Buskow – Wikipedia

Buskow
Stadt Neuruppin
Koordinaten: 52° 52′ N, 12° 49′ OKoordinaten: 52° 51′ 54″ N, 12° 48′ 47″ O
Höhe: 43 m ü. NN
Fläche: 8 km²
Einwohner: 201 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16816
Buskow (Brandenburg)
Buskow (Brandenburg)
Lage von Buskow in Brandenburg
Kirche Buskow

Buskow ist ein Ortsteil von Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin (Brandenburg).

Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus 1256 als Buscowe auch Buseckow, nach einem Mann namens Buschek. Um 1490 gehörte Buskow zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin. Ab 1491 war die Familie von Zieten zu Wildberg für etwa 200 Jahre Eigentümerin des Ortes. Später gehörte der Ort unter anderem der Familie von Kleist.[2] Für die Arbeit an der zweiten Auflage seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg besuchte Theodor Fontane im Juni 1864 Buskow. Er skizzierte die Kirche und vermerkte in seinem Notizbuch: „Prächtige alte vielversprechende Kirche, aber traurig öde im Innern“.[3] Buskow hatte allerdings nur ein kurzes Gastspiel in den Wanderungen. Denn der Ort wurde lediglich im Kapitel „Dörfer und Flecken im Lande Ruppin“ aufgenommen (Band 1: Die Grafschaft Ruppin), das Fontane in der dritten Auflage (1875) wieder herausnahm. Am 6. Dezember 1993 wurde Buskow nach Neuruppin eingemeindet.[4]

Im Ort hat der Verlag edition bodoni auf dem Bodoni-Vielseitenhof seinen Sitz.

Dorfkirche Buskow

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Feldsteinkirche mit spitzem Turm und einer angebauten Gruft stammt aus dem 13. Jahrhundert und wurde mehrfach(?) baulich verändert (Fenster). Ihre Einrichtung ist einfach, die alte Ausstattung bis auf einiges Gestühl, Westempore und die Orgel kaum vorhanden. Ein neugotischer Taufstein aus Holz steht unbenutzt im Turmeingang. Die einmanualige Orgel (Man. C–f’’’ und angehängtes Pedal C–f°) wurde von Albert Hollenbach (Neuruppin) 1888 mit ehemals sechs Registern gebaut, wovon Prinzipal 8’ seit 1917 (?) fehlt. Der Prospekt ist mit Tüchern verhängt. Die vorhandene Substanz wurde im Herbst 2007 durch den Orgelbaumeister Matthias Beckmann (Friesack-Damm) restauriert und erhielt einen elektrischen Winderzeuger.

Im Dorf befindet sich das Gut Buskow, dessen Gebäude heute allesamt unter Denkmalschutz stehen.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einwohnerentwicklung in Buskow[5]
Jahr 1766 1785 1798 2017
Einwohner 167 140 201 191

Historische Landwirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aussaat und Tierbestand Buskow im Jahre 1798[5]
Aussaat Roggen Weizen Gerste Hafer Kartoffeln Buchweizen Erbsen Leinsamen
Menge 29 Winspel 8 Scheffel 4 Scheffel 10 Winspel 14 Scheffel 6 Winspel 10 Scheffel 4 Winspel 23 Scheffel 2 Winspel 18 Scheffel 1 Winspel
Tierbestand Pferde Rinder Schafe Schweine
Stück 56 206 792 77

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Christa Kouschil: Buskow. Geschichte eines Brandenburger Dorfes. Edition bodoni, 2021, ISBN 978-3-947913-19-0.
Commons: Buskow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Historische Karte Mayers Ortslexikon Buskow erkunden (bereitgestellt auf google (en) auf meyersgaz.org)
  • Buskow. Offizielle Homepage von Neuruppin.
  • Buskow. In: RBB-Sendung „Landschleicher“, 19. Februar 2006.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistiken der Fontanestadt Neuruppin. (PDF; 61 kB) Stadt Neuruppin, abgerufen am 10. November 2024.
  2. Märkische Oderzeitung, 22./23. Juli 2006, S. 11
  3. Theodor Fontane: Notizbücher. Genetisch-kritische und kommentierte Edition. Hrsg.: Gabriele Radecke. 20. September 2018 (dariah.eu [abgerufen am 2. Januar 2020]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  5. a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 565 (google.de).