Calasparra – Wikipedia
Gemeinde Calasparra | ||
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Calasparra – Ortsansicht mit Castillo de San Juan | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Murcia | |
Provinz: | Murcia | |
Comarca: | Noroeste | |
Gerichtsbezirk: | Caravaca de la Cruz | |
Koordinaten: | 38° 14′ N, 1° 42′ W | |
Höhe: | 340 msnm | |
Fläche: | 184,90 km² | |
Einwohner: | 10.163 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 30420 | |
Gemeindenummer (INE): | 30013 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeisterin: | Teresa García Sánchez | |
Website: | calasparra.org | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Calasparra ist eine südspanische Stadt und eine aus dem Hauptort und mehreren Dörfern bzw. Weilern bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 10.163 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Nordwesten der Provinz Murcia in der gleichnamigen autonomen Region Murcia.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort Calasparra liegt zwischen dem Río Argos und dem Río Segura gut 75 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Stadt Murcia in einer Höhe von 320 bis 350 m ü. d. M.[2] Das Klima im Winter ist gemäßigt, im Sommer dagegen warm bis heiß; die geringen Niederschlagsmengen (ca. 320 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 3.614 | 6.442 | 10.371 | 8.888 | 10.268 |
Die kontinuierliche Bevölkerungsanstieg ist im Wesentlichen auf die immer noch anhaltende Zuwanderung aus dem ländlichen Umland zurückzuführen.[4]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Calasparra liegt in der ländlichen Zone der Provinz Murcia; besonders kennzeichnend für die Gemeinde ist der auf Feldern in Ufernähe des Río Segura betriebene Reisanbau. Es ist neben dem Ebrodelta und Valencia das dritte Reisanbaugebiet Spaniens mit Denominación de Origen.[5] Daneben wurden auch Obstbäume angepflanzt. Im Ort selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleistungsbetriebe aller Art angesiedelt.[6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ältesten Fundstücke, die die Anwesenheit des Menschen in der Region bezeugen, werden in die Jungsteinzeit datiert; beim Abrigo del Pozo finden sich Reste von Felsmalereien, die zum UNESCO-Welterbe der Felsmalereien in der spanischen Levante gehören. Iberische Funde sind selten. Aus römischer Zeit stammen einige wenige Funde bei Gilico und Arco de la Rambla. In den Jahren nach 711 wurde die Gegend von den Mauren überrannt; diese erbauten eine Festung (hisn) auf dem benachbarten Burgberg und nannten den nahegelegenen Fluss Qalasbarra. Nach der Rückeroberung (reconquista) der Region durch kastilische Truppen unter Alfons X. im Jahr 1243 wurde das quasi unabhängige Taifa-Königreich Murcia in ein christliches Königreich umgewandelt, welches jedoch eng mit der Krone von Kastilien verflochten war, doch kam es bis zum Jahr 1266 wiederholt zu maurischen Übergriffen. In den Jahren von 1296 bis 1304 geriet die Provinz vorübergehend unter aragonesische Herrschaft.[7]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die aus mit kleinen Steinen vermischtem Stampflehm erbaute Festung stammt noch aus almohadischer Zeit. Unter christlicher Herrschaft wurde ein Bergfried (torre del homenaje) hinzugefügt, doch verfiel die Anlage zusehends.[8]
- Die den Märtyrern Abdon und Sennen geweihte Iglesia de los Stos. Mártires Abdón y Senén entstammt dem frühen 17. Jahrhundert; sie wurde jedoch in den Jahren von 1735 bis 1803 mehrfach restauriert.
- Die Iglesia de San Pedro gehörte ursprünglich dem Malteserorden. Im Jahr 1812 wurde sie von den Truppen des Marschall Soult zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Erneute Zerstörungen erfolgten im Spanischen Bürgerkrieg.
- Der um 1730 in Mudéjartradition aus Ziegelsteinen erbaute ehemalige Getreidespeicher (Pósito de la Encomienda) birgt heute ein Archäologisches Museum.[9]
- Umgebung
- Ungefähr 6 km nördlich der Kleinstadt befindet sich das Felsheiligtum Santuario de la Virgen de la Esperanza. Interessant ist das barocke Natursteindekor der Außenfassade und im Innern der Kirche.[10]
- Die Fundamente der in maurischer Zeit erbauten Ortes Villa Vieja befinden sich ca. 3 km südlich des heutigen Ortes. Die Stätte wurde bereits im Mittelalter aufgegeben.[11]
- Natur
- Cañón de Almadenes: Schlucht des Río Segura, Wanderweg und mit Kanus bzw. Schlauchbooten befahrbar[12]
- Paraje de Cañaverosa: verbliebener natürlicher Auwald am Río Segura[13]
- Cueva del Puerto: Höhle[14]
- Cerro Negro de Calasparra: erloschener Vulkan[15]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Calasparra – Fotos + Infos (spanisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
- ↑ Calasparra – Karte mit Höhenangaben
- ↑ Calasparra – Klimatabellen
- ↑ Calasparra – Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Calasparra – Reisanbau
- ↑ Calasparra – Wirtschaft etc. ( des vom 15. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Calasparra – Geschichte
- ↑ Calasparra – Burg
- ↑ Calasparra – Getreidespeicher und Museum
- ↑ Calasparra – Santuario de la Virgen de la Esperanza ( des vom 15. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Calasparra – Villa Vieja
- ↑ Calasparra – Cañón de Almadenes ( des vom 16. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Calasparra – Sotos y Bosque de la ribera de Cañaverosa
- ↑ Calasparra – Cueva del Puerto
- ↑ Calasparra – Cerro Negro