Dörschkehmen – Wikipedia

Untergegangener Ort
Dörschkehmen (Derschau)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 22° 38′ OKoordinaten: 54° 45′ 36″ N, 22° 38′ 5″ O
Dörschkehmen (Europäisches Russland)
Dörschkehmen (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dörschkehmen (Oblast Kaliningrad)
Dörschkehmen (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Dörschkehmen, 1938 bis 1945: Derschau (Ostpr.), litauisch Diržkiemis, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich acht Kilometer östlich von Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) an einem Weg, der bei der Ortsstelle des ehemaligen Dorfes Willuhnen von der Regionalstraße 27A-012 (ex R 509) nach Süden abzweigt.

Die Gemeinde Dörschkehmen auf zwei Messtischblättern von 1931 und 1937

Die Domäne Dörschkehmen war eine Gründung unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. im Zeitraum von 1719 bis 1723 und entstand aus den Ländereien der wüsten Dörfer Lapenischken und Mehlschicken.[1] Dabei übernahm der Ort 1723 gleich die Rolle eines Domänenamtes.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Dörschkehmen in den neu gebildeten Amtsbezirk Willuhnen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[3] 1928 wurde der Gutsbezirk Dörschkehmen mit der Landgemeinde Uszalxnen (s. u.) zur neuen Landgemeinde Dörschkehmen zusammengeschlossen. 1938 wurde Dörschkehmen in Derschau (Ostpr.) umbenannt. Derschau war der Name eines Offiziers aus der Zeit von Friedrich Wilhelm I.[1] 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[4] 118
1871[4] 109
1885[5] 122 davon in Krug und Schmiede Dörschkehmen 15
1905[6] 77
1910[7] 95
1925[8] 98
1933[9] 110 einschließlich Uszalxnen
1939[10] 92

Uszalxnen (Kleinderschau)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1780 war Uszalxnen ein königliches Bauerndorf.[11] 1874 kam auch die Landgemeinde Uszalxnen in den Amtsbezirk Willuhnen.[3] 1928 ging die Landgemeinde Uszalxnen in der neu gebildeten Landgemeinde Dörschkehmen auf. Dort erhielt der Ortsteil 1936 die neue Schreibweise Uschalxnen und wurde 1938 in Kleinderschau umbenannt.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[4] 48
1871[4] 39 davon im Vorwerk 17
1885[5] 43 davon im Vorwerk 15
1905[6] 49 davon im Vorwerk 20
1910[7] 26

Dörschkehmen/Derschau und Uszalxnen/Kleinderschau gehörten zum evangelischen Kirchspiel Willuhnen.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Dörschkehmen auf ostpreussen.net
  2. Amt Dörschkehmen auf wiki.genealogy.net
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Willuhnen
  4. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  5. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  8. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 173.