Deutsch: Herrenhaus Wesselstorf, Selpin (Mecklenburg-Vorpommern). Einer der frühesten schriftlichen Hinweise findet sich in kirchlichen Aufzeichnungen des Jahres 1232, in denen von der Abgabe des Zehnten an das Kloster Dargun durch die Dörfer Belitz und Woldelsowe (wahrscheinlich Wesselstorf) die Rede ist. Ab dem Jahr 1460 finden wir in den Archiven Beschreibungen der Gutsanlage und der jeweiligen Besitzverhältnisse, welche - was eher die Regel als die Ausnahme war - über die Jahrhunderte häufig durch Verkauf und Vererbung wechselten. Ungewöhnlich genug, finden wir seit 1460 bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts - unterbrochen nur von einem kurzen schwedischen Interregnum während des Dreißigjährigen Krieges - die Familie von Moltke (auch von Moltken) auf Gut Wesselstorf ansässig. Danach befand sich die Ritterschaft Wesselstorf neben einigen kurzzeitigen Zwischenbesitzern in den Händen der Familien von Bassewitz, von Grävenitz und wieder von Bassewitz, welche dann bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hier ansässig war. Danach ereilte Wesselstorf das seit 1945 für alle Gutsanlagen typische Schicksal: Flüchtlingseinquartierung und Verfall, später Umbau zum Zwecke der Nutzung für Mietwohnungen und öffentliche Einrichtungen wie Konsum, Kindergarten Veranstaltungsraum, Büros etc.. Die Garten- und Parkanlage verwilderte im Laufe der Jahre, wertvoller alter Baumbestand wurde einer wirtschaftlichen Nutzung zugeführt, die unmittelbare Umgebung des Hauses war geprägt durch die in der ländlichen DDR typische Selbstversorgerwirtschaft mittels Kleingärten. Die bis zur Wende weitgehend intakt gebliebene Gutsanlage wurde dann in den neunziger Jahren durch den Abriss vieler historischer Wirtschaftsgebäude weiter verändert; heute sind außer dem Gutshaus noch der unmittelbar neben diesem stehende Stall für die Reit- und Kutschpferde und die sich rechtwinklig anschließende Remise erhalten. Seit 1998 befinden sich das Gutshaus, die verbliebenen Wirtschaftsgebäude und wesentliche Teile des Parks wieder in Privatbesitz, das Ensemble wurde im Jahr 2000 in die Denkmalliste eingetragen. Im Gutshaus stehen Ferienwohnungen für Gäste zur Verfügung.
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