Dilan Yeşilgöz – Wikipedia

Dilan Yeşilgöz (2022)

Dilan Yeşilgöz-Zegerius (* 18. Juni 1977 in Ankara, Türkei) ist eine niederländisch-türkische Politikerin türkisch-kurdischer Herkunft[1][2] und Mitglied der Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD). Vom 10. Januar 2022 bis 7. Juli 2023 war sie Ministerin für Justiz und Sicherheit im Kabinett Rutte IV. Von Mai 2021 bis Januar 2022 war sie Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima im Kabinett Rutte III. Von März 2017 bis September 2021 war sie Mitglied der Zweiten Kammer.

Dilan Yeşilgöz wurde als Tochter des Anwalts Yücel Yeşilgöz und der studierten Anglistin Fatma Özgümüş in der türkischen Hauptstadt Ankara geboren.[3] Ihr Vater ist Kurde und ihre Mutter Türkin. Als Kind floh Yeşilgöz 1984 mit ihrer Mutter in die Niederlande, wo sich ihr Vater zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren aufhielt.[2] Er war direkt nach dem türkischen Militärputsch von 1980 dorthin geflohen und wurde als Linker politisch verfolgt.

Von 1997 bis 2003 studierte Yeşilgöz Kultur, Organisation und Management an der Freien Universität Amsterdam.

Von 2004 bis 2006 arbeitete sie als Mitarbeiterin im Wissenschaftsbüro für Forschung und Statistik der Stadt Amersfoort. Von 2006 bis 2014 war sie als Beraterin der Stadtverwaltung Amsterdam für die Bereiche Sicherheit und Gesundheit tätig, sie beschäftigte sich mit Themen wie Gewalt- und Straßenkriminalität, Sanierung des Rotlichtviertels, Prostitutionspolitik, Drogenabhängigkeit, Coffeeshops, Obdachlosigkeit und häusliche Gewalt. Anschließend war sie bis 2017 Mitglied des Amsterdamer Stadtrats und danach bis zum 3. September 2021 Mitglied der Zweiten Kammer der Generalstaaten. Ihre Arbeitsschwerpunkte als Abgeordnete im niederländischen Parlament waren Medien, Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit, Emanzipation, Klima und Energie sowie Sicherheit. Vom 25. Mai 2021 bis zum 10. Januar 2022 war sie Staatssekretärin für Wirtschaft und Klima im dritten Kabinett Rutte. Am 10. Januar 2022 wurde sie zur Ministerin für Justiz und Sicherheit im vierten Kabinett Rutte ernannt.

Im August 2023 wurde Dilan Yeşilgöz zur Spitzenkandidatin der VVD für die Parlamentswahl 2023 in den Niederlanden.

Politische Positionen

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Als Ministerin für Justiz und Sicherheit setzte sich Yeşilgöz für eine Reform des Strafrechts und eine strikte Politik gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität ein. Sie unterstützte Gesetze zum Schutz von Journalisten, die wegen ihrer Arbeit bedroht wurden, und befürwortete die Ausweisung extremistischer Imame aus dem Schengen-Raum. Sie befürwortete auch den verpflichtenden Einsatz von Bodycams für Polizeibeamte.[4] Weiterhin erklärte sie, dass sie im Falle ihrer Wahl zur Premierministerin die Einwanderung stärker kontrollieren wolle.[5]

Im Jahr 2019 sprach sich Yeşilgöz dafür aus, niederländische ISIS-Terroristen, die von kurdischen Kräften festgenommen werden, vor Ort vor Gericht zu stellen. Sie sprach sich auch dafür aus, die Rückführung von ISIS-Mitgliedern zu blockieren. Ihre Idee wurde von den damaligen Koalitionsparteien ihrer Partei VVD, der linksliberalen D66 und der christdemokratischen ChristenUnie abgelehnt.[6][7]

2022 kritisierte sie die „Woke-Ideologie“ und argumentierte, der niederländische Rechtsstaat stehe unter dem Druck von linkem Aktivismus.[8]

Als Spitzenkandidatin ihrer Partei anlässlich der Parlamentswahl 2023 gab sie bekannt, auch eine Koalition mit der rechtspopulistischen PVV von Geert Wilders in Erwägung zu ziehen. Dies stieß auf Kritik und öffentliche Diskussionen. Dieser Schritt wurde insbesondere wegen deren Befürwortung einer restriktiveren Migrationspolitik kontrovers diskutiert.[9]

Als ihr wichtigstes liberales Vorbild bezeichnet Yeşilgöz Frits Bolkestein.[10]

Sie ist seit 2014 mit René Zegerius verheiratet.[11]

Commons: Dilan Yeşilgöz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jetzt will sie niederländische Ministerpräsidentin werden. In: Watson. 12. Juli 2023, abgerufen am 4. September 2023.
  2. a b Bas Knoop: De wispelturige politieke zoektocht van Dilan Yesilgöz-Zegerius. In: Het Financieele Dagblad. 3. Juni 2021, abgerufen am 19. November 2023 (niederländisch): „Dilan Yesilgöz-Zegerius, geboren in 1977 in Ankara, groeit op in een links gezin als dochter van een Koerdische vader en een Turkse moeder.“
  3. De Vrije Amsterdammer: Dilan Yesilgoz-Zegerius. In: VVD Amsterdam. 20. Februar 2014, abgerufen am 15. Juli 2023 (niederländisch).
  4. Toch geen meerderheid binnen VVD voor verbod op zware vuurpijlen. In: AD. 19. Oktober 2019, abgerufen am 22. November 2023 (niederländisch).
  5. Senay Boztas: Far-right Party for Freedom makes gains in poll ahead of Netherlands election. In: The Guardian. 19. November 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 22. November 2023]).
  6. VVD: 'IS-kinderen helemaal niet naar Nederland halen'. In: nporadio1.nl. 15. Oktober 2019, abgerufen am 22. November 2023 (niederländisch).
  7. "Coalitie diep verdeeld over IS-strijders: 'Het kabinet moet kunnen handelen. De tijd tikt'". In: de Volkskrant. 14. Oktober 2019, abgerufen am 22. November 2023 (niederländisch).
  8. "Minister Yeşilgöz haalt in HJ Schoo-lezing uit naar woke-beweging en wappies". In: de Telegraaf. 12. September 2022, abgerufen am 22. November 2023 (niederländisch).
  9. Rolf Brockschmidt: Mark Ruttes Nachfolgerin: Wer ist Dilan Yesilgöz, die in den Niederlanden Ministerpräsidentin werden will? In: Tagesspiegel. 12. September 2023, abgerufen am 12. September 2023.
  10. Dilan Yesilgoz-Zegerius. In: De Vrije Amsterdammer; VVD. 14. Februar 2014, abgerufen am 22. November 2023 (niederländisch).
  11. Senna Reimink: René Zegerius de man van Dilan Yesilgöz-Zegerius. In: Sterrenoptv.nl. E-commerce Blankenvoorde, Raalte, 3. Januar 2021, abgerufen am 17. November 2023 (niederländisch).