Dynamisches Selbstregulationsmodell – Wikipedia
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Das dynamische Selbstregulationsmodell ist eine Weiterentwicklung der klassischen Verhaltensformel, die als SORKC-Modell bekannt ist. Dabei werden die Variablen S, R und C in Anlehnung an Karoly (1993[1]) in externe beobachtbare Variablen α, innere psychologische Variablen β und biologische Variablen γ unterteilt.[1] Für die O-Variable gibt es nur die Unterteilung in β und γ.[1]
- α umfasst durch Außenstehende beobachtbare Sinnesreize und beobachtbares Verhalten.
- β umfasst emotionale und kognitive Prozesse.[2]
- γ umfasst biologische Faktoren, also endokrine Steuerungsmechanismen, Infektionen, sowie Drogen- oder Medikamenteneinflüsse.[2]
Die Unterteilung in Sd und SΔ entfällt dabei.[1] Auch die Kontingenz (K) entfällt.[1] Das Modell wurde bereits von Kanfer vorgeschlagen und mehrfach erweitert.[3] Es umfasst eine Feedback- und eine Feedforward-Schleife.[3]
Während Skinner (1953) die Variable des Organismus (O) vor allem durch die Lerngeschichte und die Biologie bestimmt sah, wird hier vor allem ein Selbstregulationssystem gesehen.[4]
Kanfer und Karoly (1972) gingen von drei aufeinanderfolgenden Schritten aus:[4]
- Selbstbeobachtung: Feststellen des Verhaltens (α, β und γ) als Ist-Zustand, wozu auch der Vergleich mit früheren Verhaltensweisen und das Merken des Verhaltens gehört.[4]
- Selbstbewertung: Vergleich der Selbstbeobachtung des Ist-Zustands mit einem Soll-Zustand.
- Selbstverstärkung: Selbstbestrafung oder Belohnung auf Grundlage der Selbstbewertung.
Fehler in der Selbstregulation könnten auch auf fehlende oder unpräzise Standards zurückzuführen sein (Sayette, 2004).[4] Ein Spezialfall der Selbstregulation ist die Selbstkontrolle, worunter das Widerstehen einer Versuchung, aber auch heldenhaftes Verhalten verstanden wird.[4][5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Günter Esser: Lehrbuch der Klinischen Psychologie u. Psychotherapie bei Kindern + Jugendlichen. Georg Thieme Verlag, 2011, ISBN 978-3-13-155704-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. August 2015]).
- ↑ a b Anil Batra, Reinhard Wassmann, Gerhard Buchkremer: Verhaltenstherapie: Grundlagen – Methoden – Anwendungsgebiete. Georg Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-13-154974-7, S. 36 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b F. H. Kanfer, Hans Reinecker, Dieter Schmelzer: Selbstmanagement-Therapie: Ein Lehrbuch für die klinische Praxis. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-09851-6, S. 37–40 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e Jürgen Margraf, Silvia Schneider: Lehrbuch der Verhaltenstherapie: Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. Springer Science & Business Media, 2008, ISBN 978-3-540-79540-7, S. 631–634 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Franz Petermann, Hans Reinecker: Handbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Hogrefe Verlag, 2005, ISBN 978-3-8409-1899-5, S. 345–346 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).