Dettingen am Main – Wikipedia

Dettingen am Main
Wappen der ehem. selbst. Gemeinde Dettingen
Koordinaten: 50° 3′ N, 9° 2′ OKoordinaten: 50° 2′ 30″ N, 9° 2′ 5″ O
Höhe: 110 m ü. NN
Einwohner: 4328 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1975
Postleitzahl: 63791
Vorwahl: 06188
Ortsansicht mit der alten Kath. Kirche St. Hippolyt
Luftbild von Dettingen
Dettingen von oben, 2021

Dettingen am Main (amtlich Dettingen a. Main) und Großwelzheim bilden seit 1975 die unterfränkische Gemeinde Karlstein am Main, Landkreis Aschaffenburg in Bayern.

Das Pfarrdorf Dettingen liegt am Main und hat 4328 Einwohner.[1][2] Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich ca. 800 m nordwestlich von Sternberg mit 334 m ü. NN, der niedrigste liegt im Main auf 101,7 m ü. NN.[3]

Nachbargemarkungen

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Folgende Gemarkungen grenzen an das Ortsgebiet von Dettingen:[3]

Großwelzheim Hörstein
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Rückersbach
Klein-Welzheim
und
Mainflingen
Kleinostheim

Der Name Dettingen verweist auf eine alemannische beziehungsweise vorfränkische Siedlung. Ihm liegt der Personenname Tetto zugrunde, der durch ein -ing-Suffix abgeleitet ist.[4][5] Der Zusatz am Main unterscheidet Dettingen von weiteren gleichnamigen Orten. Im Volksmund wird der Ort „Deddinge“ genannt.

Frühere Schreibweisen

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Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]

  • 975 Tettinga
  • 980 Dettinga
  • 1184 Tatinowi
  • 1189 Detingin
  • 1248 Detingen
  • 1300 Dettingen
  • 1912 Dettingen am Main
  • 1974 Dettingen
Georg II. in der Schlacht bei Dettingen

Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Otto II.

Bekannt wurde der Ort zum einen durch die Schlacht bei Dettingen am 27. Juni 1743 in der die britisch-hannoverische Armee unter dem persönlichen Befehl König Georgs II. von Großbritannien einen Sieg über eine französische Armee errang.

Zum andern benannte Georg Friedrich Händel ein von ihm komponiertes Te Deum zu Ehren des britischen Sieges nach dem Dorf, bei dem die Schlacht stattfand.

Seit 1858 hat Dettingen einen Bahnhof an der zwei Jahre zuvor eröffneten Bahnstrecke Hanau–Aschaffenburg. Die Gemeinde Dettingen am Main gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Dettingen am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.

Die beiden Kirchen des Ortes sind herausragende Baudenkmale. Die ehemalige Wallfahrtskirche St. Hippolyt erhielt ihr heutiges Aussehen im 15. Jahrhundert unter dem Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg. Über Jahrhunderte war sie Ziel von Pilgern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Bei Ausgrabungen wurden Münzen aus Tirol, Luzern und Chur, aus Erfurt, Braunschweig und Batenburg in den Niederlanden gefunden.

Die heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul entwarfen Dominikus Böhm und Martin Weber. Der Expressionist Reinhold Ewald stattete sie mit wandfüllenden Fresken zum Kreuzweg und Marienleben aus. Die 1923 erbaute Kirche gilt als erste moderne Kirche in Deutschland.[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Juli 1975 der Zusammenschluss von Dettingen am Main mit dem benachbarten Großwelzheim zur Gemeinde Karlstein am Main.[7]

Als 1854 das Gleisnetz der Königl. Bayer. Ludwigs-West-Bahn an die Frankfurt-Hanauer Eisenbahn-Gesellschaft, später Hessische Ludwigsbahn angeschlossen wurde, entstand eine direkte Eisenbahnverbindung Würzburg–Frankfurt am Main durch Dettingen. Damals fanden viele Dettinger Anstellung bei der Bahn; stolz trugen sie ihre „Stehkragenuniform“. Das brachte ihnen von den Nachbarorten den Spitznamen (Ortsnecknamen) „Stehkrääsche“ ein[11]. Der heutige Bahnhof Dettingen (Main) liegt an der Bahnstrecke Frankfurt Süd–Aschaffenburg.

Einzelnachweise

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  1. [Anfrage Gemeinde Karlstein] (Stand:2010)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111121/235204&attr=OBJ&val=1531
  3. a b BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  4. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
  6. Hugo Schnell: Der Kirchenbau des 20. Jahrhunderts in Deutschland. München/Zürich 1973, S. 35.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gs-karlstein.de
  9. http://www.klabauterschiff-karlstein.de/
  10. http://www.regenbogenland-karlstein.de/
  11. Primasonntag 11. November 2012