Darskowo (Złocieniec) – Wikipedia
Darskowo (deutsch Friedrichsdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Złocieniec (Falkenburg) im Powiat Drawski (Dramburger Kreis) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in Hinterpommern, nordöstlich der Drage, etwa hundert Kilometer östlich von Stettin, neun Kilometer östlich von Drawsko Pomorskie (Dramburg) und vier Kilometer westnordwestlich von Złocieniec (Falkenburg). Die Region gehört zur Landschaft der Pommerschen Schweiz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft gehörte früher zum Rittergut Friedrichsdorf. Im 18. Jahrhundert hatte sich die Gerichtsbarkeit des Dorfs, das seinerzeit noch zur Provinz Neumark gehört hatte, in den Händen des Gutsbesitzers befunden.[1] Am Anfang des 19. Jahrhunderts befand sich das Dorf (das Bratring „Friedrichshof“ nennt) im Besitz eines von Döberitz.[2]
Um 1930 hatte die Gemeinde Friedrichsdorf eine 15 Quadratkilometer große Gemarkungsfläche, auf der insgesamt 28 bewohnte Wohnhäuser standen und die in sechs Wohnstätten aufgeteilt war:[3]
- Auf dem Anger
- Brandenbrück
- Forsthaus Rudolfshöh
- Friedrichsdorf
- Friedrichsdorfer Mühle
- Klestin
Friedrichsdorf gehörte im Jahr 1945 zum Kreis Dramburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Friedrichsdorf war Sitz des Amtsbezirks Friedrichsdorf.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee erobert und besetzt. Kurz nach Kriegsende wurde die Region zusammen mit ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Friedrichsdorf wurde unter dem Namen „Darskowo“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration bis etwa 1947 aus Friedrichsdorf vertrieben.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1804 | 173 | Dorf und Gut[2] |
1818 | 243 | Friedrichsdorf mit Jungfernkamp, Kirchdorf und Mühle, adlige Besitzung[4] |
1852 | 482 | [5] |
1910 | 315 | davon 78 im Dorf und 237 im Gutsbezirk[6] |
1925 | 363 | davon 337 Evangelische und 26 Katholiken[3][7] |
1933 | 274 | [7] |
1939 | 310 | [7] |
Kirchspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das evangelische Kirchspiel war eine Filiale des Kirchspiels von Groß Grünow.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Magnus von Knebel (1890–1942), deutscher Agrarpolitiker, Vizepräsident des Reichsbundes der Genossenschaften
- Armgard von Alvensleben (1893–1970), Äbtissin des Klosters Stift zum Heiligengrabe, Hauptgeschäftsführerin der Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission
- Joachim Müncheberg (1918–1943), deutscher Major und Jagdflieger
Mit dem Ort verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Rannow (1866–1932), deutscher Landwirt und Politiker (DNVP), besaß einen Bauernhof in Friedrichsdorf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrichsdorf, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Friedrichsdorf (meyersgaz.org).
- Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Pommern, 4. Auflage, Leipzig 1914, S. 128 (Google Books, eingeschränkter Scan).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Amtsbezirk Friedrichsdorf (Territorial.de)
- Die Gemeinde Friedrichsdorf im ehemaligen Kreis Dramburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg, Berlin 1775, S. 85 (Google Books).
- ↑ a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 3: Die Neumark Brandenburg enthaltend. Berlin 1809, S. 233 (Google Books).
- ↑ a b Die Gemeinde Friedrichsdorf im ehemaligen Kreis Dramburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1: A–F, Halle 1821, S. 391, Ziffer 1314 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 163 (Google Books).
- ↑ Friedrichsdorf, Dorf und Rittergut, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrsle
- ↑ a b c Michael Rademacher: Dramburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.