Cosy Pièro – Wikipedia
Cosy Pièro-Conscience, geb. Christina Conscience (* 13. Juni 1937 in Köln; † 29. Juni 2023 in München)[1], war eine deutsche Malerin, Bildhauerin, Installations- und Videokünstlerin. Sie lebte und arbeitete in München und Kroatien.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cosy Pièro verließ mit 14 Jahren ihr Elternhaus, um Kunst zu studieren.[2] Das Studium finanzierte sie selbst. Von 1952 bis 1955 war sie Gastschülerin an der Kunstgewerbeschule Köln. Bis 1957 studierte sie an der Königlich-belgischen Akademie in Brüssel. Mit der Geburt der Kinder legte sie eine Berufspause ein. 1980 nahm sie die künstlerische Arbeit wieder auf. Ab 1982 wurde sie vertreten durch die Dany Keller Galerie in München. Sie beteiligte sich an einer Gemeinschaftsausstellung der Villa Stuck München. Es folgten eine Einzelausstellung in der Lothringer13. 1988 gestaltete sie den U-Bahnhof Brudermühlstraße in München. Weitere Ausstellungen im In- und Ausland folgten.
Cosy Pièro hatte von 1961 bis 1980 die Kneipe Bei Cosy in München: „Alle zwei Monate ein großes Fest, das sprach sich immer mehr rum und dann kamen immer mehr Künstlerleute, und die Schwulen kamen, und die Hetero-Paare kamen, Lesben kamen – also eine bunt gemischte Garnitur. Das war neu in München, das gab’s zu der Zeit nicht, dass es so ein Gemisch gab von allen möglichen Existenzen. […] Ich wollte nie, nie ein reines Frauenlokal, oder auch Männerlokal – genau das wollte ich nicht, ich wollte immer, dass die Leute zusammen kommen und sich tolerieren, das war mir sehr wichtig.“[3][4] Die Bar Bei Cosy wurde am 21./22. August 2015 als Moby Dyke – A temporary lesbian bar in Munich und vom 16. Juni bis 8. Juli 2017 in Amsterdam von Philipp Gufler und Richard John Jones reaktiviert.[5][6] In München trat Cosy Pièro dafür in Begleitung von Meike Illig auf.[7] 2023 erschien die Publikation Cosy bei Cosy über ihre Bar und Kunst und wurde von Jan Erbelding, Philipp Gufler, Leo Heinik und Maria VMier herausgegeben.[8]
Seit 1995 war sie im Städtischen Atelierhaus Dachauerstraße in München ansässig und Mitglied des gleichnamigen Vereins. 2012 wurden alle hier gelagerten künstlerischen Werke durch die Schweisfurth-Stiftung München übernommen.
Projektförderungen und Preise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1980 Kulturreferat der Stadt München – Projektförderung zum „Jahr des Kindes“, Olympia-Park München
- 1985 Förderpreis der Stadt München
- 1986 Kulturreferat der Stadt München – Ausstellungsprojekt im Hauptzollamt München I, Konzept und Idee C. Pièro
- 1989 Beckforum München
- 1989 Kulturreferat der Stadt München – Ausstellungsprojekt im Hauptzollamt München II
- 1991 Kulturreferat der Stadt München und Beckforum – Ausstellungsprojekt im Hauptzollamt München III
- 1992 Kulturreferent der Stadt München – Ausstellungsprojekt i. Hauptzollamt München IV
- 2022 Kunstpreis der Landeshauptstadt München
Ankäufe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerische Staatsgemäldesammlung, München
- Forum Queeres Archiv München
- Stadtmuseum München
- Kulturreferat der Stadt München
- Schweisfurth-Stiftung, München
- Dany Keller Galerie, München
- Artothek, München
- Beck-Forum, München
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webseite von Cosy Pièro
- Cosy Pièro bei kuenstlerinbayern.de
- Laudatio für den Kunstpreis der Landeshauptstadt München von Philipp Gufler auf der Website des Forum Queres Archiv München
- Cosy Pièro Live in der Lothringer13_Florida auf der Website des Forum Queeres Archiv München
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pièro, Cosy. In: Allgemeines Künstlerlexikon. K. G. Saur. Abgerufen am 8. August 2015. Todesanzeige in der Süddeutschen Zeitung, 8./9. Juli 2023.
- ↑ Cosy Pièro: Cosy Pièro - Moderne Malerei. Die Malerin Cosy Pièro präsentiert in dieser virtuellen Kunst Galerie ihre abstrakten Kunstwerke und Objekte. Abgerufen am 7. April 2018.
- ↑ Schäfer, Christine.: Zwischen Nachkriegsfrust und Aufbruchslust : lesbisches Leben in München in den 1950er bis 1970er Jahren ; sieben Biografien. Forum Homosexualität, München 2010, ISBN 978-3-935227-17-9.
- ↑ Bar „Bei Cosy“ 1961–1980 – Lothringer13_Florida. Abgerufen am 7. April 2018 (deutsch).
- ↑ Verweis auf Erwähnung der Eröffnung und Schließung von „Moby Dyke“: archive. Ankündigung der Eröffnung: MOBY DYKE – a temporary lesbian bar in Munich | OPENING. Ankündigung der Schließung: MOBY DYKE – a temporary lesbian bar in Munich | Closing | COSY PIÈRO LIVE; alle in: Florida, abgerufen am 6. Februar 2019.
- ↑ Bei Cosy - rongwrong. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ REVIEW: Talk and Film Screening with Richard John Jones. In: Florida. 16. August 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2019; abgerufen am 6. Februar 2019 (Auftritt von Cosy Pièro aus Anlaß der „temporary lesbian bar“). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hammann von Mier Verlag - Cosy bei Cosy. Abgerufen am 26. März 2023.
Personendaten | |
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NAME | Pièro, Cosy |
ALTERNATIVNAMEN | Piero-Conscience, Cosy; Conscience, Christina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin, Bildhauerin, Installations- und Videokünstlerin |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1937 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 29. Juni 2023 |
STERBEORT | München |