De Wallen – Wikipedia
De Wallen (auch: De Walletjes genannt) ist ein Rotlichtbezirk in Amsterdam-Centrum. Er ist in einem der ältesten Teile Amsterdams gelegen. Er ist besonders dafür bekannt, eines der ersten Gebiete in der Welt zu sein, wo die Prostituierten legal arbeiten und organisiert sind. Die Wallen umfassen vor allem das Gebiet östlich vom Damrak, das von Warmoesstraat, Zeedijk dem Nieuwmarkt und dem angrenzenden Chinatown-Viertel umschlossen wird. Die wichtigsten Straßen im Viertel sind der Oudezijds Voorburgwal und der Oudezijds Achterburgwal.
Prostitution
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinsam mit dem Singelgebied und der Ruysdaelkade bilden die Wallen die Rosse Buurt („Rotlichtviertel“) von Amsterdam. Viele Sexarbeiterinnen (landesweit rund 20 Prozent) machen Gebrauch von der für die Niederlande typischen Raamprostitutie (Fensterprostitution).
In De Wallen beleuchten Sexarbeiterinnen ihre Fenster mit rotem Licht, während Transgender-Sexarbeiterinnen blaues Licht verwenden. In der Bloedstraat, einer Straße in De Wallen, arbeiten zahlreiche Transgender-Frauen mit blauem Licht.[1] Die Prostituierten kommen fast ausschließlich aus Osteuropa.[2]
Die 1961 veröffentlichte italienisch-französische Co-Produktion Mädchen im Schaufenster von Regisseur Luciano Emmer mit Bernard Fresson, Lino Ventura, Marina Vlady und Magali Noël in den Hauptrollen, spielt teilweise an Originalschauplätzen in De Wallen.
Die Stadtverwaltung hat mehrfach versucht die Anzahl der Fenster und der Sex-Worker zu reduzieren. Die Schließzeiten wurden bereits auf drei Uhr vorgezogen.[3]
2019 wurde bekannt, dass der Amsterdamer Gemeinderat die Prostitution von De Wallen in ein Erotikzentrum an einem anderen Ort am Stadtrat umziehen soll.[2] Die Sexarbeitinnen organisierten sich daraufhin im Verband Red Light United. Sie demonstrieren gegen den geplanten Umzug und geben an, Sexarbeit hinter dem Fenster sei eine der sichersten Formen der Sexarbeit, die es gibt, vor allem aufgrund ihres öffentlichen Charakters.[4] Sie appellieren an die Stadtverwaltung gegen den übermäßigen Tourismus und die Kriminalität direkt vorzugehen.[3] Gegenüber rund 800.000 Einwohnern kommen jährlich mehr als 22 Millionen Touristen.[5]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Rotlichtbezirk von Amsterdam. In: holland.com
- Rotlichtviertel Amsterdam. In: amsterdam.info
- Amsterdam in Site, Burgwallen Oude Zijde, Fotos, virtuelle Tour (deutsch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rick Steves, Gene Openshaw: Rick Steves Amsterdam & the Netherlands. Avalon Publishing, 2017, ISBN 978-1-63121-608-4, S. 117– (englisch, google.com).
- ↑ a b Touristen, die auf Frauen starren. Die Zeit, abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ a b Streit ums Rote Licht an den Amsterdamer Grachten. Rheinische Post, abgerufen am 11. Februar 2024.
- ↑ Ruim 200 sekswerkers Wallen bieden burgemeester Amsterdam petitie aan. Red Light United, abgerufen am 11. Februar 2024 (niederländisch).
- ↑ Aus fürs Rotlichtviertel? Erotik-Zentrum sorgt für Zoff. t-online.de, abgerufen am 11. Februar 2024.
Koordinaten: 52° 22′ 27″ N, 4° 53′ 58″ O