Die kleine Qualle von Hergershausen – Wikipedia

Die kleine Qualle von Hergershausen

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet „Die Kleine Qualle von Hergershausen“ (2020)

Naturschutzgebiet „Die Kleine Qualle von Hergershausen“ (2020)

Lage südwestlich Hergershausen, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen
Fläche 27,00 ha
Kennung 1432009
WDPA-ID 162741
Geographische Lage 49° 56′ N, 8° 53′ OKoordinaten: 49° 55′ 52″ N, 8° 53′ 1″ O
Die kleine Qualle von Hergershausen (Hessen)
Die kleine Qualle von Hergershausen (Hessen)
Einrichtungsdatum 13. Dezember 1984

Die kleine Qualle von Hergershausen ist ein Naturschutzgebiet in der Gemarkung von Hergershausen im Landkreis Darmstadt-Dieburg, Süd-Hessen. Das Schutzgebiet wurde mit Verordnung vom 13. Dezember 1984 ausgewiesen.[1]

Das Feuchtgebiet „Die kleine Qualle von Hergershausen“ liegt im Naturraum UntermainebeneGersprenzniederung.[2] Das Naturschutzgebiet befindet sich etwa 1,5 Kilometer südwestlich von Hergershausen und einen Kilometer nordöstlich von Münster.[3] Es hat eine Fläche von 27,00 Hektar.[1]

Durch die Unterschutzstellung soll eine Restfläche der in diesem Bereich früher vorkommenden Niederungswiesen mit großer ökologischer Bedeutung erhalten werden. Sie ist als Lebensraum und Nahrungsareal für zahlreiche Vogelarten zu sichern, darunter auch in ihrem Bestand gefährdete Arten wie Großer Brachvogel.[1]

Die Hergershäuser Wiesen

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„Die kleine Qualle“ war 1984 das erste Schutzgebiet in den Hergershäuser Wiesen. Die Flussniederung der Gersprenz war durch Kanalisierung im Jahr 1940, Entwässerung und Grabenvertiefungen in den 1950er Jahren sowie Grundwasserabsenkungen durch Trinkwassergewinnung zunehmend zu einer Ackersteppe degradiert worden. Waren 1970 noch 170 Hektar Wiesenflächen vorhanden, stellten 1984 die 27 Hektar im Gebiet der Kleinen Qualle die letzten verbliebenen Wiesen zwischen Hergershausen und Münster dar.[2] Dort befand sich der letzte Brutplatz des Großen Brachvogels im Landkreis. Als weitere Brutvögel der Roten Liste werden Wachtelkönig, Kiebitz, Bekassine, Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen und Grauammer genannt. Außerdem suchen zahlreiche Vogelarten das Gebiet zur Futtersuche und als Durchzügler auf.[2]

Südlich angrenzend wurde 1998 das Naturschutzgebiet „Auf dem Sand zwischen Hergershausen und Altheim“ ausgewiesen. Inzwischen ist die Gersprenz im Bereich der Hergershäuser Wiesen renaturiert worden. Seit 2008, novelliert 2016,[4] sind diese beiden Naturschutzgebiete eingebettet in die größeren Natura2000-Gebiete „Untere Gersprenz“ (FFH-Gebiet 6019-303) bzw. „Untere Gersprenzaue“ (EU-Vogelschutzgebiet 6119-401), Teilfläche Hergershausen.[5][3]

Eine BioTopTour des Landkreises Darmstadt-Dieburg führt durch die Hergershäuser Wiesen (Wanderroute 5,5 km, Radroute 12 km).[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c Verordnung über das Naturschutzgebiet „Die kleine Qualle von Hergershausen“ vom 14. Dezember 1984. (PDF) In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. S. 114, abgerufen am 11. Juni 2020 (Ausgabe Nr. 2/1985).
  2. a b c Albrecht Ensgraber: Hessens neue Naturschutzgebiete (15). Vogel und Umwelt Band 4, Heft 3, S. 132–152. 1986 (siehe S. 135–136).
  3. a b Karte des Naturschutzgebietes. natureg.hessen.de, abgerufen am 10. Juli 2020.
  4. Verordnung über die Natura 2000-Gebiete im Regierungsbezirk Darmstadt. (PDF) Regierungspräsidium Darmstadt, 20. Oktober 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023.
  5. Bewirtschaftungsplan für das FFH-und VS-Gebiet "Untere Gersprenz-FFH/Untere Gersprenzaue-VSG-TR Hergershausen" (6019-303/6119-401). (PDF) Regierungspräsidium Darmstadt, 16. Dezember 2010, abgerufen am 11. Juni 2020.
  6. 7. BioTopTour: Durch die Hergershäuser Wiesen in der Gersprenzaue (Wandertour 2012 bzw. Radtour 2002). Landkreis Darmstadt-Dieburg, abgerufen am 21. August 2020.
Commons: Naturschutzgebiet Die kleine Qualle von Hergershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien