Diamantinadegenflügel – Wikipedia
Diamantinadegenflügel | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Campylopterus diamantinensis | ||||||||||
Ruschi, 1963 |
Der Diamantinadegenflügel (Campylopterus diamantinensis) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in südöstlichen Brasilien endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (Near Threatened) eingeschätzt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Diamantinadegenflügel erreicht eine Körperlänge von etwa 13,4 cm bei einem Gewicht von ca. 8,0 bis 8,5 g. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel weißlich an der Basis und bräunlich an der Spitze. Der gesamte Schnabel ist ca. 27,0 mm lang. Die Oberseite des Männchens ist grasgrün, der Oberkopf etwas dunkler. Dazu hat er einen weißen Fleck hinter dem Auge. Die Unterseite ist einfarbig dunkelgrau. Die zentralen Steuerfedern sind vollständig metallisch bronzegrün, während die äußeren drei Federn relativ schnell na olivgrün abgestuft werden und breite weiße Spitzen hat. Das Weibchen ähnelt dem Männchen wirkt aber stumpfer in der Färbung. Er ähnelt am ehesten dem parapatrischen Kalkstein-Degenflügel (Campylopterus calcirupicola Lopes, Vasconcelos & Gonzaga, 2017), ist aber etwas größer und hat proportional kleinere weißere Spitzen an den äußeren Steuerfedern.[1]
Lautäußerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gesang des Diamantinadegenflügel ist wenig beschrieben. Ruschi beschrieb seinen Warnruf als starke, schnell wiederholte sche, sche, sche, sche, sche, sche-Laute.[1]
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Brutbiologie des Diamantinadegenflügels ist bisher nicht erforscht.[1]
Verhalten und Ernährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wird vermutet, dass der Diamantinadegenflügel ein ähnliches Ernährungsverhalten wie der Graubrust-Degenflügel hat, dem er früher als Unterart zugeordnet wurde. Weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind erforderlich, um diese Annahme zu bestätigen.[1]
Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Diamantinadegenflügel bewohnt bewaldete Bäche und windgeschützte Schluchten in den hochgelegenen, bodenarmen Grasländern im Südosten Brasiliens, die als Campos Rupestres-Vegetation bezeichnet wird. In diesem limitierten Habita wurde er in Höhenlagen von 1000 bis 2500 Metern beobachtet. Geschütze Gebiete mit Populationen sind der Nationalpark Serra do Cipó und der Nationalpark Sempre-Vivas.[1]
Migration
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wird vermutet, dass der Diamantinadegenflügel ein Standvogel ist.[1]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gilt als monotypisch.[2] Lange wurde die Art als Unterart des Graubrust-Degenflügels (Campylopterus largipennis diamantinensis) geführt. Aufgrund der Untersuchungen von Lopes, Ferreira de Vasconcelos und Pedreira Gonzaga kam es zu einer Neuordnung mit Abspaltung in verschiedene Arten.[3] Das South American Check-list Committee unterstützt diese Neuordnung in Teilen.[4] Birds of the World befürwortet die in 2017 gemachten Vorschläge von L. E. Lopes, M. F. Vasconcelos und L. P. Gonzaga. Demnach wurde ihm der Artstatus zuerkannt.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung des Diamantinadegenflügels erfolgte 1963 durch Augusto Ruschi unter dem Namen Campylopterus largipennis diamantinensis. Als Verbreitungsgebiet gab er die Serra do Espinhaço in Minas Gerais an. Hier ist er von der Region Diamantina bis in die Region Grão Mogol verbreitet.[5] 1827 führte William Swainson die neue Gattung Campylopterus ein.[6][A 1] Dieses Wort leitet sich vom griechischen καμπύλος kampýlos für „gebogen, gekrümmt“ und -πτερος, πτερόν -pteros, pterón für „-geflügelt, Flügel“ ab.[7] Diamantinensis bezieht sich auf die Region Diamantina.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harold Francis Greeney III: Diamantina Sabrewing (Campylopterus diamantinensis). In: Thomas Scott Schulenberg (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY 2022 (englisch, birdsoftheworld.org).
- Leonardo Esteves Lopes, Marcelo Ferreira de Vasconcelos, Luiz Pedreira Gonzaga: A cryptic new species of hummingbird of the Campylopterus largipennis complex (Aves: Trochilidae). In: Zootaxa. Band 4268, Nr. 1, 2017, ISSN 1175-5326, S. 1–33.
- Augusto Ruschi: Um novo representante de Campylopterus (Campylopterus largipennis diamantinensis), da região de Diamantina, no Estado de Minas Gerais. In: Boletim do Museu de Biologia Prof. Mello Leitão (= Série Biologia). Band 39, 1963, S. 1–9 (org.br [PDF; 307 kB]).
- William Swainson: On several Groups and Forms in Ornithology, no hitherto defined. In: The Zoological journal. Band 3, Nr. 11, 1827, S. 343–363 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Campylopterus diamantinensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 4. April 2023.
- Factsheet auf BirdLife International
- Diamantinadegenflügel (Campylopterus diamantinensis) auf eBird.org, abgerufen am 8. Juni 2023.
- Diamantinadegenflügel (Campylopterus diamantinensis) bei Avibase; abgerufen am 4. April 2023.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Diamantinadegenflügel (Campylopterus diamantinensis)
- Campylopterus diamantinensis im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 4. April 2023.
- Diamantina Sabrewing (Campylopterus diamantinensis) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 4. April 2023 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Harold Francis Greeney III u. a.
- ↑ IOC World Bird List Hummingbirds
- ↑ Leonardo Esteves Lopes u. a., S. 1–33.
- ↑ Proposal (755) to South American Classification Committee Split Campylopterus largipennis into four species
- ↑ a b Augusto Ruschi (1963), S. 4.
- ↑ William Swainson (1827), S. 358
- ↑ Campylopterus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der neuen Gattung ordnete er den Graubrust-Degenflügel (Campylopterus largipennis (Boddaert, 1783)) und den Rotschwanz-Degenflügel (Campylopterus falcatus (Swainson, 1821)) zu.