Die Blanka, ja die Blanka – Wikipedia

Die Blanka, ja die Blanka (von der Živnostenská banka) ist der Titel eines Foxtrottschlagers, dessen Musik der tschechische Komponist Jara Beneš 1924 als sein Opus 19 geschrieben hat. Einen deutschen Text dichtete darauf Fritz Löhner unter seinem Künstlernamen Beda.[1]

Das Lied erschien 1924 im Wiener Bohème-Verlag Berlin-Wien.[2] Es fand auch Aufnahme in den Sammelband IV der Reihe „Zum 5 Uhr Tee“,[3] die der Wiener Bohème-Verlag Berlin-Wien gemeinschaftlich mit dem Musikverlag von Anton J. Benjamin in Leipzig auflegte.

Eric Charell verwendete es neben anderen amerikanischen Schlagern[4] als Einlage in die Revue “An alle!”, die er im Herbst 1924 als „Die große Schau im großen Schauspielhaus in zwei Akten und zwanzig Bildern“ im Großen Schauspielhaus in Berlin aufführte.[5]

Und “An alle!” nannte Martin Uhl sein „Drittes Wiener Bohème-Potpourri“, Opus 223, das er aus Melodien der Revue zusammenstellte, die im Wiener Bohème-Verlag erschienen waren. Hier ist das Stück als Nr. 8 auf der Seite 8 der Ausgabe enthalten.[6]

Der Titel wurde von namhaften Tanzorchestern der Weimarer Republik wie Dajos Béla, Bernard Etté, Jenö Fesca und Marek Weber auf Grammophonplatten gespielt. Es sangen ihn Tenöre wie Max Kuttner und Jacques Rotter, auch der Kabarettsänger Robert Koppel machte eine Aufnahme davon mit dem Orchester Edith Lorand.

Die Blanka, ja die Blanka
Von der Živnostenská Banka
Sitzt mit unnahbarer Miene
Bei der dritten Schreibmaschine.

Ja die Blanka, ja die Blanka!
Vorne üppig, hinten schlank,
Sie weiß was, sie weiß was
Auf alle, alle durch die Bank.

  • Jara Beneš: Die Blanka, ja die Blanka! Lied und Foxtrot. Wien, Wiener Boheme Verlag (Verlags-Nr. W.B.V. 606) © 1924. Fol., 3 S., blattgroßer Farbtitel, sign. „Dely“: Frau an Schreibmaschine, dahinter fünf Männer.
  • Zum 5 Uhr Tee (Five O’Clock Tea) Band IV. Eine Sammlung 19 ausgewählter Tanz-, Operetten- und Liederschlager. Gemeinschaftlicher Verlag: Anton J. Benjamin, Leipzig-Milano. Wiener Bohème-Verlag (Otto Hein) Berlin-Wien-New York.
  • Jara Beneš – Die Blanka, ja die Blanka. Gesang und Klavier. BMG UFA Musikverlage. Bestellnummer: UFA14341

a) gesungen

  • Die Blanka, ja die Blanka von Jara Beneš. Gesungen von Jacques Rotter mit Orchesterbegleitung. Odeon 306.808 (Matr. Ve 1145), aufgen. Wien 1924[7]
  • Die Blanka, ja die Blanka (Jára Beneš/Fritz Löhner-Beda) Max Kuttner, Tenor, mit Paul-Godwin-Ensemble. Schallplatte “Grammophon” 20 130 / B 42195 (mx. 1988 ax) - aufgen. Berlin, November 1924[8]
  • Die Blanka, ja die Blanka. Shimmy-Blues (Jára Beneš/Fritz Löhner-Beda) aus „An alle!“ Robert Koppel, Bariton mit Edith-Lorand-Orchester. Beka B. 5164-I (Matr. 32 489) aufgen. 13. September 1924[9]

b) instrumental

  • Die Blanka, ja die Blanka. Shimmy-Blues (Jara Beneš) Künstler-Kapelle Dajos Béla. Odeon AA 50 151 / O-7165 (xxB 8282), aufgen. 11. August 1924[10]
  • Die Blanka, ja, die Blanka: Foxtrot/Jara Beneš. Orchester Marek Weber. Parlophon P.1751 (Matr. 2-7528)[11]
  • Die Blanka ja die Blanka: Foxtrott (M: Jara Beneš) Orchester Bernard Etté. Vox 1751 (Matr. 2445 B)
  • Ja die Blanka, ja die Blanka: Foxtrot/Jara Beneš. Jenö Fesca. Homocord B.8543 (Matr. M 51 636), im wax A19 9 24
  • Ja die Blanka, ja die Blanka: Foxtrot/Jara Beneš. Isiphon-Blas-Orchester. Isiphon-Concert-Record 848 (Matr. 6640)
  • Die Blanka, ja die Blanka. Shimmy-Blues (Jara Beneš) Karl Haupt und sein Orchester. Gramola/HMV AM 172 (Matr. BT 959-I), aufgen. Prag 27. Oktober 1924[12]

c) im Potpourri

  • An alle! Drittes Wiener Bohème-Potpourri, zusammengestellt von Martin Uhl op. 223, 1. und 2. Teil. Orchester Edith Lorand. Parlophon P. 1914-I und -II (Matr. 2-7912 und 2-7913), aufgen. 7. Februar 1925[13]
  • Bryan Randolph Gilliam: Music and Performance During the Weimar Republic (= Cambridge Studies in Performance Practice. Band 3). Cambridge University Press, 1994, ISBN 0-521-42012-1.
  • Ludwig Hirschfeld: Das Buch von Wien (= Was nicht im „Baedeker“ steht. Band 2). R. Piper & Company, 1927, S. 122.
  • Wolfgang Hirschenberger, Herbert Pames: Diskographie der österreichischen Populärmusik. Tanz-, Jazz- und U-Musikaufnahmen 1900–1958. (PDF; online)
  • Wolfgang Jansen: Glanzrevuen der zwanziger Jahre (= Stätten der Geschichte Berlins. Band 25). Edition Hentrich, 1987, ISBN 3-926175-34-6, S. 144.
  • Wolfgang Kos (Hrsg.): Kampf um die Stadt: Politik, Kunst und Alltag um 1930 (= Sonderausstellung des Wien Museums. Band 361). Czernin, 2010, S. 396.
  • Monika Portenlänger: Kokettes Mädchen und mondäner Vamp: die Darstellung der Frau auf Umschlagillustrationen und in Schlagertexten der 1920er und frühen 30er Jahre. Jonas, 2007, ISBN 978-3-89445-380-0, S. 48.
  • Klaus Taschner: Predigtkanzel gegen Kaffeehaus. Interview mit Wolfgang Kos anlässlich der Ausstellung „Kampf um die Stadt-Politik, Kunst und Alltag um 1930“ im Wien Museum. In: Der Standard. Wien, 3. Dezember 2009. (online bei derstandard.at)
  • Monika Wagner, Susanne Schwinghammer, Michael Hüttler (Hrsg.): Theater, Begegnung, Integration? (= Schriften der Gesellschaft für TheaterEthnologie. Band 2). IKO-Verlag für Interkulturelle Kommunikation, 2003, ISBN 3-88939-546-5, S. 57.
  • Christian Zwarg: ODEON Matrix Numbers – Bo/xxBo 6130–9999. (Berlin). (PDF, online bei phonomuseum.at)
  • Christian Zwarg: PARLOPHON Matrix Numbers – 30173 to 34999: German. (PDF online bei phonomuseum.at)

Einzelnachweise

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  1. „Im Schlagertext zu Die Blanka, ja die Blanka wird die berufliche Betätigung der "holden Mädchen" für die testosterongeladene Unruhe verantwortlich gemacht. Und freilich, wie das endet, ist aus Filmkomödien jener Zeit hinlänglich bekannt, die blonde Blanka ehelicht schließlich den Chef und lebt sorgenfrei und wassergewellt bis an ihr Lebensende.“ (Wolfgang Kos im Interview mit Klaus Taschner, 3. Dezember 2009, 18:59, on line bei derstandard.at)
  2. Abb. des Notentitels mit Illustration von Otto Dely bei dreiraaben.de (Memento des Originals vom 9. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dreiraaben.de, auch imagesmusicales.be
  3. als No. 7 Die Blanka, ja die Blanka, Lied und Foxtrot, Jara Benes; Abb. des ill. Bandtitels bei allegro.pl, abgerufen am 6. Juni 2016
  4. Jansen S. 201 nennt noch Linger awhile von Vincent Rose, Al Jolsons Toot toot tootsie good bye und Victor Herberts Walzer A Kiss in the Dark.
  5. Gilliam S. 121; Jansen, Glanzrevuen S. 201
  6. An alle, 3. Wiener Bohème Potpourri, zusammengestellt von Martin Uhl op. 223. Gemeinschaftl. Verlag Otto Hein (Wiener Bohème-Verlag) und Anton J. Benjamin (Leipzig-Milano), Verlagsnr. A.J.B. 7992; Notentitel abgeb. bei buchfreund.de (Memento des Originals vom 9. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buchfreund.de
  7. Hirschenberger-Pames S. 227
  8. wieder veröfftl. bei Chr. Zwarg, Truesound Transfers auf CD TT-3055 Max Kuttner 1, als track 2
  9. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers – 30173 to 34999: German, S. 303
  10. Zwarg, ODEON Matrix Numbers —Bo/xxBo 6130–9999 (Berlin), anzuhören auf youtube
  11. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers – 2-7500 to 2-8999: German, S. 5
  12. Hirschenberger-Pames S. 120
  13. Zwarg, PARLOPHON Matrix Numbers — 2-7500 to 2-8999: German, S. 65