Differenzgewinde – Wikipedia
Differenzgewinde (auch Differentialgewinde) bezeichnet die Kombination zweier gewöhnlicher Gewinde mit unterschiedlicher Steigung, die sich auf einer gemeinsamen Achse befinden. Bei der Rotation dieser Achse führen die auf den beiden Gewinden sitzenden Bauteile eine Relativbewegung zueinander durch, die der Differenz der Steigungen entspricht. Dies ermöglicht eine sehr genaue Einstellung des Abstands zwischen beiden Bauteilen, die sonst nur mit einem sehr feinen Gewinde möglich wäre, das eine entsprechend geringe mechanische Stabilität besäße.
Eine Schraube mit Differenzgewinde ermöglicht auch ein platzsparendes und festes Verspannen von Bauteilen. Die Schraube besitzt – in verschiedenen Bereichen ihres Schaftes – zwei Gewinde mit gleicher Gangrichtung, aber unterschiedlicher Steigung P. Auch der Gewindedurchmesser ist frei wählbar. Beim Verspannen der Bauteile gegeneinander wirkt die Schraube mit Differenzgewinde wie eine normale Schraube, deren Gewindesteigung die Differenz beider Steigungen – also relativ klein – ist.
Je kleiner die Steigungsdifferenz (bei gleichem Anziehdrehmoment) ist, desto größer sind die Spannkräfte.
Analog können auch Muttern mit Differenzgewinde ausgestaltet werden.
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werkzeugaufnahme von Wendeschneidplatten (Drehmaschine)
- Selten an Pleueln in Hubkolbenmotoren, falls das untere Pleuelauge geteilt ist
- Spannschraube an Morsekonus-Werkzeughalterungen (z. B. Wabeco)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]siehe auch: Gewinde (für die Begriffe: Steigung oder Gangrichtung)