Cyclone-Klasse – Wikipedia

Die USS Hurricane, USS Typhoon und USS Chinook im persischen Golf, März 2015
Die USS Hurricane, USS Typhoon und USS Chinook im persischen Golf, März 2015
Übersicht
Typ Patrouillenboot
Einheiten 16 geplant, 14 gebaut, 9 im Dienst
Dienstzeit

seit 1993

Technische Daten
Verdrängung

387 t voll beladen[1]

Länge

54,5 Meter[1]

Breite

7,6 Meter[1]

Tiefgang

2,3 Meter

Besatzung

4 Offiziere, 24 Matrosen[1]

Antrieb

4 Paxman-Diesel[1]

Geschwindigkeit

35 Knoten[1]

Reichweite

2000–2500 sm (3704–4630 km) bei 12 kn

Bewaffnung

Die Boote der Cyclone-Klasse sind eine Klasse von Küstenpatrouillenbooten der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika. Die meisten dieser Schiffe hatten ihren Stapellauf zwischen 1992 und 1994. Das primäre Einsatzziel ist die Überwachung von Küstengewässern und die Durchsetzung von Seeblockaden, einem wichtigen Teil von Küstenoperationen, wie in der US-Marine-Strategie „Forward...From the Sea.“ (dt. „Vorwärts...Von See aus.“) umrissen ist. Die Schiffe stellen außerdem volle Missionsunterstützung für die U.S. Navy SEALs und andere Sonderkräfte bereit.

Die Schiffe der Cyclone-Klasse sind dem US-Marinekommando für Spezielle Kriegsführung unterstellt. Von den 14 Schiffen operierten neun ursprünglich von der Naval Amphibious Base Little Creek, Norfolk, Virginia und vier von der Naval Amphibious Base Coronado, San Diego, Kalifornien aus. Diese Schiffe bieten dem US-Marinekommando eine schnelle, zuverlässige Plattform, mit der auf Bedrohungen in einem Konfliktumfeld mit geringer Intensität reagiert werden kann. Vier Schiffe wurden an die U.S.-Küstenwache ausgeliehen, bei der sie in verschiedenen Rollen, wie Suche-und-Rettung, sowie dem Inspizieren von fremden Frachtern die einen Hafen der Vereinigten Staaten ansteuern, eingesetzt wurden. 2011 wurden die drei Schiffe Shamal, Tornado, and Zephyr an die US-Marine zurückgegeben und wieder in Dienst gestellt, wohingegen das Führungsschiff Cyclone an die philippinische Marine abgegeben wurde.

Im September 2010 wurde die Entscheidung getroffen, alle verbleibenden Schiffe der Klasse wegen Ermüdungsschäden an den Rümpfen zurückzubeordern. Die Klasse wurde für eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren entworfen. Alle bis auf die neueste Einheit der Klasse, die USS Tornado (PC-14), waren bereits länger im Dienst. Die Schiffe werden inspiziert und dann entschieden, ob sie umgerüstet oder stillgelegt werden sollen.

Stand 2015 sind 10 der 13 Patrouillenboote der Cyclone-Klasse im Persischen Golf stationiert, um in einem möglichen Konflikt mit dem Iran eingesetzt zu werden. Die übrigen drei Boote der Klasse sollen zur Naval Station Mayport in Florida verlegt werden, wo sie in erster Linie im Rahmen der Drogenbekämpfung beim U.S. Naval Forces Southern Command (USNAVSO) / U.S. Fourth Fleet eingesetzt werden sollen.[2]

Entwurf und Entwicklung

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Eine von zwei 25-mm-Maschinenkanonen an Bord der USS Chinook (PC 9)
USS Hurricane (PC-3) führt sechs Schiffe des Küstenpatrouillenschwadron 1 im Persischen Golf an, März 2015.
Patrouillenboot der Cyclone-Klasse USS Firebolt (PC 10) passiert das Marinemunitionsdepot Yorktown in Virginia, USA. An Steuerbord ist das Tarnmuster erkennbar.

In den 1980er Jahren benötigte die US-Marine einen Ersatz für die kleinen PB Mk III (20 m) Patrouillenboote aus dem Vietnamkrieg, die für den Transport von SEAL-Teams eingesetzt wurden. Der erste Versuch, die PB Mk III zu ersetzen, führte 1984 zur Bestellung eines getarnten Überwasserschiffs, des Special Warfare Craft Medium (SWCM) (dt. „mittleres Gefährt für spezielle Kriegsführung“), mit einer Länge von etwa 25 m und einer Verdrängung von 150 Tonnen. Das SWCM, das den Spitznamen „Sea Viking“ erhielt, war jedoch ein Fehlschlag, und der Bau des Prototyps wurde 1987 eingestellt.

Nach dem Scheitern des innovativen SWCM wurde beschlossen, die PB Mk III durch eine einfache Weiterentwicklung eines bestehenden Entwurfs zu ersetzen, anstatt auf die Entwicklung und Produktion eines völlig neuen Entwurfs zu warten. Bollinger Shipyards schlug eine Anpassung der Province-Klasse von Vosper Thornycroft vor, die für Oman und Kenia gebaut wurden. Diese wurde von der US-Marine ausgewählt.

Mit einer Länge von 54,5 Metern war die neue Konstruktion, die zunächst als PBC (Patrol Boat Coastal) (dt. „Küstenpatrouillenboot“) und später als PC bezeichnet wurde, wesentlich größer als die Boote, die sie ersetzen sollten. Geplant war der Bau von 16 PBC, die die 17 PB Mk III ersetzen sollten, wobei die ersten Lieferungen für 1991 erwartet wurden. Das Programm wurde jedoch nach 14 Booten gestoppt, da man feststellte, dass das PC zu groß für den Einsatz von Navy-SEALs war.

Im Zuge der Besetzung des Irak wurden Cyclone-Schiffe entsandt, um das Hochseeölterminal des Iraks zu bewachen. Als 2005 der Irak die Verteidigung wieder selbst übernahm, verblieben zehn Cyclone-Schiffe im Persischen Golf und übernahmen andere Patrouillenaufgaben.

Schiff Kennung Indienststellung–

Außerdienststellung
Heimathafen Status NVR Page
Cyclone PC-1 1993–2000, (U.S.-Küstenwache 2000–2004) Philippinen Im Februar 2000 als USCGC Cyclone (WPC-1) an die U.S.-Küstenwache übergeben, im März 2004 an die Philippinische Marine übergeben, jetzt BRP Mariano Alvarez (PS-38). PC-1
Tempest PC-2 1993–2005, 2008– Manama, Bahrain An die U.S.-Küstenwache als USCGC Tempest (WPC-2) verliehen, 2008 an die U.S. Navy zurückgegeben und erneut in Dienst gestellt PC-2
Hurricane PC-3 1993– Manama, Bahrain aktiv PC-3
Monsoon PC-4 1994– Manama, Bahrain aktiv PC-4
Typhoon PC-5 1994– Manama, Bahrain aktiv PC-5
Sirocco PC-6 1994– Manama, Bahrain aktiv PC-6
Squall PC-7 1994– Manama, Bahrain aktiv PC-7
Zephyr PC-8 1994–2004, (U.S.-Küstenwache 2004–2011), 2011–2021 Mayport, Florida Am 17. Februar 2021 außer Dienst gestellt[3] PC-8
Chinook PC-9 1995– Manama, Bahrain aktiv PC-9
Firebolt PC-10 1995– Manama, Bahrain aktiv PC-10
Whirlwind PC-11 1995– Manama, Bahrain aktiv PC-11
Thunderbolt PC-12 1995– Manama, Bahrain aktiv PC-12
Shamal PC-13 1996–2004, (U.S.-Küstenwache 2004–2011), 2011–2021 Mayport, Florida Am 16. Februar 2021 außer Dienst gestellt[4] PC-13
Tornado PC-14 2000–2004, (U.S.-Küstenwache 2004–2011), 2011–2021 Mayport, Florida Am 18. Februar 2021 außer Dienst gestellt.[5] Im Verkauf durch das Foreign-Military-Sales-Programm.[6] PC-14

Zephyr, Shamal und Tornado wurde der Heimathafen Joint Expeditionary Base Little Creek (Virginia) zugewiesen, aber später zur Naval Station Mayport (Florida) verlegt.[2] Alle drei wurden im Februar 2021 außer Dienst gestellt.

Gegenwart

Vergangenheit

  • U.S.-Küstenwache (4 an die U.S.-Marine zurückgegeben)
  • A. D. Baker: The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World 1998–1999. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press, 1998, ISBN 1-55750-111-4.
  • Gardiner, Robert and Stephen Chumbley. Conway’s All The World’s Fighting Ships 1947–1995. Annapolis, Maryland USA: Naval Institute Press, 1995, ISBN 1-55750-132-7.
  • Moore, John. Jane’s Fighting Ships 1985–86. London: Jane’s Yearbooks, 1985, ISBN 0-7106-0814-4.
  • Prézelin, Bernard and Baker, A.D. The Naval Institute Guide to Combat Fleets of the World 1990/1991. Annapolis, Maryland, USA: Naval Institute Press, 1990, ISBN 0-87021-250-8.
Commons: Cyclone-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j US Navy - Patrol Coastal Ships - FactFiles. Abgerufen am 12. Juni 2022.
  2. a b Christopher P. Cavas: PCs on the move – to Central Command. In: 'Intercepts. 3. Juli 2013, archiviert vom Original am 8. Juli 2013; abgerufen am 8. Juli 2013 (englisch).
  3. USS Zephyr was decommissioned today after 26 years of service.
  4. USS Shamal Decommissioned at NS Mayport.
  5. Patrol Coastal Ships Decommissioning Ceremony.
  6. The Navy wants to get rid of its nearly brand new patrol boats.