Dean Jagger – Wikipedia

Dean Jagger (* 7. November 1903 in Columbus Grove, Ohio; † 5. Februar 1991 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler. Für seinen Auftritt im Kriegsdrama Der Kommandeur erhielt er 1950 den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller.

Leben und Karriere

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Dean Jagger wurde in eine Farmerfamilie im ländlichen Ohio geboren. Nach dem Besuch des Wabash College in Crawfordsville, Indiana, war er zunächst für einige Zeit als Grundschullehrer tätig, ehe er sich der Schauspielerei zuwandte. Er sammelte erste Erfahrungen bei Vaudeville-Shows, Theaterstücken sowie im Radio.[1] Sein Filmdebüt gab er 1929 in The Woman from Hell an der Seite von Mary Astor. In Hollywood versuchte man zunächst mit eher geringem Erfolg, Jagger in Hauptrollen zu besetzen. Schließlich fand der robust erscheinende, bereits früh zur Glatze neigende Darsteller seine Position als gefragter Nebendarsteller, der glaubwürdig sowohl gutherzige als auch bösartige Charaktere verkörpern konnte.

Besonders häufig war Jagger im Laufe seiner Karriere im Westerngenre unterwegs, so beispielsweise bei den Filmen Treck nach Utah (1940) mit Tyrone Power, Überfall der Ogalalla (1941) mit Randolph Scott, Verfolgt (1947) mit Robert Mitchum und Die fünf Vogelfreien (1969) an der Seite von Henry Fonda und James Stewart. 1949 übernahm Jagger die Rolle des Major Harvey Stovall in Henry Kings Kriegsdrama Der Kommandeur, für die er bei der Oscarverleihung 1950 als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde. Auch sonst spielte Jagger häufiger hochrangige Offiziere, beispielsweise im Weihnachtsklassiker Weiße Weihnachten (1954) neben Bing Crosby und Danny Kaye. Daneben war Jagger oft als Vater der Hauptfigur zu sehen, etwa von Elvis Presley in Mein Leben ist der Rhythmus (1958) und Audrey Hepburn in Geschichte einer Nonne (1959). Weitere bekannte Filme mit Jagger sind Das Gewand (1953), Vierzig Gewehre (1957), Elmer Gantry (1960), Fluchtpunkt San Francisco (1971) und Bruce Lee – Mein letzter Kampf (1978).

In den 1930er- und 1940er-Jahren spielte Jagger parallel zu seiner Filmkarriere auch in insgesamt acht Broadway-Produktionen, darunter das Erfolgsstück Die Tabakstraße.[2] Ab den 1950er-Jahren war er häufiger als Gastdarsteller im Fernsehen tätig. Von 1963 bis 1965 spielte der ehemalige Lehrer in der Fernsehserie Mr. Novak die Rolle eines Schulleiters, die ihm zwei Emmy-Nominierungen einbrachte. In den 1980er-Jahren ließ Jagger seine Schauspielkarriere mit einer Gastrolle in der Krankenhausserie Chefarzt Dr. Westphall ausklingen.

Jagger starb 1991 im Alter von 87 Jahren und hinterließ seine dritte Ehefrau Etta, eine Tochter und zwei Stiefsöhne.[3] Sein Grab befindet sich im Lakewood Memorial Park in Hughson, Kalifornien.

Filmografie (Auswahl)

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  • 1950: Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Der Kommandeur
  • 1954: Spezialpreis der Jury für das beste Ensemble bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig für Die Intriganten
  • 1960: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (1623 Vine Street)
  • 1964: Nominierung für den Emmy in der Kategorie Bester Serienhauptdarsteller für Mr. Novak
  • 1965: Nominierung für den Emmy in der Kategorie Beste Einzelleistung eines Schauspielers für Mr. Novak
  • 1980: Daytime Emmy in der Kategorie Beste Einzelleistung in einem religiösen Programm für The Fisher Family (Folge: Independence and 76)
Commons: Dean Jagger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dean Jagger (Memento vom 2. Mai 2019 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch).
  2. Dean Jagger in der Internet Broadway Database, abgerufen am 18. Februar 2021 (englisch).
  3. Peter B. Flint: Dean Jagger, Actor, 87, Is Dead. In: The New York Times 6. Februar 1991 (englisch).