Burggraf von Regensburg – Wikipedia
Der Burggraf von Regensburg (späte Mitte des 12. Jahrhunderts) war ein Minnesänger aus dem hochadligen Geschlecht der Babonen. Er ist einer der wenigen überlieferten Vertreter des frühen, donauländischen Minnesangs.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um welchen Burggrafen von Regensburg genau es sich handelt, ist unklar. Im entsprechenden Zeitraum (bis 1185) sind mehrere Burggrafen von Regensburg bezeugt. Das Amt des Burggrafen von Regensburg wurde zwischen 970 und 1185 von den Herren aus dem Geschlecht der Babonen, die auch Grafen von Stevening und Rietenburg waren, bekleidet. Von ihnen kommt als der überlieferte Minnesänger Heinrich III. (um 1130–1177; † vor Ende 1177) in Frage, der seit 1143 das Burggrafenamt innehatte, evtl. aber auch einer seiner drei Söhne. Möglich wäre hier vor allem der älteste Sohn, Friedrich II. (bezeugt um 1150–1181), der seit 1159 Burggraf war. Der zeitgenössisch auftretende Minnesänger Burggraf von Rietenburg war wohl ein Verwandter des Burggrafen von Regensburg.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Manessischen Liederhandschrift sind unter dem Namen Burggraf von Regensburg vier Strophen in zwei Tönen überliefert. Wie beim Kürenberger handelt es sich um Langzeilenstrophen. Drei der vier Strophen sind Frauenstrophen.
Textbeispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
| Ich bin mich mit wahrer Beständigkeit einem guten Ritter ergeben. |
- (Die erste überlieferte Strophe des Burggrafen von Regensburg, links der mittelhochdeutsche Originaltext nach der Großen Heidelberger Liederhandschrift, rechts eine Übertragung ins Neuhochdeutsche)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Textausgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hugo Moser, Helmut Tervooren (Bearb.): Des Minnesangs Frühling, 38., erneut revidierte Auflage. Stuttgart 1988, ISBN 3-7776-0448-8.
- Günther Schweikle: Mittelhochdeutsche Minnelyrik I. Frühe Minnelyrik. Texte und Übertragungen, Einführung und Kommentar. Darmstadt 1977, ISBN 3-534-04746-X, S. 124–125 und 375–377.
Sekundärliteratur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Konrad Burdach: Regensburg, der Burggraf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 550–552.
- Günther Schweikle: Burggraf von Regensburg. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Band 7. de Gruyter, Berlin/New York 1989, ISBN 3-11-011582-4, Sp. 1087–1089 (abgerufen über De Gruyter Online).
- Günther Schweikle: Minnesang. Stuttgart 1995, ISBN 3-476-12244-1.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Texte in Des Minnesangs Frühling
- Der Burggraf von Regensburg im Codex Manesse
- Digitale Gesamtedition bei Lyrik des deutschen Mittelalters (www.ldm-digital.de)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Burggraf von Regensburg |
KURZBESCHREIBUNG | Regensburger Minnesänger hochadeligen Geschlechts |
GEBURTSDATUM | 12. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 12. Jahrhundert |