Donau-Günz-Interglazial – Wikipedia

Das Donau-Günz-Interglazial (auch Donau-Günz-Warmzeit, kurz Donau-Günz oder Uhlenberg-Warmzeit) ist die zweitälteste benannte Warmzeit des Pleistozäns der Alpen. Sie liegt zwischen Donau- und Günz-Kaltzeit.

Das Donau-Günz-Interglazial ist definiert als Erosionsphase, die auf die Donau-Kaltzeit folgt, und der Günz-Kaltzeit voranging. Sie wird demnach durch die Lücke zwischen den Ablagerungen repräsentiert, die den beiden Kaltzeiten zugeschrieben werden; in den Typregionen der beiden Kaltzeiten sind dies verschiedene Ablagerungen. Im Bereich der Iller-Lech-Platte liegt sie zwischen den Unteren Deckschottern der Zusam-Platte und den Zwischenschottern, im Gebiet des Salzachgletschers zwischen den Eichwald-Schottern und den Älteren Deckenschottern und im Bereich von Traun und Enns zwischen den Prägünz-Schottern und den Älteren Deckenschottern. Die mit dem Interglazial verbundene Erosionsphase ist sehr ausgeprägt, und die Zusammensetzung der Schotter im Gebiet östlich des Rheingletschers ändert sich deutlich.

Biostratigraphisch wurde das Interglazial im so genannten Uhlenberg-Profil pollenstratigraphisch datiert. Die Zuordnung zum MIS 23 oder 25 ist unsicher, damit ergäbe sich ein Alter von ungefähr 900.000 bis 940.000 Jahren.[1] Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass das Uhlenberg-Profil noch in das Pliozän zu stellen ist, und damit nicht mit dem Donau-Günz-Interglazial korrelierbar wäre.[2] Unsicher ist auch die Zuordnung zur norddeutschen Gliederung, aufgrund seiner Position im Liegenden des Günz könnte es dem Bavelium oder dem Waal-Interglazial entsprechen.

Das Donau-Günz-Interglazial entspricht zumindest teilweise den schweizerischen Deckenschotter-Vergletscherungen.[3]

  • K.A. Habbe, unter Mitarbeit von D. Ellwanger und R. Becker-Haumann: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des süddeutschen Alpenvorlandes. In: T. Litt im Auftrag der Deutschen Stratigraphischen Kommission 2007 (Hrsg.): Eiszeitalter und Gegenwart/Quaternary Science Journal. Band 56, Nr. 1/2. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele und Obermiller), ISSN 0424-7116, S. 66–83, doi:10.3285/eg.56.1-2.03 (Artikel).
  • T. Litt et al.: Das Quartär in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002. In: Newsletters in Stratigraphie. Band 41, Nr. 1–3. Berlin, Stuttgart, S. 385–399 (Erläuterungen; PDF, 124 kB und Tabelle; PDF, 182 kB).

Einzelnachweise

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  1. Lorraine E. Lisiecki, Maureen E. Raymo: A Plio-Pleistocene Stack of 57 Globally Distributed Benthic δ18O Records. In: Paleoceanography. Band 20, 2005 (pdx.edu (Memento vom 16. Juni 2011 im Internet Archive) [PDF; 1,1 MB]). A Plio-Pleistocene Stack of 57 Globally Distributed Benthic δ18O Records (Memento des Originals vom 16. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web.pdx.edu
  2. Habbe 2007, S. 73
  3. Ueli Reinmann: Auf den Spuren der Eiszeit im Raum Wangen a. A. Neue Erkenntnisse auf Grund von bodenkundlichen Untersuchungen im Endmoränengebiet des Rhonegletschers. In: Jahrbuch des Oberaargaus. Band 47, 2004, S. 135–152 (unibe.ch [PDF; 12,5 MB]).