Donauländebahn – Wikipedia
Die Donauländebahn ist eine nach der Donaulände benannte Bahnstrecke im Süden von Wien. Sie zweigt seit 1872 am Bahnhof Wien Maxing (ehemalige Personenhaltestelle Ober Hetzendorf) von der Bahnstrecke Wien Penzing–Wien Meidling, der sogenannten Verbindungsbahn, ab und verläuft am südlichen Stadtrand nach Osten, wo sie auf der über den Donaukanal führenden Winterhafenbrücke in die Donauuferbahn übergeht. In den Jahren der Planung sowie Errichtung der Brücken über Donaukanal und Winterhafen galt dabei allerdings noch der ehemalige Bahnhof Kaiserebersdorf-Albern als südlicher Endpunkt der Donauuferbahn.
Die Donauländebahn dient als Umgehungsbahn des rechtsufrigen Stadtgebietes und ist vor allem für den österreichischen und internationalen Schienengüterverkehr (die sogenannte Donauachse[1] zwischen West- und Osteuropa) von großer Bedeutung. Sie ist zwischen Maxing und Oberlaa zweigleisig ausgebaut, danach ostwärts eingleisig. Die Donauländebahn ist mit der Schnellfahrstrecke Wien–St. Pölten, der Südbahn, der Badner Bahn, der Pottendorfer Linie, der Ostbahn, der Aspangbahn und der Pressburger Bahn verknüpft. Sie bindet den Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering sowie die Wiener Häfen an das österreichische Eisenbahnnetz an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Donauländebahn wurde am 3. Mai 1872 zwischen Ober Hetzendorf und Kaiserebersdorf beziehungsweise Albern eröffnet. Sie wurde 1880 über den Donaukanal und den Freudenauer (Winter-)Hafen mit der Donauuferbahn verbunden. Die Winterhafenbrücke wurde allerdings im April 1945 gesprengt und erst Ende 2008 als Neubau wieder in Betrieb genommen. Das zweite Gleis wurde im Abschnitt von Kilometer 11,8 bis Kilometer 18,0 in den Jahren 1942 bis 1943 von der Deutschen Reichsbahn errichtet.[2]
Eine der Aufgaben der Bahn war der Erztransport vom Erzberg zum Eisenhüttenwerk der Innerberger Hauptgewerkschaft mit 2 Kokshochöfen in Klein Schwechat. Dieses Werk war bis 1901 in Betrieb, an seinem Standort wurden bis 1955 die Hammerbrot-Werke geführt. Die Bahn versorgte auch eine Reihe anderer Betriebe wie die Brauerei Dreher.
Von 1898 bis zum Ersten Weltkrieg war die Donauländebahn in das sogenannte äußere Netz der Wiener Dampfstadtbahn integriert. Danach bestand noch bis etwa 1944 Personenverkehr in bescheidenem Ausmaß. Später nutzten nur mehr internationale Expresszüge wie der Orient-Express die Strecke als direkte Verbindung von der Ostbahn zum Wiener Westbahnhof. Heute besteht auf der Donauländebahn nur zwischen Meidling und Blumental (von und zur Pottendorfer Linie) sowie bei Kaiser Ebersdorf von und zur Pressburger Bahn Personenverkehr. Letztere wird von der Linie S7 der S-Bahn Wien und vom City Airport Train (CAT) befahren.
2012 bis 2015 entstand einerseits eine kürzere zweigleisige Verbindung aus dem Osten von der Ostbahn zur Donauländebahn und andererseits über ein markantes Brückenbauwerk, welches die Gleise der Ostbahn und des Verschubbahnhofes überquert, eine direktere Verbindung für den direkten Personenverkehr zwischen dem Wiener Hauptbahnhof und dem Bahnhof Flughafen Wien. Die Verbindung beginnt auf der Ostbahn südwestlich des Zentralfriedhofs.[3]
Streckenbeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Donauländebahn beginnt beim Bahnhof Maxing und verläuft seit den tiefgreifenden Umbauarbeiten und Trassenverlegungen um 1971 zunächst parallel zur Verbindungsbahn (Richtung Bahnhof Wien Meidling) durch eine Einhausung („Tunnel Altmannsdorf“) unter der Altmannsdorfer Straße. In diesem Bereich lassen die beiden zweigleisigen Strecken den Eindruck einer viergleisigen Bahnstrecke entstehen. Dies trifft jedoch nicht zu, es handelt sich um zwei voneinander unabhängige zweigleisige Strecken. Nach dem Ende der Einhausung führt die Donauländebahn im Bogen Richtung Osten, während die Verbindungsbahn durch einen weiteren Tunnel (den „Flohbergtunnel“) nach Norden Richtung Meidling abzweigt.
Danach verläuft die Donauländebahn auf einer Brücke über die Südbahn und die dort parallel tiefergelegt verlaufende Breitenfurter Straße. Bis zur Freigabe dieser Straßenunterführung mit 20. August 1965 kreuzte die Straßenbahnlinie 62 samt Oberleitung die Schienen der Donauländebahn im gleichen Niveau auf einer mit Schranken abgesicherten Kreuzung. Von dort verläuft die Bahnstrecke südlich des Wienerbergs in Richtung Osten. In Inzersdorf zweigt die Pottendorfer Linie nach Süden ab. Die folgende Strecke führt zwischen Favoriten und Oberlaa ostwärts zur Brücke über die Ostbahn in Höhe Kledering samt Verbindungsgleisen zum Zentralverschiebebahnhof.
Hierauf passiert die Donauländebahn die Station Kaiserebersdorf (früher: Klein Schwechat), dann folgt eine Abzweigung zur Pressburger Bahn Richtung Flughafen Wien und Wolfsthal. Anschließend schwenkt sie nach Norden zum Hafen Wien Albern, wo sie sich in die Freudenauer und die Alberner Hafenbahn gabelt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Donauachse/Westbahn, Teilprojekt NBS Wien - St. Pölten ( vom 24. September 2015 im Internet Archive). (Abgerufen am 2. Jänner 2025). Siehe auch ÖBB-Infrastruktur und Pro Danube Austria. (Abgerufen am 2. Jänner 2025).
- ↑ Verordnungs- und Amtsblatt für den Reichsgau Wien, Nr. 98 / 1943, S. 89
- ↑ Verbindung Ostbahn - Flughafenschnellbahn. ÖBB Infrastruktur AG, März 2015, abgerufen am 23. Juni 2016.