Carl Barth – Wikipedia
Carl Barth (* 12. Oktober 1787 in Eisfeld; † 12. September 1853 in Kassel; auch Karl Barth) war ein deutscher Zeichner und Kupferstecher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Barth absolvierte eine Lehre als Goldschmied bei seinem Vater in Hildburghausen. Ab 1805 bildete er sich unter Johann G. von Müller in Stuttgart zum Kupferstecher aus. Ab 1814 arbeitete er in München und besuchte die dortige Kunstakademie.
1817/1818 lernte Barth den Dichter Friedrich Rückert in Rom (Romreise von 1817 bis 1819) kennen. Barth fertigte zahlreiche Porträts von Rückert und dessen Kindern an.
Ab 1820 lebte er die meiste Zeit in Hildburghausen. Hier arbeitete er vor allem für das Bibliographische Institut von Joseph Meyer und schuf Stahlstiche zu Galerie der Zeitgenossen, Klassikerreihe und Conversationslexikon. Nebenbei beschäftigte er sich wissenschaftlich und literarisch. 1833 und 1834 war er gemeinsam mit Friedrich Sickler und Carl Hohnbaum an der Entdeckung und Bergung des Typusmaterials des später nach im benannten und heute zu den bekanntesten Fährten urweltlicher Tiere zählenden Spurenfossils Chirotherium barthii in den Sandsteinbrüchen von Heßberg beteiligt.[1][2] Des Weiteren übersetzte er Giuseppe Longhis bedeutendes Werk über die Kupferstecherei (La Calcographia, 1830) ins Deutsche. Mit zunehmendem Alter litt er unter schweren Depressionen. Barth beendete sein Leben 1853 durch Selbsttötung.
Die lange Freundschaft mit Barth veranlasste den in Neuses bei Coburg lebenden Dichter Rückert dazu, einige seiner häufigen Briefe an Barth mit dem in den Volksmund eingegangenen geflügelten Wort „Mein lieber Freund und Kupferstecher“ zu beginnen.[3]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Rom begann Barth zusammen mit Samuel Amsler die Arbeit an den Stichen nach Cornelius’ Aventiure von den Nibelungen. Der Stich Die sieben mageren Jahre nach Overbeck wird aus seinem Werk besonders hervorgehoben.
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 15. Juni – 3. August 2003 Hildburghausen, Stadtmuseum in der "Alten Post"
- 26. September – 16. November 2003 Schweinfurt, Altes Rathaus: Carl Barth 1787–1853
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ernst Probst: Johann Jakob Kaup: der große Naturforscher aus Darmstadt. GRIN-Verlag, 2011, S. 103, ISBN 978-3-6408-4916-1
- ↑ Hartmut Haubold: Die Saurierfährten Chirotherium barthii Kaup, 1835 – das Typusmaterial aus dem Buntsandstein bei Hildburghausen/Thüringen und das „Chirotherium-Monument“. Veröffentlichungen des Naturhistorischen Museums Schleusingen. Bd. 21, 2006, S. 3–31
- ↑ Stadt Coburg: Berühmte Coburger – Friedrich Rückert, Dichter u. Orientalist
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margarete Bessau: Barth, Johann Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 604 (Digitalisat).
- Georg Brückner: Barth, Carl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 100 f.
- Walther Vontin: Carl Barth, Ein vergessener deutscher Bildniskünstler, 1787–1853, 1938.
- „… weil ich nun einmal ein Kupferstecher bin…! Carl Barth 1787–1853“ (Katalog zur Ausstellung in Hildburghausen und Schweinfurt), 2003.
- Barth, Karl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 2, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 401.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadt Hildburghausen: Carl Barth, Biographie
- Literatur von und über Carl Barth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Barth, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Barth, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zeichner und Kupferstecher |
GEBURTSDATUM | 12. Oktober 1787 |
GEBURTSORT | Eisfeld |
STERBEDATUM | 12. September 1853 |
STERBEORT | Kassel |