrafen Ludwig II. die Städte Borken und Schwarzenborn niederbrannten und die Burgen Jesberg und Schönstein zerstörten. 1466 existierte die Burg wohl noch: Am 22. und 23. Dezember 1466 waren Burkhard und Eckhard von Hundshausen unter den hessischen Rittern, die bei einem Gerichtstag unter Vorsitz des Grafen Wolrad I. von Waldeck und des Ritters Bodo von Rodenhausen in einem Streit zwischen den Ganerben des Busecker Tals und dem Ritter Gerhard Ruser von Buseck mit zu Gericht saßen.[6] Vermutlich handelt es sich bei diesen beiden um hier nach ihrem Wohnsitz benannte Angehörige des Adelsgeschlechts derer von Linsingen, die auch die Burg Jesberg besaßen.

  1. Der Treisbach mündet am Nordrand von Jesberg in die Gilsa.
  2. Hundshausen, bei Burgeninventar (Memento vom 10. Juli 2009 im Internet Archive)
  3. „Burg Hundshausen, Schwalm-Eder-Kreis“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 20. März 2013). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Felix von Gilsa zu Gilsa: Alstat, eine Burg des hess. Gaugrafen Werner von Grüningen. In: Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde: Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Jahrgang 1876, I. Vierteljahrs-Heft, S. 14–15
  5. Felix von Gilsa zu Gilsa: Berichtigung. In: Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde: Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Jahrgang 1878, IV. Vierteljahrs-Heft, S. 23–24
  6. lohra.wiki: „von Rodenhausen“
  • Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten: Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg, A. Bernecker Verlag, Melsungen, 1972
  • Otto Meyer: 1000 Jahre Hundshausen 969-1969. Festschrift anlässlich der Feier zur 1000jährigen Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung der Gemeinde Hundshausen, 1969
  • Rolf Gensen: Die Niederungsburg „Wall“ bei Jesberg-Hundshausen. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Der Schwalm-Eder-Kreis. Theiss, Stuttgart, 1986, ISBN 3-8062-0369-5, S. 166–168
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 3-86134-228-6, S. 94.