Desiderius von Langres – Wikipedia

Desiderius (französisch Didier oder Dizier; Lebensdaten unbekannt^[1]) war im 3., 4. oder frühen 5. Jahrhundert der dritte Bischof von Langres in der Champagne, Frankreich. Er wird als Märtyrer verehrt. Viele Orte und Kirchen in Frankreich tragen seinen Namen. Sein Gedenktag, der 23. Mai, ist auch der des heiligen Desiderius von Vienne, was dafür spricht, dass sich die Überlieferung zu beiden Personen vermischt hat.

Die Liste der Bischöfe von Langres ist in ihren ältesten Teilen nur unvollständig oder unsicher. Heutige Jahreszahlenangaben sind Konjekturen und unterscheiden sich zum Teil erheblich, bei Desiderius zwischen 264 und 346.

Auf das Jahr 346 ist ein gallisches Partikularkonzil in Köln datiert, dessen Historizität umstritten ist, dessen Teilnehmerliste jedoch auch anderweitig bezeugte Angaben macht. In ihr erscheint Desiderius als Bischof von Langres.

Desiderius soll bei einem Vandaleneinfall bei Langres versucht haben, den König der Angreifer zu beschwichtigen, und dafür auf offenem Feld enthauptet worden sein. Im Martyrologium Romanum wird dieses Geschehen auf den 23. Mai 407^[3] datiert, also 61 Jahre nach der Synode von Köln. Desiderius müsste folglich im geradezu biblischen Alter von weit über 90 Jahren hingerichtet worden sein. Seine Reliquien werden in der einstigen St.-Magdalenen-Kirche in Langres, Sainte-Madeleine verehrt, die daher seit dem Spätmittelalter Saint-Didier heißt.

Mittelalterliche Darstellungen des Heiligen sind unbekannt; auch in der Neuzeit sind nur wenige Einzeldarstellungen als Bischof bekannt.

• Ekkart Sauser: Desiderius von Langres. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 376–377 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).

Commons: hl. Desiderius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Angaben des Martyrologiums (französisch)
• Desiderius von Langres Ökumenisches Heiligenlexikon
• Desiderius von Langres CatholicSaints (englisch)
• Desiderius von Langres Santi i Beati (italienisch)

1. ↑ Sämtliche mit seinem Namen in Verbindung gebrachten Daten sind ungesichert und miteinander unvereinbar.
2. ↑ Eglise Saint-Didier (ancienne). Dossier PA00079095. In: inventaire-patrimoine.cr-champagne-ardenne.fr. Region Grand Est, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2017; abgerufen am 24. Dezember 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/inventaire-patrimoine.cr-champagne-ardenne.fr 
3. ↑ Die Jahreszahl wurde aus dem historisch gesicherten Vandaleneinfall 406/07 erschlossen.