Deformationsmonitoring – Wikipedia

Unter Deformationsmonitoring versteht man die systematische Messung und dauerhafte Beobachtung von Veränderungen der Form oder Dimension eines Objektes.

Dazu werden Messdaten erfasst und aufgezeichnet, die für weitere Berechnungen, Deformationsanalyse, vorausschauende und vorbeugende Instandhaltung und Meldungen beim Überschreiten vorgegebener Grenzwerte verwendet werden.[1]

Das Deformationsmonitoring bezieht sich in erster Linie auf den Bereich der angewandten Vermessung und wird überwiegend bei Bauobjekten, im Maschinen- und Anlagenbau sowie bei der Boden- und Gebirgsmechanik eingesetzt.

Die Ursachen für den notwendigen Einsatz eines Deformationsmonitorings sind Veränderungen wie Verschiebungen des Untergrundes, abnehmende oder zunehmende Belastung, Veränderung der Materialeigenschaften oder äußere Einflüsse.

Die zum Einsatz kommenden Messinstrumente (1) für das Deformationsmonitoring hängen von der Anwendung (2), dem gewählten Verfahren (3) und der erforderlichen Systematik (4) ab.

Messinstrumente

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Die Messinstrumente (oder Sensoren) können in zwei Gruppen gegliedert werden, die Geodätischen und die Geotechnischen Sensoren. In einem modernen Monitoring-System können beide Gruppen nahtlos miteinander kombiniert werden.

Deformationsmonitoring kann zur Erfassung von Bewegungen bei folgenden Objekten eingesetzt werden:

  • Talsperren und Staudämme
  • Straßen
  • Tunnel
  • Brücken und Überführungen
  • Hohe Gebäude und historische Bauten
  • Fundamente
  • Baustellen
  • Bergbau und Minen
  • Abhänge und Vulkanhänge
  • Setzungsgebiete
  • Erdbebengebiete

Ein Deformationsmonitoring kann manuell oder automatisiert durchgeführt werden.

  • Bei einem manuellen Deformationsmonitoring werden Instrumente oder Sensoren manuell, d. h. in unregelmäßigen Zeitabständen und meist ohne Festinstallation, eingesetzt (z. B. zur einfachen Beweissicherung).
  • Ein automatisches Deformationsmonitoring besteht aus einer Gruppe interaktiver, zusammenhängender oder unabhängiger Software- und Hardware-Komponenten, die in der Gesamtheit einen Komplex zum Deformationsmonitoring bilden. Sobald die notwendigen Komponenten installiert und zur Echtzeit-Datenerfassung und -übertragung vorbereitet sind, ist kein weiterer Eingriff von Personen nötig.

In dieser Definition ist die Deformationsanalyse und Interpretation auf der Grundlage der erfassten Daten durch das Monitoringsystem nicht enthalten. Dies ist Aufgabe der Deformationsanalyse-Software. Ein automatisiertes Monitoringsystem wird meistens fest installiert, insbesondere, wenn Objekte permanent oder in bestimmten Zyklen überwacht werden sollen.

Systematik und Ablaufplanung

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Die Systematik und Ablaufplanung hängt vom zu überwachenden Objekt und der Anwendung ab. Objekte können sich schnell, hochfrequent, langsam und schrittweise bewegen oder verändern. Zum Beispiel schwingt eine Brücke aufgrund von Wind und Verkehr, sie kann sich jedoch auch wegen tektonischer Veränderungen schrittweise verschieben.

  • Systematik: in Abständen von Tagen, Wochen oder Jahren beim Manuellen Monitoring und permanente Datenerfassung bei automatisierten Monitoringsystemen
  • Messintervalle: in Abständen von Sekundenbruchteilen bis zu einigen Stunden

Risikomanagement

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Deformationsmonitoringsysteme liefern eine proaktive Kontrolle möglicher Gefährdungen, die durch Veränderung von natürlichen Ereignissen oder baulichen Objekten hervorgerufen werden. Versicherungsnehmer können etwaige Risiken vor und nach einer Baumaßnahme minimieren und für die gesamte Lebensdauer eines Objektes Versicherungsprämien zu besseren Konditionen erhalten. Weitere Informationen sind unter Risikomanagement zu finden.

Einzelnachweise

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  1. J. F. A. Moore (Hrsg.): Monitoring Building Structures. Blackie and Son, 1992, ISBN 0-216-93141-X.

Weiterführende Literatur

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