Dreiteiliger Zweizahn – Wikipedia
Dreiteiliger Zweizahn | ||||||||||||
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Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bidens tripartita | ||||||||||||
L. |
Der Dreiteilige Zweizahn (Bidens tripartita) ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in Eurasien und Nordamerika verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dreiteilige Zweizahn wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 15 bis 100 Zentimeter. Der aufrechte Stängel ist oft braunrot überlaufen, kahl oder etwas flaumig behaart und mit zahlreichen, langen, abstehenden Ästen versehen.
Die meist gegenständig angeordneten Laubblätter sind meist drei-, seltener bis zu fünfteilig gefiedert, dunkelgrün und in einen geflügelten Stiel verschmälert. Die Mittelblättchen sind größer und oft dreispaltig geteilt. Die Zipfel sind lanzettlich und grob gezähnt.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einzeln stehenden Blütenkörbchen sind mindestens so hoch wie breit und weisen einen Durchmesser von etwa 15 bis 25 Millimeter auf. Die äußeren meist fünf bis acht Hüllblätter sind laubblattartig ausgebildet und länger als das Köpfchen. Die inneren Hüllblätter sind oval und braungelb gefärbt. Die Spreublätter sind breit-lineal und erreichen nur den Grund der Grannen. Zungenblüten fehlen meist. Die Röhrenblüten sind von braungelber Farbe.
Die Achäne ist glatt, im Gegensatz zum neophytischen Schwarzfrüchtigen Zweizahn ohne warzige Höcker auf den Seiten und nur am Rande mehr oder weniger rückwärts rau-stachelig. Sie besitzt zwei bis vier Grannen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.[1]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dreiteilige Zweizahn ist ein sommerannueller Therophyt und eine Sumpfpflanze, die bis 50 Zentimeter tief wurzelt.[2]
Blütenökologisch handelt es sich um „Körbchenblumen“; da die Zungenblüten meist fehlen, übernehmen dir kronblattartigen Hüllblätter die Schaufunktion. Die Bestäuber sind Bienen, Hummeln und Schwebfliegen. Die Blütezeit dieser Kurztagspflanze reicht von Juli bis November.[2]
Die Früchte sind länglich-keilförmige, abgeflachte Achänen ohne Pappus. Die meist zwei, selten drei grannenartigen Fruchtfortsätze mit ihren widerhakigen Borsten bewirken ihre Klettausbreitung; die Wasserausbreitung als Wasserhafter kommt durch die Unbenetzbarkeit, die glatte Oberfläche und die abgeplattete Form der Achänen zustande; daneben erfolgt Bearbeitungsverbreitung durch Körnerfresser, beispielsweise durch den Distelfink.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bidens tripartita ist ursprünglich in ganz Europa, Nord- und Mittelasien, in Nordamerika und in Algerien verbreitet.[3] In Australien und Neuseeland ist er ein Neophyt.[3]
In Österreich ist der Dreiteilige Zweizahn meist häufig zu finden, in den Westalpen jedoch gefährdet, in der Schweiz kommt er zerstreut vor.
Der Dreiteilige Zweizahn kommt in Deutschland im nördlichen Tiefland und den Tälern des mittleren und südlichen Gebiets verbreitet bis zerstreut vor. Darüber hinaus ist er zerstreut bis selten. In den Alpen reicht er bis in Höhenlagen von 800 Meter aufsteigend. In den Allgäuer Alpen steigt er in Bayern in Feuchtwiesen im Lecknertal bis zu einer Höhenlage von 1025 Metern auf.[4]
Der Dreiteilige Zweizahn wächst in Ufersaumgesellschaften, an Teichen, Tümpeln, Gräben, in Sümpfen und auf Äckern. Er gedeiht am besten auf nassen, nährstoff- und stickstoffreichen, offene tonige Schlamm- und Sandböden. Er ist eine Charakterart der Ordnung Bidentetalia tripartitae und kommt besonders im Polygono hydropiperis-Bidentetum des Bidention tripartitae-Verbands vor.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Bidens tripartitus erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Ein Synonym von Bidens tripartitus L. ist Bidens orientalis Velen.[5]
Von Bidens tripartitus gibt es zwei Unterarten:[5]
- Bidens tripartitus L. subsp. tripartitus
- Bidens tripartitus subsp. bullatus (L.) Rouy (Syn.: Bidens bullatus L.): Sie kommt in Italien, Korsika und Frankreich vor.[5]
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Dreiteiligen Zweizahn bestehen bzw. bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Berlerleis (Siebenbürgen), Fotzenigel (Elsaß, Frankfurt (Oder)), Frauenspiegel, Hahnenkamm, Krautgartenläuse (Augsburg, bezogen auf die Früchte), Pfauenspiegel, Priesterlaus (Prignitz), Sitt in d´ Hose (Ostfriesland), Staubars (Schlesien), Strepatsch, Stup (Pommern), Stuppars (Mähren, Schlesien), Wasserdosten (Schweiz), Wasserhanf (Schweiz) und Wasserdürwurz.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 18., bearbeitete Auflage. Band 2. Gefäßpflanzen: Grundband, Spektrum, Heidelberg u. a. 2002, ISBN 3-8274-1359-1, S. 453.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 928.
- ↑ a b c Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- ↑ a b Bidens im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. März 2018.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 591.
- ↑ a b c Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae.: Datenblatt Bidens tripartitus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 61, online.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bidens tripartita L., Dreiteiliger Zweizahn. auf FloraWeb.de
- Bidens tripartita subsp. tripartita L., Dreiteiliger Zweizahn (Unterart). auf FloraWeb.de
- Dreiteiliger Zweizahn. auf FloraWeb.de
- Dreiteiliger Zweizahn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Bidens tripartita L. s. l. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 30. April 2016.
- Thomas Meyer: Zweizahn Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Beschreibung auf botanical.com. (englisch)