DDR-Skimeisterschaften 1987 – Wikipedia

Die 39. DDR-Skimeisterschaften fanden vom 7. bis zum 15. März 1987 im sächsischen Klingenthal statt. In elf Entscheidungen, sieben Einzel- und vier Mannschaftswettbewerben, der Nordischen Skidisziplinen Langlauf, Skispringen und Nordische Kombination hatten 185 Starter gemeldet. Die lange Austragungsdauer war durch den internationalen Sportkalender bedingt, der erstmals zu einer Trennung zwischen den Sprung- und Laufwettbewerben führte, zwischen denen noch der Dienstag als Ruhetag lag. Einige Spitzenlangläufer waren nämlich am ersten Austragungswochenende noch bei den Schwedischen Skispielen in Falun zugegen. Diese Zweiteilung stieß auch in der Presse nicht auf einhellige Begeisterung. Die Langstreckenmeisterschaften über 20 km der Frauen und 50 km der Männer wurden am 20. März 1987 in Masserberg ausgetragen.[1]

Die zweite Laufentscheidung der Männer konnte der Oberwiesenthaler Uwe Bellmann wiederum siegreich gestalten. Seinen Dauerrivalen Holger Bauroth hielt er mit über einer halben Minute Vorsprung auf Abstand.[2]

Datum: Sonnabend, 14. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Uwe Bellmann SC Traktor Oberwiesenthal 39:07,4
2 Holger Bauroth ASK Vorwärts Oberhof 39:41,5
3 Jens Lautner SC Traktor Oberwiesenthal 40:08,3

Die erste Laufentscheidung der Männer konnte Uwe Bellmann, der gerade aus dem schwedischen Falun zurückgekehrt war, für sich entscheiden. Titelverteidiger Holger Bauroth kam mit über zwei Minuten Rückstand nur auf den Bronzeplatz.[3]

Datum: Donnerstag, 12. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Uwe Bellmann SC Traktor Oberwiesenthal 1:22:41,05
2 Uwe Leipold SC Motor Zella-Mehlis 1:23:16,00
3 Holger Bauroth ASK Vorwärts Oberhof 1:24:51,06

Datum: Freitag, 20. März 1987[4]

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Frank Schröder SC Dynamo Klingenthal 2:33:37,2
2 Seidel SC Traktor Oberwiesenthal 2:35:43,8
3 Jan Steinert SC Traktor Oberwiesenthal 2:37:50,5

3 × 10-km-Staffel

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Die vorletzte Entscheidung bei den Männern wurde diesmal nur mit drei statt der üblichen vier Starter pro Mannschaft ausgetragen. Auch hier setzten sich die Sachsen vom Fichtelberg um Uwe Bellmann souverän gegen die Oberhofer Mannschaft durch. Bellmann gewann damit seinen dritten Meistertitel.[2]

Datum: Sonntag, 15. März 1987

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 SC Traktor Oberwiesenthal Jens Lautner
Jan Steinert
Uwe Bellmann
1:21:16,0
2 ASK Vorwärts Oberhof Dannhauer
König
Holger Bauroth
1:21:58,2
3 SC Dynamo Klingenthal Pawliczek
Lutz Liebig
Frank Schröder
1:22:08,9

Die erste Laufentscheidung der Frauen konnte die Oberhoferin Kerstin Moring für sich entscheiden. Allerdings fehlte zum Teil auch namhafte Konkurrenz wie die erkrankte Vorjahresmeisterin Simone Opitz und die WM-Starterin Gaby Nestler.[3]

Datum: Donnerstag, 12. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Kerstin Moring ASK Vorwärts Oberhof 14:52,07
2 Annette Malter SC Motor Zella-Mehlis 15:06,04
3 Noack SC Traktor Oberwiesenthal 15:17,03

Nach den 5 km konnte Kerstin Moring auch die 10 km für sich entscheiden. Den Silberrang belegte die WM-Starterin Simone Greiner-Petter.[2]

Datum: Sonnabend, 14. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Kerstin Moring ASK Vorwärts Oberhof 29:48,4
2 Simone Greiner-Petter SC Motor Zella-Mehlis 30:03,3
3 Annette Malter SC Motor Zella-Mehlis 30:32,7

Datum: Freitag, 20. März 1987[4]

Platz Sportler Mannschaft Zeit (h)
1 Simone Greiner-Petter SC Motor Zella-Mehlis 1:08:06,1
2 Susann Kuhfittig SC Motor Zella-Mehlis 1:09:15,6
3 Annette Malter SC Motor Zella-Mehlis 1:09:31,2

4 × 5-km-Staffel

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Eine dritte Goldmedaille blieb Kerstin Moring verwehrt. Zu stark war die Staffel vom SC Motor Zella-Mehlis, die mit Simone Greiner-Petter und Susanne Kuhfittig zwei Mitglieder der Nationalmannschaftsstaffel von Oberstdorf präsentieren konnte. Mit über einer Minute Vorsprung verwiesen sie die Staffel aus Oberwiesenthal auf den zweiten Platz. Die Staffel des ASK Oberhof holte Bronze.[2]

Datum: Sonntag, 15. März 1987

Platz Mannschaft Sportler Zeit (h)
1 SC Motor Zella-Mehlis Simone Greiner-Petter
Susann Kuhfittig
Annette Malter
45:31,1
2 SC Traktor Oberwiesenthal Meier
Herrmann
Noack
46:39,9
3 ASK Vorwärts Oberhof Stahnke
Kerstin Moring
Renner
47:39,20

Nordische Kombination

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Die Nordischen Kombinierer eröffneten mit ihrem Sprungwettbewerb von der großen Aschbergschanze den zweiten Teil der Meisterschaften. Danach lag Favorit Heiko Hunger, der schon 3 Medaillen bei den Spezialspringern geholt hatte, in Führung. Mit 1:36 Minuten Vorsprung vor dem Oberwiesenthaler Bernd Blechschmidt ging Hunger in die Loipe. Schon nach der Hälfte des Rennens hatte Blechschmidt jedoch aufgeschlossen und zog vorbei. Am Ende kam er mit über einer Minute Vorsprung ins Ziel und konnte so seinen ersten Meistertitel feiern.[3]

Datum: Sprunglauf Mittwoch, 11. März 1987; 15 km Donnerstag, 12. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Bernd Blechschmidt SC Traktor Oberwiesenthal 417,43
2 Heiko Hunger SC Dynamo Klingenthal 407,35
3 Thomas Abratis SC Dynamo Klingenthal 391,98

Bei der Mannschaftsentscheidung der Kombinierer holte der Klingenthaler Heiko Hunger seine dritte Goldmedaille. Nach dem Springen und 3-mal 10 Kilometern Laufstrecke hatten er und seine Mannschaftskameraden Thomas Abratis und Uwe Dotzauer einen Vorsprung von sage und schreibe über neun Minuten herausgelaufen. Die Oberwiesenthaler Mannschaft um den Einzelsieger Bernd Blechschmidt reihte sich hinter den Oberhofer Armeesportlern auf Platz drei ein.[5]

Platz Mannschaft Sportler Rückstand (min)
1 SC Dynamo Klingenthal Heiko Hunger
Thomas Abratis
Uwe Dotzauer
2 ASK Vorwärts Oberhof Hüther
Schmidt
Jakob
9:09
3 SC Traktor Oberwiesenthal Sven Leonhardt
Wagler
Bernd Blechschmidt
9:59

Normalschanze Einzel

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Den ersten Wettbewerb der Meisterschaften entschied der Klingenthaler Manfred Deckert mit Sprüngen von 73,5 und 71,5 m auf der Mühleithener Vogtlandschanze klar für sich. Klaus Ostwald, der nach dem ersten Durchgang noch Zweiter war, rutschte noch aus den Medaillenrängen. Nach eher unbefriedigenden Weltmeisterschaften ohne Medaille kam Jens Weißflog auch im Vogtland nicht zurecht und belegte nur Rang drei.[6]

Datum: Sonnabend, 7. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Manfred Deckert SC Dynamo Klingenthal 225,5
2 Ingo Lesser ASK Vorwärts Oberhof 213,2
3 Jens Weißflog SC Traktor Oberwiesenthal 206,3
4 Klaus Ostwald SC Dynamo Klingenthal 204,6
5 Ulf Findeisen SC Traktor Oberwiesenthal 204,2

Normalschanze Mannschaft

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Im Mannschaftswettbewerb von der Normalschanze machten die Männer vom SV Dynamo Klingenthal den Triumph perfekt. Auch das dritte Sprunggold ging ins Vogtland. Noch vor der Mannschaft vom Fichtelberg konnte der ASK Oberhof mit seiner relativ jungen Mannschaft den Silberrang belegen. Insgesamt waren 7 Mannschaften am Start.[7]

Datum: Montag, 9. März 1987

Platz Mannschaft Sportler Punkte
1 SC Dynamo Klingenthal René Kummerlöw
Heiko Hunger
Klaus Ostwald
Manfred Deckert
607,0
2 ASK Vorwärts Oberhof Baranski
Petzold
Frank Sauerbrey
Ingo Lesser
587,2
3 SC Traktor Oberwiesenthal Rölz
Grundig
Jens Weißflog
Ulf Findeisen
575,5

Auch beim zweiten Sprungwettbewerb, diesmal auf der Aschbergschanze, lag ein Klingenthaler Athlet vorn. Diesmal siegte Heiko Hunger, der eigentlich ein Nordischer Kombinierer war, vor seinem Klubkameraden Klaus Ostwald. Jens Weißflog kam nur auf den vierten Platz. Unter den ersten Fünf landete kein einziger Springer aus Thüringen.[6]

Datum: Sonntag, 8. März 1987

Platz Sportler Mannschaft Punkte
1 Heiko Hunger SC Dynamo Klingenthal 232,5
2 Klaus Ostwald SC Dynamo Klingenthal 227,2
3 Ulf Findeisen SC Traktor Oberwiesenthal 226,8
4 Jens Weißflog SC Traktor Oberwiesenthal 224,9
5 Manfred Deckert SC Dynamo Klingenthal 221,1

Medaillenspiegel

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Durch die dreifachen Meister Uwe Bellmann (Oberwiesenthal) und Heiko Hunger (Klingenthal) hatten die beiden sächsischen Leistungszentren die Nase vorn. Nur durch eine Silbermedaille mehr konnten die Vogtländer am Ende vor heimischer Kulisse die Medaillenwertung gewinnen.

Medaillenspiegel (nach allen 11 Wettbewerben)
Platz Mannschaft Gold Silber Bronze Gesamt
1 SC Dynamo Klingenthal 4 2 2 8
2 SC Traktor Oberwiesenthal 4 1 6 11
3 ASK Oberhof 2 5 2 9
4 SC Motor Zella-Mehlis 1 3 1 5

Einzelnachweise

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  1. ND vom 7./8. März 1987 S. 15
  2. a b c d ND vom 16. März 1987 S. 8
  3. a b c ND vom 13. März 1987 S. 7
  4. a b Letzte Ski-Titel auf Langstrecken vergeben In: Berliner Zeitung, 23. März 1987 S. 6, abgerufen am 31. Juli 2021 (Zugriff nur mit Anmeldung, zefys.staatsbibliothek-berlin.de).
  5. ND 14./15. März 1987 S. 15
  6. a b ND vom 9. März 1987 S. 7
  7. ND vom 10. März 1987 S. 7