Calandrella – Wikipedia
Calandrella | ||||||||||||
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Tibetlerche (Calandrella acutirostris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Calandrella | ||||||||||||
Kaup, 1829 |
Calandrella ist eine Vogelgattung aus der Familie der Lerchen (Alaudidae). Eine deutsche Bezeichnung hat sich für diese Gattung bislang nicht eingebürgert. Die Zuordnung einzelner Arten zu dieser Gattung ist aktuell unter Revision.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Gattung Calandrella sind kleine bis mittelgroße Lerchen. Die Schnäbel sind kräftiger und kegelförmiger als bei den Gattungen Alauda und Lullula. Die Nasenlöcher sind mit kleinen Federchen bedeckt. Zu den kennzeichnenden Merkmalen der Art gehört der Bau der Flügel: Die Flügel laufen spitzer aus als bei der Gattung Mirafra. Die zehnte (innerste) Handschwinge ist kleiner als einen Zentimeter und kaum sichtbar. In älterer Literatur findet man daher gelegentlich den Hinweis, dass die Gattung nur neun Handschwingen habe.[1] Die Hinterkralle ist nur geringfügig länger als die Hinterzehe.
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Traditionell werden die folgenden 11 Arten zur Gattung Calandrella gerechnet:
- Tibetlerche (Calandrella acutirostris Hume, 1873)
- Kenialerche (Calancrella athensis (Sharpe, 1900))
- Blanfordlerche (Calandrella blanfordi (Shelley, 1902)) mit den Unterarten
- C. b. blanfordi (Shelley, 1902) – Nominatform
- Erlangerlerche (C. b. erlangeri (Neumann, 1906))
- Jemenlerche (Calandrella eremica (Reichenow & Peters, JL, 1932)) mit den Unterarten
- C. e. eremica (Reichenow & Peters, JL, 1932) – Nominatform, kommt im Südwesten der Arabischen Halbinsel vor.
- C. e. daaroodensis (White, CMN, 1960), kommt im Norden von Somalia vor.
- Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla (Leisler, 1814)) mit 7 Unterarten
- Salzlerche (Calandrella cheleensis (Swinhoe, 1871)) mit 6 Unterarten
- Rotkappenlerche (Calandrella cinerea (Gmelin, 1789))
- Chinalerche (Calandrella dukhunensis (Sykes, 1832))
- Uferlerche (Calandrella raytal (Blyth, 1845))
- Stummellerche (Calandrella rufescens (Vieillot, 1820)) mit 10 Unterarten
- Halsfleckenlerche (Calandrella somalica (Sharpe, 1895)) mit drei Unterarten
Die Zuordnung einzelner Arten zur Gattung Calandrella unterliegt gerade einer Revision. Im Jahr 2013 haben Per Alström und Kollegen in einer Studie zur Verwandtschaft der Lerchen festgestellt, dass die Gattung Calandrella in der gewöhnlichen Abgrenzung paraphyletisch wäre. Ihren Ergebnissen zufolge besteht Calandrella aus zwei Artengruppen. Für diejenige, die nicht die Typusart Calandrella brachydactyla enthält, reaktivierten sie den alten, bisher als Synonym aufgefassten Gattungsnamen Alaudala Horsfield & Moore, 1856 (Typusart: Calandrella raytal). Demnach wäre die Kenialerche gemeinsam mit der Stummellerche, der Salzlerche, der Halsfleckenlerche und Uferlerche in diese Gattung zu transferieren.[2] Diese Änderung wurde vielfach bereits übernommen.[3] Eine neuere Studie von 2016 fand allerdings eine instabile Phylogenie und ließ Zweifel an der Monophylie einiger Arten aufkommen.[4]
Sollte sich die Zuordnung von Per Alström und Kollegen durchsetzen, führt dies zu folgender Aufteilung:
- Tibetlerche (Calandrella acutirostris)
- Blanfordlerche (Calandrella blanfordi)
- Jemenlerche (Calandrella eremica)
- Kurzzehenlerche (Calandrella brachydactyla)
- Rotkappenlerche (Calandrella cinerea)
- Chinalerche (Calandrella dukhunensis)
In der neu geschaffenen Gattung Alaudala finden sich:
- Kenialerche (Alaudala athensis)
- Salzlerche (Alaudala cheleensis)
- Uferlerche (Alaudala raytal)
- Stummellerche (Alaudala rufescens)
- Halsfleckenlerche (Alaudala somalica)
Verbreitungsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unabhängig von der – wie oben beschriebenen – strittigen Zuordnung einzelner Arten ist das Verbreitungsgebiet der Gattung Calandrella sehr groß. Es reicht vom Süden Afrikas bis nach Zentralasien.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie alle Lerchen sind auch die Calandrella-Arten Bodenbrüter. Die Nahrung besteht aus Insekten und Sämereien.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Pätzold: Die Lerchen der Welt. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1994, ISBN 3-89432-422-8.
- Rudolf Pätzold: Kompendium der Lerchen. Alle Lerchen unserer Erde. Jan-Schimkat-Medienpublikation, Dresden 2003, ISBN 3-00-011219-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pätzold: Kompendium der Lerchen. S. 250.
- ↑ Per Alström, Keith N. Barnes, Urban Olsson, F. Keith Barker, Paulette Bloomer, Aleem Ahmed Khan, Masood Ahmed Qureshi, Alban Guillaumet, Pierre-André Crochet, Peter G. Ryan (2013): Multilocus phylogeny of the avian family Alaudidae (larks) reveals complex morphological evolution, non-monophyletic genera and hidden species diversity. Molecular Phylogenetics and Evolution 69(3): 1043-1056. doi:10.1016/j.ympev.2013.06.005
- ↑ George Sangster, J. Martin Collinson, Pierre-André Crochet, Guy M. Kirwan, Alan G. Knox, David T. Parkin, Stephen C. Votier (2014): Taxonomic recommendations for Western Palaearctic birds: 10th report. Ibis 157: 193–200. doi:10.1111/ibi.12221
- ↑ Martin Stervander, Per Alström, Urban Olsson, Ulf Ottosson, Bengt Hansson, Staffan Bensch (2016): Multiple instances of paraphyletic species and cryptic taxa revealed by mitochondrial and nuclear RAD data for Calandrella larks (Aves: Alaudidae). Molecular Phylogenetics and Evolution 102: 233–245. doi:10.1016/j.ympev.2016.05.032