Christiane Busch-Lüty – Wikipedia
Christiane Busch-Lüty (* 20. Februar 1931 in Essen; † 22. November 2010) war eine deutsche Ökonomin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Busch-Lüty studierte Wirtschaftswissenschaften und Social Sciences in München, Nottingham, Bonn und Freiburg im Breisgau.[1] 1964 wurde ihre Dissertation zum Thema „Gesamtwirtschaftliche Lohnpolitik“ veröffentlicht.[2] Von 1967 bis 1971 war sie Mitglied der Redaktion der heutigen Wirtschaftswoche.[1] Anfang der 1970er Jahre war sie Dozentin für Wirtschaftswissenschaft und Wissenschaftliche Oberrätin an der Heeresoffizierschule III in München.[3] Ab 1973[1] war sie Professorin für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Universität der Bundeswehr München. 1977 reiste sie erstmals nach Israel und beschäftigte sich mit dem Leben im Kibbuz.[4][1] Ab dem Ende der 1970er Jahre führte sie Studienreisen mit Offizieranwärtern nach Israel durch.[1] In den 1980er-Jahren begann sie sich mit der Umweltproblematik zu beschäftigen.[1] Sie legte den Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit auf Ökologische Ökonomie und Nachhaltigkeit.[5][6] Zu diesen Themen gab sie mehrere Sammelbände heraus.[7][8][9]
Ihr Sohn Andreas Busch ist Politologe.
Ehrenämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Später übernahm sie viele Ehrenämter an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Ökologie. Sie war Vorstandsmitglied der Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung und von Global Challenges Network. Zudem initiierte ein gemeinsamer Vortrag mit Hans-Peter Dürr beim Verein für Socialpolitik die Gründung der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, deren Ehrenvorsitzende sie war.[10][11] Letztere widmete ihr die Jubiläumstagung zum 15-jährigen Bestehen.[12]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundesverdienstkreuz am Bande (11. November 1997)[13]
- 2013 und 2015 vergab die Vereinigung für Ökologische Ökonomie den Christiane Busch-Lüty Förderpreis für Ökologische Ökonomie[14][15]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelheid Biesecker, Sabine Hofmeister, Irmi Seidl und Uta von Winterfeld: Weshalb der Nachhaltigkeitsdiskurs in Deutschland eine „Mutter“ hat… oekom verlag, München (Online [PDF; 389 kB]).
- Uta von Winterfeld, Sabine Hofmeister, Adelheid Biesecker: Nachruf auf die Ökonomin Christiane Busch-Lüty: Die Vielfalt des Lebens gestalten. In: politische ökologie. Nr. 124, S. 17 f. (Online [PDF; 66 kB]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Christiane Busch-Lüty im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prof. Dr. rer. pol. Christiane Busch-Lüty, Webseite der Vereinigung für Ökologische Ökonomie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Andreas Busch: Erinnerungen an Christiane Busch-Lüty (1931–2010) (PDF; 116 kB), September 2013, auf der Webseite der Vereinigung für Ökologische Ökonomie.
- ↑ Christiane Busch-Lüty: Gesamtwirtschaftliche Lohnpolitik : Möglichkeiten u. Grenzen, untersucht am Beisp. d. Niederlande, Schwedens u. Österreichs. In: Veröffentlichungen der List Gesellschaft e.V. Band 38. Kyklos-Verlag, Basel 1964.
- ↑ Othmar Pollmann (Zsgest.): Heeresoffizierschule III München, 1958–1974. Ein Portrait. Heeresoffizierschule III, München 1974, S. 68.
- ↑ Christiane Busch-Lüty: Leben und arbeiten im Kibbuz : aktuelle Lehren aus einem achtzigjährigen Experiment. Bund-Verlag, Köln 1989, ISBN 3-7663-3008-X.
- ↑ Christiane Busch-Lüty: Nachhaltigkeit als integratives Lebensprinzip. In: N. Yüce, P. Plöger (Hrsg.): Die Vielfalt der Wechselwirkungen. Eine transdisziplinäre Exkursion im Umfeld der evolutionären Kulturökologie. Karl Alber, Freiburg/München 2003, S. 15–37.
- ↑ Christiane Busch-Lüty: Natur und Ökonomie aus Sicht der Ökologischen Ökonomie. In: Hermann Bartmann, Klaus D. John (Hrsg.): Natur und Umwelt. Shaker, Aachen 2000, ISBN 978-3-8265-8109-0, S. 53–86. Vorab veröffentlicht als VÖÖ Beiträge und Berichte 2, 2000, ISBN 3-9806768-0-3, hdl:10419/204528.
- ↑ Vorsorgendes Wirtschaften. Frauen auf dem Weg zu einer Ökonomie der Nachhaltigkeit. In: Christiane Busch-Lüty, Maren Jochimsen, Ulrike Knobloch, Irmi Seidl (Hrsg.): Politische Ökologie. Sonderheft Nummer 6, 1994, ISBN 3-928244-08-6.
- ↑ Christiane Busch-Lüty (Hrsg.): Ökologisch nachhaltige Entwicklung von Regionen : Beiträge, Reflexionen und Nachträge Tutzinger Tagung 1992: "Sustainable Development - aber wie?" Verlag für Politische Ökologie, München 1992, ISBN 3-928244-03-5.
- ↑ Christiane Busch-Lüty (Hrsg.): Die Zukunft der Ökonomie: nachhaltiges Wirtschaften : Beiträge, Berichte und Anstösse aus der Tutzinger Tagung "Ökonomie und Natur" 1990. Verlag für Politische Ökologie, München 1990, ISBN 3-928244-00-0.
- ↑ Christiane Busch-Lüty, Hans-Peter Dürr: Ökonomie und Natur: Versuch einer Annäherung im interdisziplinären Dialog. In: Heinz König (Hrsg.): Umweltverträgliches Wirtschaften als Problem von Wissenschaft und Politik (= Schriften des Vereins für Socialpolitik). Duncker & Humblot, Berlin 1993, ISBN 3-428-07771-7, S. 13–44 (hdl:10419/142473, Online auf voeoe.de [abgerufen am 3. Februar 2015]). Vgl. auch die Vorbemerkung im Online-Dokument.
- ↑ Prof. Dr. rer. pol. Christiane Busch-Lüty, Webseite der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, abgerufen am 3. Februar 2015.
- ↑ VÖÖ-Jubiläumstagung 2011: Christiane Busch-Lüty, abgerufen am 6. Oktober 2011.
- ↑ Auskunft des Bundespräsidialamtes
- ↑ Christiane Busch-Lüty Förderpreis für Ökologische Ökonomie, Webseite der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, abgerufen am 23. September 2013.
- ↑ Christiane Busch-Lüty Förderpreis an Daniela Gottschlich vergeben, Webseite der Vereinigung für Ökologische Ökonomie, 17. September 2013.
Personendaten | |
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NAME | Busch-Lüty, Christiane |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Ökonomin |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1931 |
GEBURTSORT | Essen |
STERBEDATUM | 22. November 2010 |