Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung – Wikipedia
Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung | |
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Lage der beiden Nationen | |
Deutsche Bezeichnung | Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung |
Französische Bezeichnung | Assemblée parlementaire franco-allemande |
Sitz der Organe | Berlin und Paris |
Mitgliedstaaten | |
Amts- und Arbeitssprachen | |
Gründung | 25. März 2019 (Deutsch-Französisches Parlamentsabkommen), 25. März 2019 (Konstituierende Sitzung) |
bundestag.de/dfpv assemblee-nationale.fr |
Die Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung ist ein binationales Gremium der EU-Staaten Deutschland und Frankreich. Die Versammlung soll Vorschläge zu grenzüberschreitenden Fragen erarbeiten und die gemeinsame Umsetzung von EU-Richtlinien voranbringen.
Grundlage dieser institutionalisierten Zusammenarbeit auf Ebene der nationalen Parlamente ist das Deutsch-Französische Parlamentsabkommen, das am 11. März 2019 von der französischen Nationalversammlung und am 20. März 2019 vom Deutschen Bundestag verabschiedet und am 25. März 2019 von den Präsidenten beider Häuser unterzeichnet wurde.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die konstituierende Sitzung fand am 25. März 2019 unter der Leitung von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und des Präsidenten der französischen Nationalversammlung, Richard Ferrand, in Paris statt.[1]
Per Akklamation wurden am 25. März 2019 der CDU-Abgeordnete Andreas Jung und die französische REM-Abgeordnete Sabine Thillaye (La République en Marche) zu Vorsitzenden des Vorstands gewählt. Thillaye trat am 4. Februar 2020 von diesem Amt zurück, nachdem ihre Fraktion LREM sie am 29. Januar ausgeschlossen hatte. Zu ihrem Nachfolger als einer der beiden Vorsitzenden wurde am 5. Februar 2020 auf der Sitzung im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straßburg Christophe Arend gewählt.
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einrichtung der Deutsch-Französischen Versammlung soll es ermöglichen:[2]
- Vorschläge zu grenzüberschreitenden Fragen zu erarbeiten
- gemeinsame Umsetzung von EU-Richtlinien voranzubringen
- die Einhaltung der Bestimmungen des Elysée-Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit vom 22. Januar 1963, ergänzt durch den Vertrag von Aachen vom 22. Januar 2019, sowie die Umsetzung und Bewertung der daraus hervorgehenden Projekte zu überwachen
- die Deutsch-Französischen Ministerräte zu begleiten
- die Arbeiten des Deutsch-Französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrats zu begleiten
- die Weiterverfolgung von europäischen und internationalen Angelegenheiten von gemeinsamen Interesse (darunter die gemeinsame europäische Außen- sowie Sicherheits- und Verteidigungspolitik) zu gewährleisten
- Vorschläge zu sämtlichen Fragen zu erarbeiten, die die deutsch-französischen Beziehungen betreffen und auf eine größere Übereinstimmung des deutschen und des französischen Rechts abzielen
Bindende Beschlüsse kann die Parlamentarische Versammlung nicht fassen. Ebenso wenig existiert ein eigenes Budget.[2]
Aktuelle Zusammensetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Versammlung besteht aus 100 Mitgliedern – 50 Abgeordnete aus dem Deutschen Bundestag und 50 Abgeordnete aus der französischen Nationalversammlung. Nach Funktionen sind dies zwei Präsidenten der Versammlung, 21 Mitglieder des Vorstands (darunter ein Vorsitzender des Vorstands) und 77 weitere ordentliche Mitglieder (Stand Oktober 2024).[1] Darüber hinaus gibt es zahlreiche stellvertretende Mitglieder.[3]
Die nachfolgenden Angaben zu den Mitgliedern entsprechen dem Stand 24. Oktober 2024. Die Reihenfolge entspricht jeweils der Reihenfolge in der offiziellen Mitgliederliste auf der Website des Deutschen Bundestages.[4]
Präsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung stehen zwei Präsidenten bzw. derzeit zwei Präsidentinnen vor:
- Bärbel Bas (SPD), Präsidentin des Deutschen Bundestages
- Yaël Braun-Pivet (Ensemble pour la République), Präsidentin der französischen Nationalversammlung
Vorstand
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorsitzende des Vorstands
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Normalerweise ist der Vorsitz des Vorstands deutsch-französisch besetzt, also mit zwei Personen. Derzeit (Oktober 2024) ist alleiniger Vorsitzender des Vorstands:[4]
- Nils Schmid (SPD), Deutschland
Weitere Vorstandsmitglieder aus Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weitere Vorstandsmitglieder aus Frankreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | Fraktion |
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Michel Guiniot | Rassemblement National |
Brigitte Klinkert | Ensemble pour la République |
Jean-François Coulomme | La France insoumise / Nouveau Front populaire |
Pierre Pribetich | Socialistes et apparentés |
Michel Herbillon | Droite Républicaine |
Benjamin Lucas-Lundy | Écologiste et social |
Frédéric Petit | Les Démocrates |
Vincent Thiébaut | Horizons & Indépendants |
Harold Huwart | Libertés, Indépendants, Outre-mer et Territoires |
Nicolas Sansu | Gauche Démocrate et Républicaine |
Matthieu Bloch | Union des droites pour la République |
Weitere ordentliche Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus Frankreich (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachfolgend werden nur diejenigen Personen aufgeführt, zu denen es einen Artikel in der deutschen Wikipedia gibt (Stand Oktober 2024).
Name | Fraktion |
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Joëlle Mélin | Rassemblement National |
Constance Le Grip | Ensemble pour la République |
Liliana Tanguy | Ensemble pour la République |
Sabine Thillaye | Les Démocrates |
Nathalie Colin-Oesterlé | Horizons & Indépendants |
Martine Froger | Libertés, Indépendants, Outre-mer et Territoires |
Emmanuel Maurel | Gauche Démocrate et Républicaine |
Stellvertretende Mitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den stellvertretenden Mitgliedern wird auf die Website des Bundestages verwiesen.[3]
Tagungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Versammlung soll mindestens zweimal im Jahr abwechselnd in Deutschland und Frankreich tagen.[2]
- 25. April 2019 in Paris
- 23. September 2019 in Berlin
- 5. und 6. Februar 2020 in Straßburg
- 28. Mai 2020 (als Videokonferenz)[5]
- 17. Juni 2020 (als Videokonferenz)[6]
- 22. Januar 2021 (als Videokonferenz)[7]
- 28. Juni 2021 (hybrid)[8]
- 21. Februar 2022 in Paris (hybrid)[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Schade: Das Deutsch-Französische Parlamentsabkommen. Kontext, Bedeutung und vier Herausforderungen. Hrsg.: Das Progressive Zentrum und Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2019 (PDF; 2,8 MB).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung auf bundestag.de.
- ↑ a b c Schäuble unterzeichnet deutsch-französisches Abkommen spiegel.de, 25. März 2019.
- ↑ a b Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung auf bundestag.de, Abschnitt Zusammensetzung. Die stellvertretenden Mitglieder werden dort als letzte Gruppe aufgelistet.
- ↑ a b Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung auf bundestag.de, abgerufen am 24. Oktober 2024. Siehe Abschnitt Zusammensetzung.
- ↑ Der Bundestagspräsident und der Präsident der Assemblée nationale laden am 28. Mai 2020 zu einer Sondersitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung ein Pressemitteilung des Deutschen Bundestages, 15. Mai 2020.
- ↑ Sondersitzung: Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung mit Befragung der Finanzminister Olaf Scholz und Bruno le Maire Pressemitteilung des Deutschen Bundestages, 15. Juni 2020.
- ↑ Live-Übertragung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung Pressemitteilung des Deutschen Bundestages, 20. Januar 2021.
- ↑ Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung mit Anhörung der Bundeskanzlerin Merkel und des französischen Premierministers Castex Pressemitteilung des Deutschen Bundestages, 23. Juni 2021.
- ↑ Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung mit Befragung / Bundestagspräsidentin Bas zum Antrittsbesuch in Paris Pressemitteilung des Deutschen Bundestages, 17. Februar 2022.