Butzke-Werke – Wikipedia
Die Butzke-Werke sind ein denkmalgeschütztes Bauwerk in der Ritterstraße 26 im Berliner Ortsteil Kreuzberg und einer der letzten erhalten gebliebenen Gewerbehöfe im einstigen „Rollkutscherviertel“[1] beziehungsweise „Exportviertel“.[2]
Geschichte und Funktion des Gebäudes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebäude wurde von 1893 bis 1894 und von 1897 bis 1898 nach Plänen von Georg Lewy in zwei Bauabschnitten errichtet. Bauherr war die Armaturenfabrik Bernhard Joseph AG, die 1926 mit der Metallwaren- und Lampenfabrik F. Butzke u. Co. fusionierte[3] und in das mehrfarbige Backsteingebäude einzog. Im selben Jahr erwarb Wolf Netter & Jacobi die Aktienmehrheit; nach deren „Arisierung“ 1937 übernahm die Berliner Handels-Gesellschaft und die Deutsche Bank die Aktienmehrheit am Unternehmen und benannte es in „Butzke-Werke AG“ um.[4][5] Im Zweiten Weltkrieg wurde das Vorderhaus zerstört, nur der hintere Riegel blieb erhalten. 1977 erfolgte die Aufnahme des Warenzeichens „AQUA“ in den Firmennamen, daher wird das Gebäude teilweise auch als AQUA-Butzke-Werke bezeichnet. Nach der Verlagerung des Unternehmens 1997 nach Ludwigsfelde stand das Gebäude zunächst leer. Von 2006 bis 2010 erfolgte unter Federführung des Architekten Amir Abadi (Büro Neoplan A.O.) ein Umbau zu einem 12.000 m² großen Kreativzentrum. Damit wurde die ursprüngliche Idee aufgegeben, in den Fabrikräumen Loftwohnungen einzurichten.[6] Bauherr war die Norddeutsche Grundvermögen mit Sitz in Hamburg.[7]
Seit 2007 befindet sich in zwei Werkhallen des Gebäudes der Techno- und Livemusik-Club Ritter Butzke.
Im Jahr 2014 kaufte die Gewerbesiedlungs-Gesellschaft das Gebäude und betreibt es seitdem als Gewerbehof unter dem Namen AQUA Carré Berlin.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kathrin Chod: AQUA-Butzke-Werke. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2002, ISBN 3-89542-122-7 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
- Aqua Carrè Berlin. gsg.de; abgerufen am 21. Juli 2015.
- Eintrag 09031228 in der Berliner Landesdenkmalliste
- Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur Butzke-Werke in den Historischen Pressearchiven der ZBW
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Detlef Krenz: Die Ritterstraße. In: Kreuzberger Chronik, Oktober 2003, Ausgabe 51; abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ Jan Sternberg: Kreativ im Rigipswürfel. In: die tageszeitung, 22. Januar 2008; abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ franke.com: Geschichte der Franke Aquarotter GmbH ( vom 1. Mai 2013 im Internet Archive)
- ↑ Butzke auf Wunsch Kreuzberger Notizen in: junge Welt am 19. Februar 2016, Seite 10
- ↑ Geschichte der Butzke Werke. ( vom 6. Oktober 2011 im Internet Archive)
- ↑ Andrea Maschefski: Kreuzberger Ruine verwandelt sich in Denkfabrik. In: Berliner Morgenpost, 22. Juni 2009; abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ norddeutsche-grundvermoegen.de: Norddeutsche Grundvermögen und Architekturbüro NEOPLAN A.O. erwecken die AQUA Butzke Werke zu zweitem Leben ( vom 2. März 2011 im Internet Archive)
- ↑ Pressemitteilung . ( vom 24. September 2015 im Internet Archive) GSG Berlin, 5. Juni 2014; abgerufen am 21. Juli 2015.
Koordinaten: 52° 30′ 8,7″ N, 13° 24′ 27,9″ O