Clairautsche Differentialgleichung – Wikipedia

Die clairautsche Differentialgleichung ist eine nichtlineare gewöhnliche Differentialgleichung erster Ordnung der Form

und ist somit ein Spezialfall der d’Alembertschen Differentialgleichung. Sie ist nach dem französischen Mathematiker Alexis-Claude Clairaut benannt.

Bestimmung von einigen Lösungen

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Es gibt zwei Haupttypen von Lösungen der clairautschen Differentialgleichung, die im Folgenden beschrieben werden. Dabei handelt es sich allerdings im Allgemeinen nicht um sämtliche Lösungen dieser Differentialgleichung. Sind nämlich zwei unterschiedliche Lösungen mit und , so ist die Funktion

ebenfalls eine weitere Lösung, die in keine der beiden folgenden Lösungsklassen hineinfällt.

Triviale Geradenlösungen

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Für jedes im Definitionsbereich von sind die Geraden

Lösungen der clairautschen Differentialgleichung.

Nichttriviale Lösungen

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Sei differenzierbar sowie eine differenzierbare Funktion, welche der impliziten Gleichung

genügt. Dann ist

eine Lösung der clairautschen Differentialgleichung.

Für die Geraden gilt , also

Im Fall der nichttrivialen Lösungen gilt

Zusammenhang zwischen beiden Lösungstypen

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Die Tangenten der nichttrivialen Lösungen sind triviale Geradenlösungen.

Die Tangente der nichttrivialen Lösung durch den Punkt ist durch die Gleichung

gegeben. Wenn die nichttriviale Lösung strikt konvex bzw. strikt konkav ist, so trennt sie die Ebene daher in einen Bereich, in dem durch jeden Punkt zwei Geradenlösungen laufen, und einen Bereich, der frei von Lösungen ist; sie wird dann als Einhüllende bezeichnet. Lösungen sind dann nicht nur die Einhüllende selbst und die Geradenlösungen, sondern auch Lösungskurven, die stückweise auf Geraden und stückweise auf der Einhüllenden verlaufen.

  • Wolfgang Walter: Gewöhnliche Differentialgleichungen. 7. Auflage, Springer Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-540-67642-2, § 4.