Canadian Women’s Hockey League – Wikipedia

Canadian Women’s Hockey League
Logo CWHL
Aktuelle Saison 2018/19
Sportart Fraueneishockey
Abkürzung CWHL
Ligagründung 2007
Mannschaften 7
Land/Länder Kanada Kanada
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
China Volksrepublik Volksrepublik China
Titelträger Calgary Inferno
Rekordmeister Les Canadiennes de Montréal (4)
TV-Partner Rogers Sportsnet
Website www.thecwhl.com

Die Canadian Women’s Hockey League (CWHL) war eine der beiden höchsten Fraueneishockey-Ligen in Kanada. Die Liga wurde 2007 gegründet und umfasste in der Saison 2018/19 sechs Mannschaften, davon vier aus Kanada, eine aus Boston in den Vereinigten Staaten und eine aus der Volksrepublik China.

Im Gegensatz zur National Women’s Hockey League (NWHL) in den USA war die CWHL bis 2017 eine semi-professionelle Liga ohne Spielergehälter, hatte aber langfristig das Ziel, zur Profiliga zu werden.[1] Ab 2017 erhielten die Spielerinnen der CWHL erstmals Gehaltszahlungen. Am 31. März 2019 gab die Liga die Einstellung ihres Betriebs bekannt.[2]

Lisa-Marie Breton war eine der Initiatorinnen der CWHL

In Kanada stellte die höchste Spielklasse im Fraueneishockey, die damalige National Women’s Hockey League, nach Ende der Saison 2006/07 ihren Spielbetrieb ein. Im Anschluss wurde auf Initiative einiger Spielerinnen wie Jennifer Botterill und Lisa-Marie Breton eine neue Liga ins Leben gerufen, die als Canadian Women’s Hockey League in der Folgesaison mit sieben Mannschaften hauptsächlich aus dem Osten Kanadas ihren Spielbetrieb aufnahm.[3] Dabei wurden alle Teams von der Liga selbst finanziert, die für Reisekosten, die Miete der Eishallen und die Trikots aufkam.[1] Die Gelder wurden zunächst zu gleichen Teilen an die sieben Mannschaften verteilt.

Im Jahr 2010 hielt die CWHL erstmals einen Entry Draft ab, bei dem die Klubs Spielerinnen aus ihrer Region auswählen konnten, die noch keine volle Saison in der Liga gespielt hatten.[4] Nachdem einige kanadische Mannschaften in den ersten Saisons den Spielbetrieb aufgegeben hatten, nahm die CWHL in der Saison 2012/13 mit den Boston Blades ihr erstes Team aus den Vereinigten Staaten auf. Zeitgleich schlossen die Toronto Maple Leafs und die Calgary Flames aus der National Hockey League Partnerschaften mit den CWHL-Teams aus ihren Städten ab. Am 13. Dezember 2014 veranstaltete die Liga ihr erstes All-Star-Game im Air Canada Centre in Toronto, das von 6.850 Zuschauern besucht wurde.

Im Rahmen des NHL Winter Classic 2016 kam es zu einem Vergleich zwischen dem CWHL-Club Les Canadiennes de Montréal und dem NWHL-Club Boston Pride. 2017 wurde die neu gegründete Frauenmannschaft des chinesischen KHL-Clubs Kunlun Red Star[5] sowie die Vanke Rays[6], ebenfalls aus China, aufgenommen. Im Zuge der Liga-Erweiterung wurde zudem erstmals ein Gehaltssystem für die Spielerinnen[7] eingeführt, wobei das Gehalt pro Saison zwischen 2.000 und 10.000 US-Dollar liegt und der Salary Cap bei 100.000 US-Dollar pro Team liegt.[8] Darüber hinaus erhielten einzelne Spielerinnen der chinesischen Klubs Gehälter als sogenannte Eishockey-Botschafterinnen, die deutlich oberhalb des CWHL-Gehaltsniveaus lagen.[9]

Die sechs Mannschaften tragen in der regulären Saison je 30 Spiele aus. In den anschließenden Play-offs im Modus Best of Three trifft die punktbeste Mannschaft auf die viertbeste, und die Zweitplatzierten treffen auf die Drittplatzierten.[10] Die Sieger beider Serien spielen den Meister aus. Bis 2011 spielten die besten Mannschaften der CWHL-Play-offs gemeinsam mit einem Vertreter der Western Women’s Hockey League um den Clarkson Cup, das Äquivalent zum Stanley Cup im Fraueneishockey. Seit die WWHL ihren Spielbetrieb faktisch eingestellt hat, wird der Clarkson Cup direkt dem Sieger der CWHL-Play-offs verliehen.

Mannschaften 2018/19

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Team Ort seit Halle CWHL-Titel Clarkson Cups
Worcester Blades Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Worcester, Massachusetts 2012 Fidelity Bank Worcester Ice Center 2 2
Markham Thunder Kanada Markham, Ontario 2007 Thornhill Community Centre 2 2
Calgary Inferno Kanada Calgary, Alberta 2012 Canadian Winter Sport Institute 1
Les Canadiennes de Montréal Kanada Montréal, Québec 2007 Centre Étienne Desmarteau 2 4
Toronto Furies Kanada Toronto, Ontario 2011 MasterCard Centre 1 1
Shenzhen KRS Vanke Rays China Volksrepublik Shenzhen, Guangdong 2017 Shenzhen Dayun Arena

Ehemalige Mannschaften

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  • 2007/08: Brampton Thunder – Mississauga Chiefs 4:3 n. V.
  • 2008/09: Montréal Stars
  • 2009/10: kein Meister 1
  • 2010/11: Montréal Stars – Toronto Aeros 5:0
  • 2011/12: Montréal Stars – Brampton Thunder 4:2
  • 2012/13: Boston Blades – Montréal Stars 5:2
  • 2013/14: Toronto Furies – Boston Blades 1:0 n. V.
  • 2014/15: Boston Blades – Montréal Stars 3:2 n. V.
  • 2015/16: Calgary Inferno – Les Canadiennes de Montréal 8:3
  • 2016/17: Les Canadiennes de Montréal – Calgary Inferno 3:1
  • 2017/18: Markham Thunder – Kunlun Red Star 2:1 n. V.
1 
Die Montréal Stars und Mississauga Chiefs zogen als beste Teams der regulären Saison direkt ins Turnier um den Clarkson Cup ein.
Commons: Canadian Women’s Hockey League – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Dreaming of a league of her own (Memento vom 9. November 2012 im Internet Archive), The Ottawa Citizen, 30. September 2007
  2. https://www.tsn.ca/cwhl-announces-it-will-cease-operations-1.1282718
  3. Canadian Women's Hockey League launches. In: cbc.ca. 11. April 2007, abgerufen am 25. April 2018 (englisch).
  4. Olympic gold medallist Tessa Bonhomme picked 1st by Toronto in CWHL draft (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive), The Sudbury Star, 13. August 2010
  5. https://www.cbc.ca/sports/hockey/cwhl-china-hc-red-star-kunlun-join-1.4147421
  6. KunLun Red Star and Vanke Rays – Two Chinese teams join the CWHL. In: filmbeats.wordpress.com. 27. Oktober 2017, abgerufen am 17. November 2017 (englisch).
  7. CWHL season kicks off with more money and more travel for players. In: thestar.com. 11. Oktober 2017, abgerufen am 25. April 2018 (englisch).
  8. CWHL announces it will pay players in 2017-18. In: sportsnet.ca. 13. März 2016, abgerufen am 24. April 2018 (englisch).
  9. Kristina Rutherford: The Interview: Noora Raty on the CWHL's Chinese expansion. In: sportsnet.ca. 14. Juni 2017, abgerufen am 24. April 2018 (englisch).
  10. Clarkson Cup (Memento vom 15. Dezember 2015 im Internet Archive) auf der Website der CWHL