Dobersberg – Wikipedia
Marktgemeinde Dobersberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Waidhofen an der Thaya | |
Kfz-Kennzeichen: | WT | |
Fläche: | 47,57 km² | |
Koordinaten: | 48° 55′ N, 15° 19′ O | |
Höhe: | 465 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.554 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 3843, 3844, 3851 | |
Vorwahl: | 02843 | |
Gemeindekennziffer: | 3 22 03 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schloßgasse 1 3843, 3844, 3851 Dobersberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Lambert Handl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Dobersberg im Bezirk Waidhofen an der Thaya | ||
Dobersberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Dobersberg ist eine Marktgemeinde mit 1554 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dobersberg liegt im nördlichen Waldviertel in Niederösterreich und wird von der Deutschen Thaya durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 47,57 Quadratkilometer. Davon sind 65 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 28 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Nordwestlich von Reinolz und Pengershof liegt der nach Tschechien hineinragende Zipfel Böhmische Saß mit dem Hohen Stein (679 m). Am nördlichen Fuße des Berges markiert der Dreiländerstein das historische Dreiländereck zwischen Österreich, Böhmen und Mähren.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende 12 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Brunn (51)
- Dobersberg (740)
- Goschenreith am Taxenbache (89)
- Großharmanns (37)
- Hohenau (83)
- Kleinharmanns (32)
- Lexnitz (55)
- Merkengersch (149)
- Reibers (94)
- Reinolz (60)
- Riegers (94)
- Schuppertholz (70)
Die Gemeinde gehört zur Kleinregion Zukunftsraum Thayaland, das Büro befindet sich im Bahnhofsgebäude Dobersberg.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Staré Město pod Landštejnem (CZ) | Slavonice (CZ) | Waldkirchen an der Thaya |
Kautzen | Karlstein an der Thaya | |
Gastern | Thaya |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals urkundlich erwähnt wurde Dobersberg zirka 1230 in der „Prima Fundatio“, dem Zehentbuch des Stiftes St. Georgien (heute Stift Herzogenburg). Das heutige Dobersberg dürfte aber nicht das Dobersberg von 1230 gewesen sein. Die Ortswüstungsforschung konnte das ursprüngliche Dobersberg im Bereich der Schule und des heutigen Friedhofs nachweisen. Bedeutung hatte der Ort zunächst als Flussübergang sowie als Kreuzungspunkt von zwei Handelsstraßen. Seit dem 18. Jahrhundert befinden sich textilerzeugende Betriebe in Dobersberg. Ab 1895 kam es im Bereich des späteren Bahnhofs zu einer Erweiterung der Siedlung. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Dobersberg ein Arzt, ein Tierarzt, ein Notar, ein Taxiunternehmer, zwei Bäcker, zwei Bauunternehmer, eine Brennerei, ein Elektrotechniker, ein Eisenwarenhändler, drei Fleischer, ein Friseur, vier Gastwirte, sieben Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, ein Holzhändler, ein Huthändler, ein Maler, ein Obst- und Gemüsehändler, ein Rauchfangkehrer, ein Rohproduktehändler, ein Sattler, ein Schlosser, zwei Schmiede, drei Schneider und drei Schneiderinnen, vier Schuster, eine Schweinehändler, ein Spengler, zwei Trafikanten, drei Tischler, ein Uhrmacher, ein Wagner, ein Wasenmeister, ein Zahntechniker, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig. Zudem gab es die Waldviertler Rinderzuchtgenossenschaft, das Lagerhaus und eine Sparkasse.[3] Zwischen 1954 und 1957 wirkte der spätere Pfarrer von Traunstein Josef Elter, bekannt als „Bildhauerpfarrer“, als Kaplan in Gastern und Dobersberg.
Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurde am 1. Jänner 1965 die Gemeinde Goschenreith am Taxenbache, am 1. Jänner 1970 die Gemeinde Hohenau sowie am 1. Jänner 1971 die Gemeinden Merkengersch und Reibers (ohne Katastralgemeinde Rudolz) eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl blieb in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konstant, geht seither jedoch zurück. Der Rückgang in den letzten Jahrzehnten wird durch die Abwanderung bestimmt, die Geburtenbilanz ist ausgeglichen.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schloss Dobersberg: Das Schloss ist ein Bauwerk der Renaissance mit anschließendem Schlosspark aus dem frühen 19. Jahrhundert.
- Katholische Pfarrkirche Dobersberg hl. Lambert: Die Kirche ist im Kern gotisch und wurde im Barock sowie im 19. Jahrhundert umgebaut.
- Katholische Pfarrkirche Reibers hl. Georg
- Ortskapelle Merkengersch (errichtet 1736)
- Ortskapelle Reinolz (errichtet vor 1758)
- Ortskapelle Riegers
- Ortskapelle Schuppertholz (errichtet nach 1775)
- Am Friedhof von Dobersberg befindet sich eine neugotische Friedhofskapelle aus dem Jahr 1902.
- Naturpark Dobersberg: Nördlich von Dobersberg in der Thayaschlinge ist der Naturpark Dobersberg mit einer Fläche von 200 ha angelegt.[6]
- Feuerwehrmuseum Dobersberg[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dobersberg gibt es 125 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon sind 74 Haupterwerbsbetriebe (Stand 2010).[8] Im Produktionssektor beschäftigen 20 Betriebe 174 Arbeitnehmer, mehr als drei Viertel davon im Bau. Der Dienstleistungssektor gibt in 79 Betrieben 308 Menschen Arbeit. Etwa ein Drittel davon in sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[9][10]
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es eine Volksschule und eine Mittelschule.[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bahn: Dobersberg lag an der Thayatalbahn, die von Schwarzenau über Waidhofen ursprünglich bis Slavonice (Zlabings) führte. Am 1. September 1986 wurde der Bahnhof Dobersberg sowie die Haltestellen Merkengersch geschlossen. Der Bahnverkehr auf der Thayatalbahn endete im Dezember 2010.[12]
- Straße: In der Marktgemeinde trifft die Zwettler Straße B 36 auf die Thayatal Straße (B 30), die von Guntersdorf über Retz nach Drosendorf führt.[13]
- Rad: Seit 2007 wurde auf der alten Bahnstrecke der Thayarunde-Radweg von Waidhofen bis Slavonice errichtet.
- Flugplatz Dobersberg: befindet sich 2 km westlich des Ortes.
Gesundheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dobersberg ordiniert ein praktischer Arzt.[14]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Marktgemeinde gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[15][16][17]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 2 SPÖ und 2 FPÖ.[18]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[19]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[20]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[21]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 3 FPÖ und 1 SPÖ.[22]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 FPÖ und 1 SPÖ.[23]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990–2018 Reinhard Deimel (ÖVP)
- 2018–2020 Franz Traxler (ÖVP)
- 2020–2023 Martin Kößner (ÖVP)
- seit 2023 Lambert Handl (ÖVP)[24][25]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dobersberg besitzt seit 1649 ein Marktwappen:[26] In Blau drei silberne Lilien im Dreipass gestellt.
Partnergemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde von Dobersberg ist Slavonice in Südböhmen.[27]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philipp Ferdinand von Grünne (1762–1854), General der Kavallerie, Gutsherr von Dobersberg
- Johann Drahanek (1800–1876), Komponist und Kapellmeister
- Friedrich Hahn (* 1952), Schriftsteller und bildender Künstler
- Franz Kaindl (1902–1970), Politiker
- Margot Klestil-Löffler (* 1954), Diplomatin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- 32203 – Dobersberg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Dobersberg in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Eintrag zu Dobersberg im Austria-Forum (im Heimatlexikon)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Dobersberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Oktober 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 224
- ↑ Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3 MB; Inhalt PDF), abgerufen am 13. April 2024
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dobersberg, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Naturpark Dobersberg, abgerufen am 28. März 2012.
- ↑ Feuerwehrmuseum Dobersberg
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dobersberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dobersberg, Arbeitsstätten. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Dobersberg, Beschäftigte. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 28. September 2020.
- ↑ Der Standard, Thayatalbahn wird eingestellt. 10. Juni 2010, abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ OpenStreetMap, Dobersberg. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Marktgemeinde Dobersberg, Arzt für Allgemeinmedizin. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Marktgemeinde Dobersberg, KIndergarten. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Marktgemeinde Dobersberg, Volksschule. Abgerufen am 29. August 2019.
- ↑ Marktgemeinde Dobersberg: Neue Niederösterreichische Mittelschule Dobersberg. Abgerufen am 28. August 2020 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000 .
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005 .
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005 .
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010 .
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015 .
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Dobersberg. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.
- ↑ Bürgermeister. Marktgemeinde Dobersberg, abgerufen am 6. November 2023 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Daniel Schmidt: Jahresrückblick August: Lambert Handl wird neuer Dobersberger Bürgermeister - Waidhofen/Thaya. In: meinbezirk.at. 21. August 2023, abgerufen am 25. Februar 2024.
- ↑ Dobersberg. Marktgemeinde Dobersberg, abgerufen am 22. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Geschichte. Marktgemeinde Dobersberg, abgerufen am 22. Oktober 2021 (österreichisches Deutsch).