Dat ole Hus – Wikipedia
Daten | |
---|---|
Ort | Aukrug-Bünzen |
Eröffnung | 10. Dezember 1961 |
Besucheranzahl (jährlich) | 7.500 (2019) |
Betreiber | Museumsverein „Dat ole Hus“ e.V. |
Leitung | Christian Preutenborbeck |
Website | |
ISIL | DE-MUS-005916 |
Dat ole Hus (plattdeutsch für: Das alte Haus) ist ein Heimatmuseum im Ortsteil Bünzen der Gemeinde Aukrug in Schleswig-Holstein.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum befindet sich in einer um 1700 erstmals erwähnten Kate, die 1804 nach einem Brand neu aufgebaut wurde. Im November 2006 wurden aus dem Konstruktionsholz des Gebäudse zehn Bohrproben entnommen; drei Proben waren aus den mächtigen Deckenbalken der Rauchdiele datierbar, vier aus dem Sparrenbereich des schichten Kehlbalkendaches. Als Bauzeit galt bis dahin die durch urkundliche Aufzeichnungen belegte Zeit um 1700, während die bis dahin angenommene durchgehende Renovierung und Umbauten mit dem Brand 1803 in Verbindung gebracht wurden. Die dendrochronologische Untersuchung ergab ein einheitliches Fälldatum der Bauhölzer, so dass als Baujahr der heutigen Kate 1790 gelten muss, der überlieferte Brand mithin geringen Schäden angerichtet haben wird.[1]
Der auch durch seine plattdeutsche Dichtung bekannt gewordene Lehrer Jürgen Friedrich Ahrens (* 1834; † 1914) wuchs als Sohn eines Brennmeisters im olen Hus auf.
1961 richtete das Ehepaar Edith und Werner Hauschildt in der Kate und auf dem Grundstück ein privat geführtes Volkskunde- und Freilichtmuseum ein. Nachdem die Gemeinde im Jahr 2011 zunächst die Immobilie erworben hatte[2], wurde nach dem planmäßigen Ende des Pachtvertrages mit der Familie Hauschildt im Januar 2016 ein Förderverein für den Betrieb des Museums gegründet.[3]
Gebäude und Ausstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kate ist ein Niederdeutsches Fachhallenhaus mit zweimal vorspringenden bretterverschaltem Frontgiebel und rückseitig abgewalmten Reetdach.[4] 1724 wurde die Hufe erstmals in den Amtsrechnungen aufgeführt. Der Besitz hatte das Recht zur Führung einer Schankwirtschaft und einer Brennerei. Beim großen Brand von Bünzen im Jahre 1803 brannte es nicht vollständig nieder und wurde 1804 an der gleichen Stelle und in der gleichen Form wieder aufgebaut. Es besteht aus zwei Wohnungen, die beide mit Stube, Wandbetten, einem Bilegger, einer Küche mit Schwibbogen und Speisekammer sowie einem Stall an der Diele ausgestattet sind. Das Haus war bis zum Einbau des Schornsteins im Jahre 1907 ein Rauchhaus, in dem der Rauch über die von beiden Wohnungen gemeinsam genutzte Diele abzog.[5]
Im Rahmen von Führungen können die Innenräume im Olen Hus besichtigt werden, die einen anschaulichen Eindruck bäuerlicher Wohnkultur aus dem 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert vermitteln. Aus dem gleichen Zeitraum stammen die Arbeitsgeräte, die in einem Stall, vier Remisen[6] und im Bienenstand ausgestellt sind. Regelmäßig zeigt das Museum kleine Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen.[7]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alte Kate (links) und Stall
- Alte Kate (rechts) und Stall
- Bienenstand
- Schäferkate
- Waschküche
- W. Hauschildt
Organisatorisches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Museum wird durch einen Museumsverein betrieben und ist ganzjährig samstags und sonntags sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heiko K. L. Schulze: Bericht über neue Ergebnisse der Bauforschung des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holstein 2001 bis 2006
- ↑ Gemeinde Aukrug kauft das „Ole Hus“ für einen Euro
- ↑ Frischer Wind für „Dat Ole Hus“
- ↑ Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, 5. Auflage 1982, Seite 623
- ↑ Georg Reimer: Die Geschichte des Aukrugs, 1978, Seite 421ff
- ↑ „Dat Ole Hus“ in Aukrug - neue Wege und neue Remisen – Quelle: https://www.shz.de/29647007 ©2021
- ↑ Das Ole Hus beim Museumsverband Schleswig-Holstein
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Reimer: Die Geschichte des Aukrugs. Herausgegeben von Heinrich Bünger. 3. erweiterte Auflage. Verlag Möller Söhne, Rendsburg 1978.
- Heinrich Asmus, Werner Hauschildt, Peter Höhne: Fortschreibung von „Die Geschichte des Aukrugs“ ab 1978 und Nachträge, Aukrug 1995.
- Kai Fuhrmann: Niederländische Spuren in Aukrug, in: Dat ole Hus - Volkskunde- und Freilichtmuseum im Naturpark Aukrug, Mitteilungen, Heft 1/Juli 2006, Aukrug 2006 (ISSN 1865-0422)
- Kai Fuhrmann: Ungarische Spuren in Aukrug, in: Dat ole Hus - Volkskunde- und Freilichtmuseum im Naturpark Aukrug, Mitteilungen, Heft 2/Juli 2007, Aukrug 2007 (ISSN 1865-0422)
- Kai Fuhrmann: Russische Spuren in Aukrug, in: Dat ole Hus - Volkskunde- und Freilichtmuseum im Naturpark Aukrug, Mitteilungen, Heft 3/November 2008, Aukrug 2008 (ISSN 1865-0422)
- Kai Fuhrmann: Dat ole Hus - Spurensuche: Geschichte, Einordnung, Konstruktion, in: Dat ole Hus - Volkskunde- und Freilichtmuseum im Naturpark Aukrug, Mitteilungen, Heft 4/Mai 2009, Aukrug 2009 (ISSN 1865-0422)