Courier Mail Server – Wikipedia

Courier Mail Server
Basisdaten

Entwickler Sam Varshavchik
Erscheinungsjahr Mai 2000
Aktuelle Version 1.3.4[1]
(29. August 2023)
Betriebssystem Unix (POSIX)
Programmier­sprache C++
Kategorie Mailserver
Lizenz GPL
www.courier-mta.org

Der Courier Mail Server ist ein Mailserver und freie Software. Er ist primär als Mail Transfer Agent und Server für IMAP ausgelegt.

Courier speicherte von Anfang an im Maildir-Format von qmail und führte das für IMAP ein, während andere Server zunächst bei mbox-Formaten blieben. Mit der Entwicklung von Courier erfolgte die Erweiterung von Maildir um Ordner und Quotas, genannt Maildir++.

Die Konfiguration erfolgt durch einzelne Dateien oder durch gleichnamige Ordner, aus denen der Server alle enthaltenen Dateien einliest.[2] Viele Konfigurationsdateien von Courier können je nach Bedarf zerlegt und wieder zusammengefasst werden. Dies ermöglicht übersichtliche Konfiguration bei jedem Umfang.

Der Aufbau von Courier ist modular. Maildrop, sein Mail Delivery Agent, sowie die Module für Webmail und IMAP sind zur Kombination mit anderen Servern auch separat erhältlich.

Courier-MTA
der Mail Transfer Agent für Extended SMTP mit Emulation von Sendmail
Courier-IMAP
der IMAP-Server
Courier-SMAP
der SMAP-Server
Courier-POP3
der POP3-Server
Courier-maildrop
der Mail Delivery Agent
Courier-Webadmin
eine HTML Administrationsoberfläche

Authentifizierung

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Die Authentifizierung von Courier kann an das Betriebssystem gekoppelt sein, anhand einer eigenen Datenbank erfolgen, und anhand externer Verzeichnisse. Sie wird von einem eigenen Systemdienst bearbeitet, der seinerseits Module für DBM, Pluggable Authentication Modules, MySQL, PostgreSQL und das Lightweight Directory Access Protocol laden kann.

Das Modul SqWebMail weist die Besonderheit auf, dass es direkt auf Maildir aufsetzt.

Die Vorgeschichte von Courier begann 1997 mit dem Ansatz, Mailserver sollten Spam sofort erkennen und ablehnen.[3] Die erste Version von Courier wurde dann 1999 als Mail Transfer Agent für das Extended Simple Mail Transfer Protocol entwickelt, parallel zum Modul für IMAP. Courier zählt zusammen mit UW IMAP und Cyrus zu den älteren drei offengelegten Mailservern für große Installationen von IMAP. Er wurde beispielsweise von der University of Florida eingesetzt.[4]

Einer Untersuchung von Timo Sirainen gemäß, ist der Courier Mail Server sicherer ausgelegt als der UW IMAP und der Cyrus IMAP Server.[5] Daneben hat die neuere Dovecot Software-Suite eine Ausrichtung auf Sicherheit[6] und setzt deshalb seit Anfang 2006 eine Prämie auf Exploits aus.[7]

Kritiker des Servers werfen seinem Autor vor, dass er sich bei der IMAP-Komponente (Courier-IMAP) nicht vollständig an die in den RFCs vorgegebenen Regeln hält. Der Autor des Servers bestreitet dies jedoch und bezeichnet die Kritik als Schmutzkampagne gegen seinen Server, weil dieser einer der ersten war, der das effizientere Maildir-Format implementierte.[8]

Einzelnachweise

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  1. Browse /courier/1.3.4. (abgerufen am 24. November 2023).
  2. Ubuntu Manpage: makealiases. Canonical, archiviert vom Original am 10. Dezember 2015; abgerufen am 22. Mai 2011 (englisch).
  3. Sam Varshavchik: Historical Background. Internet Archive, archiviert vom Original am 5. April 2001; abgerufen am 25. Mai 2011.
  4. CISE Mail Information. University of Florida, archiviert vom Original am 25. April 2011; abgerufen am 15. Mai 2011 (englisch).
  5. C. Golubitsky: Toward an Automated Vulnerability Comparison of Open Source IMAP Servers. (PDF; 160 kB) USENIX, abgerufen am 17. Mai 2011.
  6. Security. Timo Sirainen, abgerufen am 7. August 2013.
  7. Timo Sirainen: Security. In: http://www.dovecot.org/. Abgerufen am 13. November 2014.
  8. Sam Varshavchik: FUD. 16. März 2008, abgerufen am 18. Dezember 2010: „My response to claims that Courier-IMAP is not a compliant IMAP server is very simple: there was no such thing as a “compliant” IMAP server, because Crispin's IMAP specification makes that an impossible goal.“