Destuben – Wikipedia
Destuben Kreisfreie Stadt Bayreuth | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 54′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 388 m ü. NHN |
Einwohner: | 347 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95448 |
Vorwahl: | 0921 |
Hofwiesengasse in Destuben |
Destuben ist ein Stadtteil von Bayreuth im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehamilge Dorf liegt am Aubach. Die Thiergärtner Straße führt zum Universitätsgelände von Bayreuth (1,2 km nördlich), die Unternschreezer Straße an Krodelsberg und Bauerngrün vorbei nach Unternschreez (2,4 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Rödensdorf (1,5 km südwestlich).[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Destuben wurde erstmals im Landbuch A des Jahres 1398 bereits mit dem heutigen Namen erwähnt. Das mittelhochdeutsche Wort stube bedeutet heizbares Gemach oder auch kleines Wohnhaus. Somit könnte der Ortsname auf eine alte Herberge hindeuten, die aber nicht urkundlich belegt ist. Auch könnte es sich um einen alten Flurnamen handeln, der ein durch Wald eingeschlossenes Flurstück bezeichnete.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Destuben aus 8 Anwesen (8 Halbhöfe, 1 Sölde). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Hofkastenamt Bayreuth.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Destuben dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Oberkonnersreuth zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Destuben. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Thiergarten.[6] Am 1. Juli 1976 wurde Destuben im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Bayreuth eingemeindet.
Am 1. Juni 1992 wurde im alten Schulhaus von Destuben Bayreuths erster Waldorfkindergarten eröffnet.[7] Im November 2022 wurde an der Thiergärtner Straße das Feuerwehrhaus Süd eingeweiht. Dort sind seitdem die drei Wehren von Thiergarten, Oberkonnersreuth und Wolfsbach unter einem Dach vereint.[8] Der Schutzbereich des Löschzugs Süd, dem 53 Männer und neun Frauen aktiv angehören, ist das größte Einsatzgebiet einer Abteilung innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Bayreuth. Er umfasst auch Rödensdorf, Destuben, Hohlmühle, Storchennest und Meyernreuth sowie je einen Abschnitt der Bundesautobahn 9 und der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 53 * | 75 | 64 | 72 | 76 | 69 | 115 | 239 | 241 | 167 | 347 |
Häuser[10] | 9 | 10 | 11 | 14 | 24 | 43 | 94 | ||||
Quelle | [11] | [6] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Destuben ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Heilig Dreifaltigkeit (Bayreuth) gepfarrt.[5] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist St. Johannis (Bayreuth) zuständig.[18]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Destuben. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 584 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Destuben in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Destuben in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. Dezember 2022.
- Destuben im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 22. Dezember 2022.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 287 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Bayreuth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Rosa und Volker Kohlheim: Bayreuth von A–Z, S. 37.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 349.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 485.
- ↑ Stephan-H. Fuchs: Bayreuth Chronik 1992. 1. Auflage. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0793-8, S. 103.
- ↑ Drei Wehren unter einem Dach in: Nordbayerischer Kurier vom 3. Januar 2023, S. 10.
- ↑ Löschzug Süd weiht neues Feuerwehrhaus ein in: Nordbayerischer Kurier vom 17./18. Mai 2023, S. 10.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 18 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 965 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1033 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 896 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 659 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).