Depot von Bennewitz – Wikipedia

Das Depot von Bennewitz ist einer der bedeutendsten Depotfunde der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur. Es datiert in die Zeit zwischen 2000 und 1700 v. Chr. Das Depot wurde 1879 beim Pflügen auf einem Acker in Bennewitz, heute Teil der Gemeinde Kabelsketal (Saalekreis, Sachsen-Anhalt), in einem Tontopf gefunden. Der Topf ist nicht mehr erhalten. Das Depot umfasst 297 Randleistenbeile derselben Machart. Zusammengenommen wiegen die Fundstücke ca. 70 kg. Die Beile sind augenscheinlich nie verwendet worden.[1]

Das Depot ist heute auf mehrere Sammlungen verteilt. 200 Beile gelangten ins Museum für Vor- und Frühgeschichte nach Berlin, 36 ins Landesmuseum für Vorgeschichte nach Halle (Saale) und 14 ins Landesmuseum für Vorgeschichte nach Dresden. Einzelne Beile befinden sich zudem im Kulturhistorischen Museum in Magdeburg, in den Regionalgeschichtlichen Sammlungen der Lutherstadt Eisleben, im Braunschweigischen Landesmuseum in Braunschweig, im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg und im Archäologischen Museum in Krakau.[2]

Die nähere Umgebung des Fundortes ist äußerst reich an Funden der Aunjetitzer Kultur. Westlich bei Dieskau wurden drei weitere bedeutende Depots (I, II und III) entdeckt. Weiterhin befanden sich hier mehrere (im 19. Jahrhundert weitgehend abgetragene) Grabhügel, darunter der Bornhöck bei Raßnitz, der Grabhügel von Dieskau und der Hallberg zwischen Benndorf und Osmünde.

  • Wilhelm Albert von Brunn: Die Hortfunde der frühen Bronzezeit aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen (= Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte/Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Band 7/1). Akademie-Verlag, Berlin 1959, S. 54.
  • F. Innerhofer: Ring und Beil – Barrendepots der Frühbronzezeit. In: H. Meller (Hrsg.): Der geschmiedete Himmel. Die weite Welt im Herzen Europas vor 3600 Jahren. Begleitband zur Sonderausstellung. Halle (Saale) 2004, S. 98 ff.
  • Martin Jahn: Ein kultureller Mittelpunkt bei Halle/Saale während der frühen Bronzezeit. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 34, 1950, S. 81–89.
  • Helmut Otto: Die chemische Zusammensetzung einiger Hortfunde aus der halleschen Gegend. In: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte. Band 34, 1950, S. 90–100.
  • Bernd Zich: (1996): Studien zur regionalen und chronologischen Gliederung der nördlichen Aunjetitzer Kultur. Vorgesch. Forsch. 20, 434 [E221]. Berlin, New York 1996

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ein frühbronzezeitlicher Hort aus Gröbers (Memento des Originals vom 4. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.museum-digital.de, abgerufen am 22. Januar 2013
  2. Martin Jahn: Ein kultureller Mittelpunkt bei Halle/Saale während der frühen Bronzezeit. S. 84.

Koordinaten fehlen! Hilf mit.