Charlotte Fränkel – Wikipedia
Marie Hedwig Charlotte Fränkel, verheiratete Loeschcke, (* 25. August 1880 in Berlin; † 7. Dezember 1933 ebenda)[1] war eine deutsche Klassische Archäologin und Gymnasiallehrerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charlotte Fränkel war die Tochter des Klassischen Philologen Max Fränkel, ihr Bruder war der Klassische Philologe Hermann Fränkel. Nach dem Besuch der von Helene Lange geleiteten humanistischen Gymnasialkurse für Frauen erhielt sie am 29. Oktober 1900 am Luisengymnasium in Berlin das Reifezeugnis. Seit dem Wintersemester 1900/01 studierte sie an den Universitäten Berlin und Bonn Klassische Philologie, Klassische Archäologie und Germanistik. Am 30. November 1911 legte sie in Bonn das Rigorosum ab, mit Datum vom 17. Oktober 1912 wurde sie bei Georg Loeschcke promoviert. Ihre Dissertation über Satyr- und Bakchennamen auf Vasenbildern ist auch heute noch von Bedeutung. Sie war eine von nur fünf Frauen, die vor dem Ersten Weltkrieg in Klassischer Archäologie promoviert wurden (neben ihr Margarete Bieber, Elvira Fölzer, Margret Heinemann, Viktoria von Lieres und Wilkau). Am 1. August 1914 legte sie die Lehramtsprüfung für Gymnasien ab. Sie heiratete 1915 ihren Lehrer Georg Loeschcke, der jedoch noch im gleichen Jahr starb, und führte danach dessen Nachnamen. Von 1917 bis 1922 war sie an der Augustaschule in Berlin als Lehrerin tätig, seit 1922 an der 1. Städtischen Studienanstalt in Berlin. Zum 1. September 1933 wurde sie nach § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen ihrer „nichtarischen Abstammung“ in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Korinthische Posse. In: Rheinisches Museum NF 67, 1912, S. 94–106.
- Satyr- und Bakchennamen auf Vasenbildern. Niemeyer, Halle 1912 (Digitalisat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irma Wehgartner: Spurensuche. Frauen in der Klassischen Archäologie vor dem 1. Weltkrieg. In: Julia K. Koch, Eva-Maria Mertens (Hrsg.): Eine Dame zwischen 500 Herren. Johanna Mestorf – Werk und Wirkung. Waxmann, Münster u. a. 2002, ISBN 3-8309-1066-5, (Frauen – Forschung – Archäologie 4), S. 267–279.
- William M. Calder III, Bernhard Huss (Hrsg.): „Sed serviendum officio ...“ The Correspondence between Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff und Eduard Norden (1892–1931). Weidmann, Hildesheim 1997, ISBN 3-615-00188-5, S. 133–135, 286.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Personalbogen von Charlotte Fränkel in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 94. Winckelmannsprogramm der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin, Berlin 1934, S. 35.
Personendaten | |
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NAME | Fränkel, Charlotte |
ALTERNATIVNAMEN | Fränkel, Marie Hedwig Charlotte (Geburtsname); Loeschcke, Marie Hedwig Charlotte (Ehename) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Klassische Archäologin |
GEBURTSDATUM | 25. August 1880 |
GEBURTSORT | Berlin, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 7. Dezember 1933 |
STERBEORT | Berlin, Deutsches Reich |