Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas – Wikipedia

chinesisch 中国农工民主党
Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas
Partei­vorsitzender Chen Zhu (Vorsitzender des Zentralkomitees)
Gründung 9. August 1930
Haupt­sitz Peking
Aus­richtung Sozialismus,
Patriotismus,
Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter
Mitglieder­zahl 177.943 (2019)[1]
Website ngd.org.cn

Die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas (chinesisch 中國農工民主黨 / 中国农工民主党, Pinyin Zhōngguó nónggōng mínzhǔdǎng) gehört zu den zugelassenen „Acht demokratischen Parteien und Gruppen“ der Volksrepublik China. Sie bekennt sich zur Führung der Kommunistischen Partei Chinas.[2]

Nach einer Zeit der Kooperation zwischen der Kuomintang mit der Kommunistischen Partei Chinas kam es 1927 zum Bruch zwischen beiden Parteien. In der Folge gründeten etliche Marxisten der Kuomintang eine Vereinigung, die in der japanischsprachigen Presse Shanghais „Dritte Partei“ genannt wurde. Als Partei konstituierte sie sich allerdings erst im Jahr 1930. 1947 nahm sie den heutigen Namen an. Bis dahin hatte sie sich immer stärker der KP angenähert und wurde im Bürgerkrieg ihr Bundesgenosse. Nach Ausrufung der Volksrepublik China im Jahr 1949 konnten zwar hohe Funktionäre Posten im neuen Staat übernehmen, doch geriet sie immer stärker in Abhängigkeit zur KP, die 1950 u. a. den sog. Acht demokratischen Parteien und Gruppen verbot, Bauern und Arbeiter in ihre Reihen aufzunehmen, da dies nur der KP zustand. In der Anti-Rechtskampagne und in der Kulturrevolution wurden Mitglieder und Funktionäre der Demokratischen Partei der Bauern und Arbeiter Chinas verfolgt. Nachdem die Parteiarbeit in der Kulturrevolution gänzlich zum Erliegen gekommen war, konnte die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas erst wieder ab 1978 in Erscheinung treten.[3]

Die Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas bekennt sich in ihrer Satzung zur politischen Führung der KP und zur Loyalität zur politischen Richtung des aktuellen KP-Vorsitzenden. Die Partei vertrete zudem Interessen der Landarbeiter und der einfachen Bürger. In Gefolgschaft der KP stehend, versteht sich die Partei nicht als Opposition. Sie beruft sich ferner auf die politischen Vorstellungen ihres Gründers Deng Yanda.[4]

Organisation und Mitgliedschaft

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Im Aufbau ähnelt die Partei der Kommunistischen Partei Chinas. Trotz des Namens „Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas“ sind Bauern und Arbeiter als Mitglieder unerwünscht. Es handelt sich bei den Mitgliedern fast ausschließlich um Intellektuelle. Doppelmitgliedschaften in anderen Parteien sind möglich. Die Zahl der Mitglieder stieg zwischen 1958 und 2017 um 1.644 % auf 157.000.[5]

  1. Deng Yanda (邓演达) (1930–1931)
  2. Huang Qixiang (黄琪翔) (1931–1938)
  3. Zhang Bojun (章伯钧) (1938–1958)
  4. Ji Fang (季方) (1958–1987)
  5. Zhou Gucheng (周谷城) (1987–1988)
  6. Lu Jiaxi (卢嘉锡) (1988–1997)
  7. Jiang Zhenghua (蒋正华) (1997–2007)
  8. Sang Guowei (桑国卫) (2007–2012)
  9. Chen Zhu (陈竺) (ab 2012)[6]
  • Chi-Hua Chen: Stabilität als Zielorientierung in den 1990er Jahren. Die Einbeziehung der Intellektuellen in das Herrschaftssystem der Kommunistischen Partei Chinas am Beispiel der „Demokratischen Parteien“ . Bochum: Diss. Phil. 2003
  • Sebastian Heilmann (Hrsg.): Das politische System der Volksrepublik China. Springer VS, Wiesbaden 2016, 3. Auflage, ISBN 978-3-658-07228-5
  • Heinrich-M. Umbach: Die demokratischen Parteien Chinas im Schatten der Kommunistischen Partei. Hamburg: Institut für Asienkunde 1995
  • Thomas Weyrauch: Minoritätenparteien und -gruppen der Volksrepublik China. Longtai, Heuchelheim 2020, ISBN 978-3-938946-30-5
  • Zhang Chunman: Good Friends of Communism: Democratic Parties and Authoritarian Resilience in China. Baltimore: Johns Hopkins University 2018.[7]
Commons: Chinese Peasants' and Workers' Democratic Party – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas, Stand: Ende 2019, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ngd.org.cn
  2. Sebastian Heilmann (Hrsg.): ‘‘Das politische System der Volksrepublik China’‘. Springer VS, Wiesbaden 2016, 3. Auflage, ISBN 978-3-658-07228-5, S. 117.
  3. Thomas Weyrauch: Minoritätenparteien und -gruppen der Volksrepublik China, S. 114 ff.
  4. Heinrich-M. Umbach: Die demokratischen Parteien Chinas im Schatten der Kommunistischen Partei. Hamburg: Institut für Asienkunde 1995, S. 38 f.; Thomas Weyrauch: Minoritätenparteien und -gruppen der Volksrepublik China, S. 116 ff.
  5. Thomas Weyrauch: Minoritätenparteien und -gruppen der Volksrepublik China, S. 115, 120.
  6. Demokratische Partei der Bauern und Arbeiter Chinas, Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ngd.org.cn
  7. [1]