Lucas Cranach der Ältere: Torgauer Altar |
Künstler | | |
Titel | Englisch: Holy Kinship Die Heilige Sippe (sog. Torgauer Altar) label QS:Len,"The Altarpiece of the Holy Kinship or Torgau" label QS:Lde,"Die Heilige Sippe (sog. Torgauer Altar)" |
Objektart | Triptychon / Altarbild |
Genre | Religiöse Kunst |
Beschreibung | Die Seiten - und Mitteltafel beschreiben einen hohen großen Raum mit blaugrauen Wänden und dreifarbigen Bodenkacheln. Auf den Seitentafeln müssten Marias Stiefschwestern, nach ihren Vätern Maria Kleophae (links) und Maria Salomes (rechts) genannt mit ihren Ehemännern abgebildet sein. Auf jeder Tafel wird eine Person, die in einem Buch liest, dargestellt. linker Flügel: Hl. Maria Cleophas, Halbschwester Mariens, mit rotem Mantel, schwarzem Gewand und schwarzer Haube mit goldener Borte. Hinter ihr steht in einen Mantel aus Goldbrokat, weißes Hemd, schwarzen Rock, grüne Beinlinge und Barett zeitgenössisch gekleidet Alphäus (mit den Gesichtszügen von Kurfürst Friedrich dem Weisen). Mit ihnen sind ihre zwei Söhne, die Aposteln Jakob der Jüngere, an Maria Cleophas Brust und Joseph Justus, genannt Barnabas, der als Verkünder des Matthäus-Evangeliums regelmäßig mit einem Buch dargestellt wird. Der Innenraum der Mitteltafel öffnet sich auf dem linken Flügel auf eine Terrasse, die hinten durch ein Mauerstück und einen Pfeiler zur Landschaft begrenzt ist. Mitteltafel: Dargestellt sind der schlafend scheinende Joseph, Maria, in blauem Kleid mit gelbem Futter, Anna und der Jesusknabe, der sich nach dem von Maria gereichten Apfel streckt. Im Hintergrund auf der Brüstung der Empore die drei Gatten Annas nach der Trinubiumslegende der Legenda aurea. Der linke ist Joachim, der sich den heiligen Frauen zuwendet, der erste Mann Annas und Vater Marias. Seine Zugehörigkeit ist durch seine ebenfalls blaugelbe Kleidung erkennbar. Die anderen Männer, nach der Bildlogik die späteren Ehemänner Annas Kleophas (mit den Gesichtszügen un der Kette von Kaiser Maximilians I. und Salomes (möglicherweise mit den Zügen von Sixtus Oelhafen von Schöllenbachs, Sekretär von Friedrich III., Maximilian I. und Karl V. oder Wolfgang von Maens, Berater Maximilians I.) sind zeitgenössisch gekleidet. Der mittlere Mann mit roter Schaube mit Pelz und Goldkette, der rechte mit pelzverbrämter Schaube aus Goldbrokat und schwarzem Barrett sind im Gespräch einander zugewandt. Die Mitteltafel ist architektonisch gegliedert durch eine Steinbank im Vordergrund und zwei helle Marmorsäulen an den Seiten, zwischen denen ein schwarz und rot gemusterter Goldbrokat über einer Empore gespannt ist. An der rechten Säule ist unterhalb des Stoffes eine kleine Tafel mit Signatur und Datierung angebracht. Die Brüstung der Empore schmückt ein Relieffries mit sechs tanzenden Putten, die zwischen sich sechs Wappenschilde mit den Feldern des kursächsischen Wappens tragen. In dem Raum sind die siebzehn Personen der heiligen Sippe. Auf der mittleren Tafel sind zwei weitere Kinder Simon Zelotes, Patron der Weber, Färber, Gerber und Sattler, und Judas Thaddäus von Maria Cleophas, Halbschwester Mariens, und Alphaeus dargestellt, die wegen ihrer gemeinsamen Missionstätigkeit und des gemeinsam erlittenen Martyriums regelmäßig gemeinsam abgebildet werden. rechter Flügel: Maria Salome, Halbschwester Mariens, und Zebedäus, mit den Gesichtszügen des Bruders von Friedrich dem Weisen Herzog Johann der Beständige. Die in einem weinrot gefütterten Goldbrokatkleid mit niederländischer Haube gekleidete Maria Salome kämmt ihren Sohn, den späteren Apostel Jakobus der Ältere, während sich Johannes der Evangelist in ihr Kleid wickelt. linker Aussenflügel: Madonna mit Kind, rechter Aussenflügel: hl.Anna |
Abgebildete Personen | |
Datum | 1509 date QS:P571,+1509-00-00T00:00:00Z/9 |
Technik | Mixed Media auf Lindenholz |
Maße | Mitteltafel 100,4 × 121,1 cm Seitenflügel je 40 × 120 cm |
Sammlung | institution QS:P195,Q163804 |
Inventarnummer | 1398 |
Herstellungsort | Wittenberg |
Anerkennung | 21.-28.8.1906 erworben auf der Auktion der Sammlung Molinier bei Brame, Paris mit Hilfe der Stadt Frankfurt, privater Kunstfreunde, des Städelschen Museumsvereins und der Carl Schaub'schen Stiftung |
Inschriften | Signature, date Artist's insignia on the plaque attached to the right column [LVCAS CHRONVS FACIEBAT ANNO 1509] [Lucas Cranach schuf dies im Jahre 1509] Deutsch: Die Latinisierung Chronus für Kronach ist in Lukas Cranachs Werk einzigartig sowie der Gebrauch des Imperfektes faciebat und ist möglicherweise zurückzuführen auf einen Widmungsbrief aus dem selben Jahr des von Lucas Cranach porträtierten Humanisten, Professorn an der juristischen Fakultät in Wittenberg, der mit der Anrede Chronus ein auf dem Zeitfaktor beruhendes Künstlerlob aussprach. |
Bemerkungen | Friedländer, Rosenberg (1978) No.: FR018 Das Gemälde „Die 14 Nothelfer“ am Kopf der Grabplatte der Sophie von Mecklenburg, Kurfürstin von Sachsen, in der Torgaues Stadtkirche St. Marien wurde um 1507 von Lucas Cranach d.Ä. angefertigt wurde und war Teil des Altars zum Gedächtnis der Kurfürstin. |
Referenzen | Städel Museum, Frankfurt am Main hr-online [1][2][3] by Cranach Digital Archive Bodo Brinkmann, Stephan Kemperdick: Die Heilige Sippe, der sog. Torgauer Altar Iris Ritschel: Der Frankfurter „Annenaltar" von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1509 - ein Werk aus der Marienkirche zu Torgau? (online) wege-zu-cranach.de/torgau |
Herkunft/Fotograf | Web Gallery of Art: Abbild Info about artwork |
Andere Versionen | -
Bild -
Bild -
Bild mit Rahmen |