Carmen Wegge – Wikipedia
Carmen Wegge (* 24. September 1989 in Hattingen) ist eine deutsche Politikerin (SPD). Sie ist Mitglied des Deutschen Bundestages.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegge wuchs in Sprockhövel im Ruhrgebiet auf. Im Alter von 15 Jahren zog sie nach Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck. Nach dem Abitur am Gymnasium Gröbenzell im Jahr 2009 studierte sie Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im Jahr 2018 legte sie das Zweite Juristische Staatsexamen ab und wurde Regierungsrätin im Integrationsamt Oberbayern.[1] In ihrer Freizeit betreibt sie seit ihrer Jugend Poetry Slam.
Politische Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegge ist seit dem Jahr 2013 Mitglied der SPD. Sie war stellvertretende Landesvorsitzende der Jusos Bayern und vertritt diese aktuell im Landesvorstand der BayernSPD. Bei der Bundestagswahl 2021 war Carmen Wegge Direktkandidatin der SPD im Bundestagswahlkreis Starnberg – Landsberg am Lech und zog über die Landesliste in den 20. Deutschen Bundestag ein.[2] Sie ist zurzeit ordentliches Mitglied im Ausschuss für Inneres und Heimat, im Rechtsausschuss und Richterwahlausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien und im Unterausschuss Europarecht. Wegge ist außerdem Mitglied im Gremium nach Artikel 13 Abs. 6 des Grundgesetzes sowie stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Recht der SPD-Bundestagsfraktion.[3][4][5] Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion gehört sie der Parlamentarischen Linken an.
Zur Bundestagswahl 2025 tritt Wegge im Bundestagswahlkreis Starnberg – Landsberg am Lech sowie auf Listenplatz 12 der Landesliste der BayernSPD an.[6]
Politische Positionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegge wird dem linken Flügel der SPD zugerechnet. Sie engagiert sich vor allem für die Gleichstellung von Frauen, die Legalisierung von Cannabis und den Kampf gegen Rechtsextremismus. Am 3. Juni 2022 stimmte sie als eine von neun Abgeordneten der SPD-Fraktion gegen das Sondervermögen Bundeswehr.[7][8]
Seit Oktober 2022 ist sie Sprecherin des Arbeitskreises Säkularität und Humanismus in der SPD.[9]
Gemeinsam mit den beiden SPD-Abgeordneten Anna Kassautzki und Daniel Baldy verfasste Wegge im Juni 2023 ein Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion zum besseren Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt. Das Papier fordert unter anderem ein Recht auf individuelle Aufarbeitung, die stärkere Prävention vor Cyber-Grooming sowie eine bessere Sensibilisierung für das Thema in den Schulen.[10]
Am 14. November 2024 brachten 236 Abgeordnete, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, einen von Carmen Wegge und Ulle Schauws initiierten Entwurf in den Bundestag ein, der fordert, die Regelung zum mit Einwilligung der Schwangeren vorgenommenen Schwangerschaftsabbruch vom StGB in das SchKG zu verschieben und dabei zu verändern: Der Schwangerschaftsabbruch soll in den ersten 12 Wochen als rechtmäßig (nicht mehr nur straffrei) gelten und deshalb von der GKV finanziert werden (bei kriminologischer Indikation soll die Frist auf 15 Wochen verlängert werden), die dreitägige Bedenkzeit nach der weiter vorgeschriebenen Schwangerschaftskonfliktberatung soll für Abbrüche innerhalb der ersten 12 Wochen abgeschafft werden (§ 12 SchKG-Entwurf). Die Schwangere soll stets straffrei bleiben (also auch bei für andere Beteiligte strafbar bleibenden rechtswidrigen Spätabbrüchen; § 14 Absatz 4 SchKG-Entwurf).[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Wortgewaltige. In: www.sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Bundestagswahl 2021 – Gewählte in Landeslisten der Parteien. In: www.bundeswahlleiter.de. Der Bundeswahlleiter, abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Im Bundestag – Carmen Wegge. In: www.carmen-wegge.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2022; abgerufen am 30. Juli 2022 (deutsch).
- ↑ Deutscher Bundestag – Carmen Wegge. Abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Carmen Wegge, MdB. In: www.spdfraktion.de. 27. September 2021, abgerufen am 30. Juli 2022.
- ↑ Landesliste der BayernSPD zur Bundestagswahl 2025 auf bayernspd.de, abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ Deutscher Bundestag – Namentliche Abstimmungen. In: www.bundestag.de. Abgerufen am 5. Juni 2022.
- ↑ Persönliche Erklärung zur Abstimmung Gesetz zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 87a) und Gesetz zur Errichtung eines „Sondervermögens Bundeswehr“. In: www.carmen-wegge.de. Carmen Wegge, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2022; abgerufen am 31. Juli 2022 (deutsch).
- ↑ Kai Doering: SPD-AK Säkularität und Humanismus: „Niemand muss vor uns Angst haben.“ In: www.vorwaerts.de. 10. Januar 2023, abgerufen am 12. Januar 2023.
- ↑ Wie die SPD-Fraktion Kinder besser vor Missbrauch schützen will | Vorwärts. In: www.vorwaerts.de. Abgerufen am 23. Januar 2024.
- ↑ Initiative für Neuregelung von Paragraf 218. Abgerufen am 17. November 2024.
Personendaten | |
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NAME | Wegge, Carmen |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD), MdB |
GEBURTSDATUM | 24. September 1989 |
GEBURTSORT | Sprockhövel |