Dieter Klumpp (Publizist) – Wikipedia
Dieter Klumpp (* 21. Februar 1949 in Stuttgart; † 4. November 2021 ebenda[1]) war ein deutscher Publizist, Erfinder und Politikberater.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem 1977 abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Stuttgart promovierte Klumpp 1994 am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin (Arbeitsbereich Medienökonomie, Axel Zerdick, Prof. Frieder Naschold, Wissenschaftszentrum Berlin) über „Technikwandel und Volksparteien“. Die Dissertation wurde 2020 mit einem neuen Vorwort im Talheimer Verlag veröffentlicht.
Von 1978 bis 2013 war Klumpp bei der Standard Elektrik Lorenz AG (ab 1987 Alcatel SEL, ab 2006 Alcatel-Lucent Deutschland AG), Zentralbereich Technik, den heutigen Bell Labs Germany, Abt. Technik und Gesellschaft tätig. Dort wirkte er von 1980 bis 2012 als Beauftragter für die fiduziarische Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.[2]
Zusammen mit internationalen Partnern forschte und publizierte Klumpp von 2013 bis 2021 im Institut für Kommunikationsforschung in Stuttgart, das interdisziplinäre Studienprojekte für öffentliche wie gemeinnützige Förderer durchführt. Mit dessen Sammlung (u. a. Informatisierung, E-Government, Mobilitätstelematik) befindet sich das Archiv Digitalisierung im Aufbau.
Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit hat Klumpp langjährig verschiedene Tätigkeiten in der Politikberatung und der Forschungsförderung ausgeübt. Er war ehrenamtlich beratend in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften (u. a. Deutsche UNESCO, ITG), akademischen Institutionen sowie Ministerien und des Deutschen Bundestags aktiv.
Klumpp ist Autor einer Reihe von Büchern mit dem Schwerpunkt Informationsgesellschaft und hält eine Reihe von Patenten als Erfinder und Miterfinder.[3]
Ehrenämter und Gremientätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1993–2016 Sprecher Fachbereich I „Informationsgesellschaft und Fokus-Projekte“ in der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im VDE
- 2012 Wissenschaftlicher Beirat Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT), Universität Stuttgart
- Beirat Forschungszentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG), Universität Kassel
- 2011 Deutsche UNESCO-Kommission, Mitglied Fachausschuss Kommunikation/Information
- Beirat Institut für Europäisches Medienrecht, Saarbrücken
- Vorstand Förderverein Stiftungsverbundkolleg e. V., Stuttgart/Berlin
- Vorstand Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, Bielefeld
- 2011 Beirat Fraunhofer e-Government-Zentrum, Mitglied der Arbeitskreise „Electronic Government“ der Initiative D21 und BITKOM
- 2013 Beirat Stiftung Digitale Chancen
- 1995 Mitglied der Enquete-Kommission „Multimedia“ des Landtags von Baden-Württemberg
- 1996–1998 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Enquete-Kommission „Zukunft der Medien“ des Deutschen Bundestags
- 1999 Juryvorsitz BMBF-Programm Mensch-Technik-Interaktion
- 1999–2002 Beirat Media@Komm des BMWi
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erneuerung braucht Querdenken: Diskursanstöße in der Informations- und Kommunikationstechnik. Mössingen-Talheim 1994.
- Marktplatz Multimedia: Praxisorientierte Strategien für die Informationsgesellschaft. Mössingen-Talheim 1996.
- Die schwierigen Mittelwege zur Informationsgesellschaft. In: Heidrun Abromeit, Jörg-Uwe Nieland, Thomas Schierl (Hrsg.): Politik, Medien, Technik, Festschrift für Heribert Schatz. Wiesbaden 2001, S. 434–457.
- mit H. Kubicek und A. Roßnagel (Hrsg.): Next Generation Information Society?, Notwendigkeit einer Neuorientierung. Mössingen-Talheim 2003.
- mit H. Kubicek, A. Roßnagel und W. Schulz (Hrsg.): Medien. Ordnung und Innovation. Springer, Berlin / Heidelberg 2006.
- als Mitherausgeber: Informationelles Vertrauen für die Informationsgesellschaft. Berlin / Heidelberg, 2008.
- als Mitherausgeber: Netzwelt – Wege, Werte, Wandel. Berlin / Heidelberg 2010.
- Innovation und Modernisierung durch E-Government. Berlin 2010.
- Leitbildkonvergenz in der Netzwelt? Informationsgesellschaft vor der vierten Diskursdekade. Berlin 2010.
- Technikwandel und Volksparteien, Sammlung Kritisches Wissen Band 88, Talheim 2020, ISBN 978-3-89376-188-3
- Zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden, sowie andere publizistische Arbeiten[4].
Universitäre Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lehrtätigkeiten an deutschen Universitäten (Universität Stuttgart, Freie Universität Berlin, Universität Potsdam)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Dieter Klumpp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GI: Traueranzeige des Fachbereichs Informatik und Gesellschaft der GI. In: Fachbereich Informatik und Gesellschaft der GI. 13. Dezember 2021, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Personen: Dieter Klumpp. In: Kepler-Salon.at. Abgerufen am 23. Mai 2018.
- ↑ Dr. Dieter Klumpp. (PDF) Lebenslauf. In: instkomm.de. 2017, abgerufen am 23. Mai 2018.
- ↑ Michael Schneider: Digitalisierte urbane Mobilität: Datengelenkter Verkehr zwischen Erwartung und Realität. In: DIVSI.de (Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet). 5. Oktober 2016, abgerufen am 23. Mai 2018.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Klumpp, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist, Erfinder und Politikberater |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1949 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 4. November 2021 |
STERBEORT | Stuttgart |