Butan Club – Wikipedia
Der Butan Club (auch kurz Butan) war ein Nachtclub für Elektronische Tanzmusik im Wuppertaler Stadtteil Heckinghausen. Er gehörte zu den bekanntesten Diskotheken Deutschlands.[1][2][3] Hier gastierten über die Jahre viele international erfolgreiche DJs.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Butan Club wurde im Dezember 1999 von Tobias Wicht in der ehemaligen Fleischfabrik Tielmann neben dem Heckinghauser Gaskessel unweit des Bahnhofs Wuppertal-Oberbarmen mit einem Investitionsvolumen von 200.000 DM[4] gegründet. Anfangs orientierte sich der Club ausschließlich in den Segmenten Techno und House, ab 2001 wurden auch Rockpartys unter dem Namen Rockoko veranstaltet. 2009 war der Butan Club neben dem Club Air in Birmingham und dem Maassilo in Rotterdam eine von drei Locations der 400. Sendung von A State Of Trance. 2012 startete die überregional bekannte Reihe Sound of Butan.[5]
Der Club verfügte über vier Floors. Da der Pachtvertrag nicht verlängert werden konnte, gaben die Betreiber zum Jahresende 2018 die Schließung des Clubs nach 21 Jahren bekannt.
Festivals
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit wachsender Bekanntheit war das Butan auch regelmäßig Gast auf oder Mitveranstalter von Festivals. So hatte der Club eigene Bühnen bei der Loveparade oder Ruhr in Love, einen eigenen Floor auf der Nature One und war oft Mitveranstalter von After-Show-Partys der Loveparade. 2018 war das Butan einer der Nebenschauplätze des BigCityBeats World Club Dome in Düsseldorf.[6]
Gastauftritte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zahlreiche national und international erfolgreiche DJs traten im Butan auf, darunter Adam Beyer, Alan Fitzpatrick, Armand Van Helden, Armin van Buuren, Carl Cox, Chris Liebing, Deadmau5, Deichkind, Extrawelt, Felix Kröcher, Fritz Kalkbrenner, Jeff Mills, Joseph Capriati, Green Velvet, Neelix, Paul van Dyk, Richie Hawtin, Steve Mason, Sven Väth, Tiësto, Tom Novy oder WestBam.[1] Resident-DJ des Butan war Frank Sonic.
Rezension
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrere renommierte Fachzeitschriften wie DJ Mag oder Faze Magazin bezeichnen das Butan als „legendär“ und als einen der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Techno-Clubs.[1][2] Das Faze Magazin bezeichnet den Club als „eine national wie international anerkannte Marke“.[7] Laut DJ Mag sei der Club außerdem eine der „bekanntesten Institutionen für elektronische Musik in Deutschland“ gewesen.[3][8]
2006 bis 2008 erhielt der Club den German Disco Award für Clubs bis 1000 m².[9] Das etablierte Fanzine Partysan wählte den Club 2012 unter die zehn besten Clubs Deutschlands.[5] Die Raveline vergab den Preis „Club des Jahres“ 2006 und 2010 an das Butan.[10] Das Faze Magazin listete den Club 2013 als besten Clubs Deutschlands und auch in den Folgejahren bis zur Schließung regelmäßig unter den fünf besten Clubs.[11][12][13][14][15]
Nachfolger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits ab März 2019 wurden die ehemaligen Butan-Räumlichkeiten vom Nachfolger Kulturgut Wuppertal genutzt. Dieser versteht sich als kombinierter Club- und Kulturbetrieb mit dem Ziel, die Räumlichkeiten zu schützen und für die lokale Clubszene zu erhalten.[16] Bei der Eröffnungsfeier am 1. März traten neben lokalen Künstlern auch bekannte Größen wie Extrawelt, Riley Reinhold und Criss Source auf. Neben Partys soll künftig auch Raum für Lesungen, Poetry Slams, Konzerte, Jazzabende oder Theater geboten werden.[17]
Am 5. August 2019 teilten die Betreiber des Kulturgut Wuppertal mit, dass die tatsächlichen Kosten die ursprüngliche Kalkulation um ein Vielfaches überschreiten würden, worauf sie den Betrieb einstellten.[18]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c 20 legendäre Clubs, die es leider nicht mehr gibt im Faze Magazin vom 21. Januar 2019
- ↑ a b Der Butan Club Wuppertal – Eine Legende kommt, bevor sie geht ( vom 20. Februar 2019 im Internet Archive) im Gringoz Magazine vom 30. Oktober 2018
- ↑ a b Butan Club: Legendäre Disco wird noch dieses Jahr geschlossen! in DJ Mag vom 2. September 2018
- ↑ Väth rockt Butan-Club in taz vom 20. März 2004
- ↑ a b Partysan Award 2012: Bester Club Deutschlands in Partysan vom 24. Januar 2013
- ↑ World Club Dome in Düsseldorf setzt auf Club-Atmosphäre im Stadion auf waz.de vom 2. Oktober 2018
- ↑ Butan Club – Open to close. Ein Interview mit dem Betreiber Tobias Wicht im Faze Magazin vom 5. Oktober 2018
- ↑ Clubsterben: Das steckt hinter dem Verschwinden der Discos! in DJ Mag vom 2. September 2018
- ↑ Desperados holt Steve Angello, Brooks – und viele mehr nach NRW! auf iaatm.de vom 1. August 2017
- ↑ Butan zum Club des Jahres gekürt − Tobi Wicht im Interview in Westdeutsche Zeitung vom 14. Januar 2010
- ↑ Fazemag Jahrespoll 2013: Club im Faze Magazin vom 3. Februar 2014
- ↑ Fazemag Jahrespoll 2014: Club im Faze Magazin vom 20. Februar 2015
- ↑ Die 15 besten Clubs Deutschlands im Faze Magazin vom 31. Dezember 2015
- ↑ Fazemag Jahrespoll 2016: Club im Faze Magazin vom 25. Januar 2017
- ↑ Fazemag Jahrespoll 2017: Club im Faze Magazin vom 12. Februar 2018
- ↑ Club Butan: Nachfolger Kulturgut Wuppertal eröffnet Freitag in Westdeutsche Zeitung vom 28. Februar 2019
- ↑ Tradition des Butan-Club soll fortgeführt werden auf www.wuppertal-total.de vom 3. März 2019
- ↑ Kulturgut Wuppertal auf facebook.de vom 5. August 2019